Die Lage
Allzu viel Zeit hatte Norbert Meier noch nicht, um sich als Cheftrainer beim FCK einzuarbeiten. Bis Anfang Dezember noch bei Darmstadt 98 im Amt, wurde der Fußball-Lehrer am 3. Januar 2017 als Nachfolger des zurückgetretenen Tayfun Korkut vorgestellt und nahm noch am selben Tag die Arbeit auf dem Betzenberg auf. Drei Hallenturniere, drei Testspiele und ein Trainingslager später wird es mit dem Spiel bei den Roten aus Hannover nun ernst.
In den Wochen vor der Winterpause hatte die Mannschaft zunächst viermal hintereinander remis gespielt, ehe es zum Abschluss beim 1. FC Nürnberg in letzter Minute eine 1:2-Niederlage setzte. Nichtsdestotrotz ist Meier guter Dinge und möchte auf der bislang starken Defensive aufbauend künftig auch im Spiel nach vorne gefährlicher werden. Um bei den 96ern etwas holen zu können, brauche man aber eine über die komplette Spielzeit konzentrierte und vor allem fehlerfreie Leistung, so der Coach.
Der Gegner
Als Zweiter liegt Hannover 96 zur Winterpause im Soll. Allerdings brauchte der zweifache Deutsche Meister einen starken Schlussspurt mit zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage, um auf einem direkten Aufstiegsplatz zu überwintern. Größter Trumpf der Mannschaft von Trainer Daniel Stendel ist die stärkste Offensive der Liga, die in dieser Saison auch schon in Kaiserslautern ihre Spuren hinterlassen hat. 0:4 hieß es am 1. Spieltag vor mehr als 40.000 Zuschauern. Nach dominanter Anfangsphase der Roten Teufel schlugen die Niedersachsen in der Folge gnadenlos zu.
Wer spielt, wer fehlt
Mit Zoltan Stieber fällt ein Spieler aus der Kreativabteilung in Hannover und möglicherweise auch im kommenden Heimspiel gegen die Würzburger Kickers aus. Abgesehen vom Langzeitverletzten Mensur Mujdza und dem beim Afrika-Cup weilenden Jacques Zoua sollten ansonsten alle Roten Teufel einsatzbereit sein. Das heißt, dass auch die lange fehlenden Kacper Przybylko und Sebastian Kerk wieder eine Alternative sein könnten. Die beiden Offensivspieler machten die Vorbereitung voll mit und konnten sich bei den Testspielen auch in die Torschützenliste eintragen
Kurz gesagt
„Die Geschichte mit den wenigen Gegentoren übernehmen wir, ein paar Tore mehr wollen wir schießen.“ (Norbert Meier)
„Wir haben mit Hannover noch eine Rechnung offen und wollen es besser machen als im Hinspiel.“ (Daniel Halfar)
Gut zu wissen
Das bis heute letzte Bundesligaspiel des FCK fand im Mai 2012 in Hannover statt. Die Roten Teufel standen am 34. Spieltag bereits als Absteiger fest und verloren trotz früher Führung durch Pierre De Wit mit 1:2. Die Niedersachsen beendeten die Saison damals auf Platz sieben und spielten zum zweiten Mal in Folge international. Dass die nächsten Duelle der beiden Traditionsclubs in Liga zwei stattfinden würden, konnte sich im Lager der Roten damals wohl kaum jemand vorstellen.
Auf ungleich erfolgreichere Zeiten blicken der FCK und Hannover 96 in den 50er Jahren zurück. Am 23. Mai 1954 standen sich die Clubs im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegenüber und die Niedersachsen gewannen überraschend mit 5:1. Der ein oder andere Beobachter fragte sich nach diesem Ergebnis, ob Sepp Herberger bei der anstehenden Weltmeisterschaft vielleicht besser den ein oder anderen Lautrer weniger einsetzen sollte. Der Bundestrainer ließ sich bekanntlich nicht beirren – der Rest ist deutsche und vor allem auch Lautrer Fußballgeschichte.
Schiedsrichter der Partie ist Benjamin Cortus. An der Linie sind Rafael Foltyn und Marcel Pelgrim im Einsatz. Vierter Offizieller ist Sven Waschitzki. Rund 800 Lautrer Anhänger werden die Roten Teufel trotz der Anstoßzeit am Montagabend im Stadion unterstützen.