Volle Konzentration auf die anstehenden 90 Minuten gegen den VfL Bochum, keine Ablenkung durch irgendwelche Rechenspiele: So wollten die Roten Teufel die Partie am 29. Spieltag angehen. Im Vergleich zum jüngsten 2:2-Unentschieden im Derby beim Karlsruher SC veränderte Cheftrainer Kosta Runjaic die Anfangsformation auf einer Position. Für Enis Alushi rückte Kostas Fortounis in die erste Elf. Eine etwas offensivere Ausrichtung und ein klares Zeichen, dass nach zuletzt zwei Remis unbedingt wieder ein Dreier her sollte.
Bei besten Bedingungen im Fritz-Walter-Stadion brauchten die Lautrer allerdings ein paar Minuten, um richtig in die Partie zu kommen. Die Anfangsphase gehörte eher dem VfL, der durch einen Schuss von der Strafraumgrenze von Danny Latza auch die erste Möglichkeit hatte. Der Ball ging aber ein gutes Stück am FCK-Tor vorbei (3.). Allmählich verlagerten die Gastgeber das Spielgeschehen dann mehr und mehr in die Hälfte der Gäste. Nennenswerte Torchancen resultierten zunächst aber nur aus Distanzschüssen.
Bei zwei Versuchen von Karim Matmour fehlte nicht allzu viel (8., 10.). Etwas weiter vorbei ging ein Abschluss von Markus Karl (24.) und ein weiterer Schuss von Matmour (26.). Bochum kam eher sporadisch zu Gegenangriffen, wurde nach einer guten halben Stunde dann aber richtig gefährlich. Von Paul Freier auf die Reise geschickt, brachte Mirkan Aydin den Ball flach nach innen. Am langen Pfosten lauerte Piotr Cwielong, scheiterte mit seinem Abschluss aber am glänzend reagierenden Tobias Sippel (32.). Die Antwort des FCK war wieder ein Distanzschuss und ließ nicht lange auf sich warten. Ruben Jenssen zwang VfL-Schlussmann Andreas Lutze zu einer ersten Parade (33.).
Richtig zwingend war das aber noch nicht, doch die erste Halbzeit sollte in den letzten Minuten noch richtig Fahrt aufnehmen. In der 42. Minute tauchten die Bochumer mal wieder vor dem Tor der Roten Teufel auf. Latza und Christian Tiffert kombinieren sich durch den Strafraum. Am Ende sand Sukuta-Pasu frei und konnte locker zum 0:1 einschieben. Das ging viel zu einfach, die FCK-Abwehr war hier überhaupt nicht im Bilde. Allerdings hatten die Gastgeber noch vor dem Pausenpfiff eine Antwort parat. Einen perfekt getimten Diagonalpass von MArc Torrejón, nahm Matmour mit. Der Flügelspieler passte scharf in die Mitte, wo Mo Idrissou ebenfalls unbedrängt einschoss (45.). 1:1 mit der letzten Aktion vor der Halbzeit.
45 Minuten hatten die Lautrer nun noch Zeit, um dem Spiel die richtige Richtung zu geben – und sie kamen mit Schwung aus der Kabine. In der 53. Minute versuchte Zoller nach Flanke von Fortounis auf Idrissou abzulegen, der Kameruner verpasste knapp. Dann kam Zoller nach einem Löwe-Freistoß zum Kopfball. Luthe machte sich lang und wehrte den Ball zur Ecke ab (56.). Der FCK war am Drücker, wurde dann aber durch eine strittige Schiedsrichterentscheidung aus dem Tritt gebracht. In einem Laufduell gab es eine Berührung zwischen Florian Dick und Sukuta-Pasu und Referee Christian Dietz entschied nicht nur auf Freistoß für den VfL, sondern zeigte dem Lautrer auch die Gelb-Rote Karte (62.). Die letzte halbe Stunde mussten die Roten Teufel somit in Unterzahl bestreiten.
Coach Kosta beorderte Matmour zurück auf die rechte Seite der Abwehrkette, wechselte ansonsten aber zunächst nicht aus. Der VfL witterte seinerseits mit einem Mann mehr seine Chance und kam in der 73. Minute mal wieder zu einer Möglichkeit. Beim Abschluss von Latza fehlte nicht allzu viel. Bei den Roten Teufel sollten derweil zwei frische Kräfte für Druck in der Schlussviertelstunde sorgen. Zuerst kam Chinedu Ede für Jenssen in die Partie, einige Minuten später auch Srdjan Lakic für Fortounis. Gefährlich wurde es zunächst aber wieder hinten – und wie. Zuerst musste Sippel bei einem Schuss von Yusuke Tasaka einiges aufbieten (84.). Bei der folgenden Ecke kam dem Torwart bei einem Kopfball von Latza die Latte zu Hilfe (85.). In der 89. Minute musste Sippel noch einmal gegen Tasaka. Die Roten Teufel gingen hinten volles Risiko, selbst kamen sie aber nicht mehr zu einer rihtig gefährlichen Aktion. Nach mehr als vier Minuten Nachspielzeit stand wieder nur ein Unentschieden zu Buche. Das dritte in Folge.
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