Am Montag um kurz nach 22 Uhr war es endgültig perfekt. Durch die 0:1-Niederlage von Greuther Fürth bei 1860 München hieß der neue Spitzenreiter der zweiten Liga nach dem 15. Spieltag 1. FC Kaiserslautern. Ein tolles Gefühl, wenngleich auch nur eine schöne Momentaufnahme, wie Trainer und Mannschaft schon kurz nach dem 3:0-Erfolg am vergangenen Samstag gegen Union Berlin betonten. Direkt wieder hergeben möchte man den Platz an der Sonne aber natürlich nicht. Entsprechend heißt das Ziel, auch am Samstag in Dresden nach Möglichkeit alle drei Punkte einzufahren.
Wer die jüngsten Auftritte des Teams von Cheftrainer Kosta Runjaic verfolgt hat, wird diese Vorgabe nicht für vermessen halten. So konsequent, spielfreudig und torhungrig präsentierte sich die Elf vom Betzenberg , dass im Verlauf der kleinen Siegesserie mit dem FC St. Pauli und den “Eisernen” aus der Hauptstadt auch zwei Spitzenmannschaften der Liga deutlich bezwungen wurden. Dass mit solchen Erfolgserlebnissen auch das Selbstvertrauen nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst.
Selbstverständlich darf eine breite Brust aber nicht in Überheblichkeit übergehen. Dafür wird Coach Kosta im Verlauf der Vorbereitung auf das Dresden-Spiel mit seiner klaren Ansprache sorgen. Schließlich gewinnt der Spitzenreiter auch beim Tabellen-16. nicht mal eben so. Konzentration, Engagement und ein kühler Kopf sind gefragt, um im Dynamo-Hexenkessel zu bestehen.
Einer, der diese Eigenschaften hervorragend verkörpert, muss am Samstag ein weiteres Mal passen. Marc Torrejón ist nach seiner Muskelverletzung in der Wade noch nicht wieder bei 100 Prozent und könnte im Abwehrzentrum wieder von Willi Orban ersetzt werden. Wieder spielberechtigt ist dafür Marcel Gaus, der gegen Union eine Gelbsperre abgebrummt hat und wieder auf seinen Platz auf der offensiven Außenbahn drängt. Gerade im Mittelfeld hat Kosta Runjaic allerdings eine ganze Reihe an Alternativen, zumal sich auch Enis Alushi nach seiner langen Verletzungspause zuletzt eindrucksvoll zurückgemeldet hat.
Keine großen Personalsorgen plagen auch Runjaic’ Dresdner Gegenüber Olaf Janßen. Der Ex-Profi, der Anfang September bei den Sachsen ins Amt kam, muss lediglich auf Abwehrspieler Adnan Mravac verzichten, der nach einem Zusammenprall mit dem eigenen Torhüter Benjamin Kirsten an einer Nasenbeinfraktur und einer Gehirnerschütterung laboriert. Ansonsten wird Janßens Augenmerk vor allem darauf liegen, die jüngste 0:3-Niederlage beim Karlsruher SC aus den Köpfen seiner Spieler zu bekommen. Vor der Pleite im Wildpark lief es bei den Schwarz-Gelben ja auch ausgesprochen gut. Bei drei Siegen blieb Dynamo zuvor in insgesamt fünf Partien ungeschlagen.
Die Lautrer Serie an ungeschlagenen Spielen ist derweil bereits auf acht Begegnungen in der Liga angewachsen und soll auch nach dem Auftritt in der sächsischen Landeshauptstadt weiter Bestand haben. Die Ausgangslage ist alles andere als schlecht. Und auch vom lautstarken Dresdner Publikum sollten sich die Roten Teufel nicht beeindrucken lassen. Wie das geht, hat die Mannschaft schon beim überzeugenden 3:1-Erfolg im Vorjahr unter Beweis gestellt. Gegen eine Wiederholung hätte im Lager der Pfälzer niemand etwas einzuwenden.
Anzeige
