Am 6. März 2018, wäre FCK-Legende Ottmar Walter 94 Jahre alt geworden. Der Weltmeister von 1954 und Deutsche Meister von 1951 und 1953 verstarb im Jahr 2013 im Alter von 89 Jahren. Auf dem Betzenberg bleibt Ottmar Walter unvergessen, nicht nur aufgrund seiner sportlichen Leistungen.
Ottmar Walter war über viele Jahre eine der prägenden Spielerpersönlichkeiten des FCK, für den er zwischen 1941 und 1959 in 321 Pflichtspielen auf dem Platz stand, 336 Tore erzielte und mit dem er 1951 und 1953 Deutscher Meister wurde. Zwischen 1950 und 1956 trug er 21-mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft. An der Seite seines Bruders Fritz Walter und seiner FCK-Kameraden Horst Eckel, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer gehörte er der legendären Mannschaft an, die 1954 in Bern im Endspiel 3:2 gegen Ungarn gewann. Zum ersten deutschen WM-Triumph trug Ottmar Walter in fünf Spielen vier Tore bei.
Wer den FCK-Rekordtorjäger nur als kleinen Bruder vom „großen Fritz“ sieht, der begeht den selben Fehler wie Vater Ludwig. Auch der verkannte zunächst das Talent seines Zweitgeborenen und riet ihm, es mit dem Fußball besser sein zu lassen. Letztlich setzte sich Ottmar Walter durch, nachdem er zwischenzeitlich schon mit einer Karriere als Rennfahrer geliebäugelt hatte. Auf dem Spielfeld gab er nicht nur in Form von atemberaubenden Sprints Gas, sondern definierte die Rolle des Mittelstürmers völlig neu. Obwohl äußerst kopfballstark, suchte er nicht nur im Strafraum sein Glück, sondern eroberte sich die Bälle selbst über die Außen. Dadurch machte er das „Wunder von Bern“ erst möglich. Nicht nur, weil er während der WM-Endrunde vier Treffer erzielte. Auch deshalb, weil er im Finale den ungarischen Abwehrchef Gyula Lorant so sehr beschäftigte, dass Helmut Rahn die entscheidenden Freiräume erhielt. Der Rest ist Geschichte.
„Es scheint doch so, dass wir damals etwas Besonderes geschafft haben“, erklärte Ottmar Walter im Rückblick. Dass seine Heimatstadt die fünf Weltmeister vom FCK später in „Waltershausen“ begrüßte, war offensichtlich nicht allein dem „großen Fritz“ zu verdanken. Und dennoch stand Ottmar tatsächlich im Schatten des Älteren. Aber er arrangierte sich mit der Rolle. Weil er seinen Bruder eben auch bewunderte. Und weil beide wussten, dass der Megastar ohne den Superstar kaum in dem Maße glänzen konnte. Das beste Beispiel: Bevor Fritz Walter 1956 sein legendäres Hackentor gegen den SC Wismut Karl-Marx-Stadt erzielte, trat Ottmar die entsprechende Flanke. Und ganz nebenbei war er es, der 1951 mit seinem Doppelpack das 2:1 gegen Preußen Münster und somit die erste Deutsche Meisterschaft für Kaiserslautern erst ermöglichte.
Auf dem Betzenberg bleibt Ottmar Walter unvergessen, nicht nur ob seiner sportlichen Leistungen. Es bleibt auch die Erinnerung an einen großartigen Menschen, der wichtige Werte wie Bodenständigkeit, Vereinstreue und Glaubwürdigkeit vertreten hat.