Zum ersten Auswärtsspiel der Saison 2014/15 reisten die Roten Teufel ins nur knapp 90 Kilometer entfernte Sandhausen. Entsprechend groß war auch die Unterstützung der Pfälzer auf den Tribünen. Rund die Hälfte der Anhänger im Hardtwaldstadion trug rot-weiß. Im Vergleich zum Auftaktsieg gegen den TSV 1860 München gab es zwei Änderungen in der Startelf: für den gesperrten Tobias Sippel hütete Marius Müller das Tor, Kevin Stöger rückte zudem für Ruben Jenssen ins Team.
Von Beginn an entwickelte sich eine mit offenem Visier geführte Partie, in der beide Mannschaften selbstbewusst nach vorne spielten. Die Roten Teufel waren in der Anfangsphase dabei vor allem bei Freistößen von Kevin Stöger gefährlich und suchten viel über die Flügel den Weg vors gegnerische Tor, der SVS dagegen agierte hauptsächlich mit langen Bällen in die Tiefe. Mit fortlaufender Spieldauer gewann der FCK mit vielen gewonnen Zweikämpfen immer mehr Sicherheit im Spiel, ließ defensiv nichts zu und konnte auch im Offensivspiel immer mehr Akzente setzen. Bei einer sehenswerten Kombination über Alexander Ring und Kevin Stöger, der mit der Hacke auflegte, wurde Srdjan Lakic im Strafraum gerade noch in letzter Sekunde gestört. Es sollte aber bis auf Weiteres die einzige gefährliche Strafraumszene einer Partie bleiben, die mehr von rassigen Zweikämpfen geprägt war und in der die Lautrer zwar mehr vom Spiel hatten, die ganz großen Tormöglichkeiten aber ausblieben. Dementsprechend ging es torlos in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel ging es mit einem Wechsel weiter, Ruben Jenssen kam für Karim Matmour in die Partie. Das Spiel bot aber zunächst weiterhin ein ähnliches Bild wie im ersten Durchgang. Der FCK hatte größere Spielanteile und spielte weiter geduldig Richtung Tor von Manuel Riemann. Und auch der Support der FCK-Fans beherrschte weiterhin das Hardtwaldstadion. Zu den ersten riesigen Torchancen kamen dann aber doch die Hausherren. Zunächst parierte Marius Müller sehenswert einen Querschläger, dann traf Gartler mit einem abgefälschten Schuss aus der zweiten Reihe die Querlatte. Die Doppelchance wirkte als Wachmacher für die Pfälzer, die nun wütende Angriffe gegen tiefstehende Sandhäuser initiierten. Die Partie nahm nun deutlich an Fahrt auf, auch die Hausherren blieben bei langen Bällen gefährlich. Nach 65 Minuten musste Marius Müller erneut sein Können beweisen und gegen Gartler klären.
Für die Schlussphase versuchte es Coach Kosta mit einem Wechsel, der in der Vorwoche für Erfolg gesorgt hatte: Philipp Hofmann kam für Srdjan Lakic, zudem kam der für Marcel Gaus eingewechselte André Fomitschow zu seinem Pflichtspieldebüt für die Roten Teufel. Und auch dieses Mal sollte sich das Händchen des Trainers als äußerst glücklich erweisen. Der gerade wenige Minuten auf dem Platz befindliche Fomitschow servierte nach Hofmann-Zuspiel eine butterweiche Flanke auf den zweiten Pfosten, an dem Alexander Ring mit dem Kopf zum 1:0 traf – das erste Tor des Finnen im Trikot der Roten Teufel! Fünf Minuten vor dem Ende wurde es dann turbulent: nach einem Eckball stocherten die Hausherren den Ball ins Tor, der Jubel verstummte aber schnell wieder – der Schiedsrichterassistent hatte die Fahne gehoben, der Treffer zählte wegen Abseitsstellung nicht. Zwei Minuten später kam es dann aber doch noch zum Ausgleich, der gerade eingewechselte Bieler traf in der 88. Minute mit einem Schuss aus 20 Metern in den Winkel. Somit musste sich der FCK mit einer Punkteteilung begnügen und konnte auch im dritten Zweitligaspiel in Sandhausen nicht dreifach punkten.