Die Vorbereitung war absolviert, insgesamt sechs Testpartien gespielt: Nach rund sieben Wochen Winterpause rollte in der Liga endlich wieder der Ball. Mit Greuther Fürth stellte sich direkt der Tabellenzweite im Fritz-Walter-Stadion vor und die Roten Teufel waren heiß auf das dieses Spitzenspiel. Cheftrainer Kosta Runjaic verordnete seiner Elf eine kleine Systemumstellung und begann in Mo Idrissou mit einer Spitze sowie drei offensiven Spielern dahinter, Karim Matmour, Kostas Fortounis und Marcel Gaus gaben die offensive Dreierreihe. In der Innenverteidigung begann Dominique Heintz an der Seite von Kapitän Marc Torrejón. Die beiden Winterzugänge Chinedu Ede und Srdjan Lakic nahmen zunächst auf der Bank Platz.
Ein Duell auf Augenhöhe war zu erwarten und da wünscht man sich natürlich kaum etwas mehr als einen frühen Treffer. In der 2. Minuten hatte Marcel Gaus die Möglichkeit, den Gastgebern einen Start nach Maß zu verschaffen. Der Flügelspieler setzte sich im Strafraum gegen zwei Gegner durch, wurde bei seinem Schussversuch aber im letzten Moment noch geblockt. Sehr vielversprechend war auch eine Aktion in der 10. Minute. Nach einem Steilpass ging Idrissou ins Laufduell mit Mergim Mavraj, der Kameruner war schneller, wurde kurz vor der Strafraumgrenze aber durch ein Foul gestoppt. Chris Löwe setzte den fälligen Freistoß in die Mauer.
Insgesamt war die Partie zunächst aber sehr von intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt. Beide Teams schenkten sich nichts, Strafraumszenen waren eher noch Mangelware. In der 18. Minute kam Löwe im Strafraum zum Schuss, Gaus versuchte den Schlappen rein zu halten, kam aber nicht richtig an den Ball. Es war für eine Weile die letzte größere Möglichkeit der Lautrer, die hinten aber resolut verteidigten und auch den Fürthern keine klaren Chancen gestatteten. Für das nächste Highlight sorgte dann Ruben Jenssen. Der Norweger, im zentralen Mittelfeld der Partner von Markus Karl, nahm in der 38. Minute aus 25 Metern Maß und versenkte die Kugel unhaltbar zur FCK-Führung im Netz. Das Geduldsspiel hatte sich erst einmal ausgezahlt. Mit einer knappen Führung gingen die Roten Teufel nach 45 Minuten in die Kabinen.
Ohne Wechsel schickte Coach Kosta die Jungs zur zweiten Halbzeit zurück auf den Rasen. Die Roten Teufel spielten nun auf die Karlsberg-Westtribüne und sie blieben am Drücker. Karim Matmour tankte sich nach wenigen Sekunden durch den Fürther Strafraum, setzte seinen Linksschuss aber um Zentimeter über die Querlatte (46.). Dann brachte Gaus eine gefährliche Flanke von der linken Seite. In der Mitte lauerte Idrissou, Gäste-Torwart Wolfgang Hesl war ein Stück eher am Ball als der Lautrer Torjäger (49.). Der beruhigende zweite Treffer war aber nur um einige Minuten aufgeschoben. Florian Dick zog nach einer klugen Einwurfvariante von der rechten Seite nach innen, nahm aus rund 25 Metern einfach mal Maß und versenkte das Leder sehenswert mit links im Torwinkel (58.). Ein Traumtor und der FCK führte mit 2:0. Kurz darauf heizte Kosta Runjaic die Stimmung noch etwas mehr an und brachte Heimkehrer Srdjan Lakic in die Partie. Der Kroate betrat unter tosendem Applaus den Rasen, Fortounis ging dafür runter.
Eine knappe halbe Stunde war noch zu gehen und der immens wichtige Dreier zum Greifen nahe. Dass die Partie aber noch nicht gelaufen war, zeigte die 68. Minute. Niko Gießelmann kam für die Gäste aus dem Gewühl im Lautrer Strafraum zum Abschluss und verfehlte das Ziel um Zentimeter. FCK-Schlussmann Tobias Sippel hätte bei dieser ersten großen Chance der Gäste nichts zu halten gehabt. So blieb es beim 2:0-Vorsprung und die Roten Teufel ließen in der Folge erstmal einige Minuten von der Uhr gehen.
Zunächst schien diese Taktik auch gut aufzugehen, doch in der 78. Minute war es dann doch passiert. Einen Schuss von Niclas Füllkrug konnte Sippel nicht festhalten, Löwe brachte den Ball auch nicht aus der Gefahrenzone und Ognjen Mudrinski drückte das Leder über die Linie. Nur noch 2:1 und noch mehr als zehn Minuten waren zu spielen. Ganz eng wurde es noch einmal in der 88. Minute, als Füllkrug die große Chance zum Ausgleich auf dem Fuß hatte und der Schuss erst im letzten Moment noch zur Ecke gelenkt wurde. Es war aber die letzte Schrecksekunde in einem intensiven Spitzenspiel. Nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Knut Kircher die Partie ab und der FCK hatte sein erstes von 15 Endspielen dieser Saison gewonnen.
Anzeige
