Wenig überraschend vertraute Cheftrainer Tayfun Korkut auch in Hamburg auf die Startformation der vergangenen Wochen. Zum sechsten Mal in Folge liefen die gleichen elf Roten Teufel von Beginn an auf, die in den letzten fünf Partien ungeschlagen geblieben waren und dabei nur einen Gegentreffer zugelassen hatten. Eine stabile Defensive war auch am Millerntor gefragt, da die Gastgeber als Tabellenletzter natürlich unbedingt ein Erfolgserlebnis brauchten und entsprechend stürmisch begannen.
Bei einem ersten Distanzschuss von Richard Neudecker in der 3. Minute fehlte nicht viel, um Zentimeter zischte die Kugel am Pfosten vorbei. Noch etwas mehr Glück brauchten die Lautrer in der 11. Minute, als ein Kopfball von Lasse Sobiech an die Latte klatschte. FCK-Schlussmann Julian Pollersbeck wäre wohl nicht mehr drangekommen. Nach diesen beiden brenzligen Situationen konnten sich die Gäste allmählich besser befreien und kamen auch selbst zu Vorstößen in die gegnerische Hälfte. Vor allem in der 27. Minute, als Marcel Gaus über links freie Bahn hatte. Im Strafraum wurde er von Sören Gonther gelegt, Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte auf den Elfmeterpunkt.
Bis der Strafstoß allerdings ausgeführt werden konnte, vergingen noch Minuten, weil sich der Hamburger Torwart Robin Himmelmann verletzt hatte und ausgewechselt werden musste. Keine einfache Situation für den Lautrer Elfmeterschütze Zoltan Stieber, der dann tatsächlich Nerven zeigte und den Strafstoß knapp vorbeischoss (32.). Der ins Spiel gekommene Pauli-Ersatzkeeper Philipp Heerwagen ließ sich feiern. Der verschossene Elfmeter gab nun eher wieder den Gastgebern Auftrieb, die durch einen Kopfball von Bernd Nehring zur nächsten Möglichkeit kamen (37.). Pollersbeck lenkte den Ball über die Latte.
Mit Beginn des zweiten Durchgangs wechselte Tayfun Korkut aus. Naser Aliji blieb in der Kabine, neu in die Partie kam Daniel Halfar. Schon wenige Sekunden später gab es die nächste Großchance für St. Pauli. Aziz Bouhaddouz traf zum Glück für die Gäste nur den Pfosten (47.). Abgesehen von der vergebenen Elfmeterchance sprachen die Möglichkeiten nun schon deutlich für die Gastgeber. Den Lautrern gelang es in der Folge aber besser, weitere Gelegenheiten dieser Art zu vermeiden, auch wenn im Spiel nach vorne abgesehen von einem Distanzschuss von Halfar (64.) nicht allzu viel ging.
Rund 20 MInuten vor dem Ende reagierte Tayfun Korkut zum zweiten Mal. Stieber ging runter, dafür kam mit Jacques Zoua ein weiterer Stürmer. Das Signal dieses Wechsels war klar. Die Roten Teufel wollten mehr als einen Punkt, zu den ganz klaren Chancen für einen Sieg kamen sie aber nicht. HInten ließ die Defensive um Abwehrchef Ewerton nun aber auch nicht mehr viel anbrennen und so trennten sich der FC St. Pauli und der FCK am Ende mit 0:0.