Die Ausgangslage
Es gibt wahrlich schlimmere Ausflugsziele für den letzten Spieltag als Hamburg. Für einen Rundgang an der Alster oder ein frisches Fischbrötchen bleibt dem 1. FC Kaiserslautern wohl keine Zeit, denn am letzten Spieltag der Saison trifft man auf den FC St. Pauli, der nicht umsonst auf dem vierten Platz steht. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen spielt eine konstante Saison und befindet sich seit dem dritten Spieltag unter den ersten fünf Plätzen. Vor dem letzten Spieltag spüren die Nordlichter noch den Atem des VfL Bochum, der bei einer Niederlage der Paulianer und einem Sieg auf den vierten Platz vorrücken könnte. Die letzten zwei Spiele wurden verloren, allerdings war der 1. FC Nürnberg schon so weit enteilt, dass der Relegationsplatz unerreichbar blieb.

Vorrücken ist auch das Stichwort für den 1. FC Kaiserslautern, der seit sechs Spielen ungeschlagen ist und diese Serie beim FC St. Pauli fortsetzen möchte. Das betont Trainer Konrad Fünfstück: „Das Saisonfinale in Hamburg und dazu noch ein ausverkauftes Haus – was will man mehr. In Hamburg wird uns einiges erwarten. Wir fahren natürlich nicht nach Hamburg, um nur Gäste zu sein. Wir wollen auch dort bestehen und ein gutes Spiel abliefern. Wir wollen noch was reißen und nach oben in der Tabelle klettern.“

Die Stärken von St. Pauli
St. Pauli spielt äußerst effektiv. Man könnte die Kiezkicker als Minimalisten der Spitzengruppe bezeichnen, denn mit „nur“ 40 Treffern haben sie von den vier besten Teams der Liga den mit Abstand niedrigsten Wert. Trotzdem stehen 14 Saisonsiege zu Buche, allerdings auch elf Pleiten, ein erneuter Unterschied zu den Spitzenteams. Dafür ragt die Defensive heraus, vor allem was die Zu-Null-Spiele angeht. Torhüter Robin Himmelmann (27) hat in dieser Saison den Rekord von St. Pauli Urgestein Klaus Thomforde aus der Saison 1997/98 bereits eingestellt und 16-mal keinen Gegentreffer kassiert. Am letzten Spieltag, zuhause, vor ausverkauftem Haus einen Rekord brechen? Na, wenn das kein Ansporn für den FC St. Paul ist. „Generell ist das Ziel, zu null zu spielen. Dies ist für uns alle ein gutes Signal, dass wir defensiv gut gearbeitet haben. Wenn wir zu null spielen sollten, schwingt der Rekord dann mit“, sagte der Keeper vor dem Duell mit dem FCK der Hamburger Morgenpost.

St. Pauli ist effektiv, defensiv stark und zudem variabel. Das wird beim Blick auf die Torschuss-Statistik deutlich. Die meisten, 59 an der Zahl, hat in dieser Saison bisher Mittelfeld-Talent Sebastian Maier (22) abgefeuert. Kurioserweise hat Maier dabei erst zwei Tore erzielt. Hoffen wir, dass er die Statistik am Sonntag fortführt. An zweiter Stelle dieser Rangliste steht Stürmer Lennart Thy (24) mit 56 Versuchen. Er führt die interne Torschützenliste mit sieben Treffern an und sorgte in dieser Saison schon mit einem Viererpack gegen Fortuna Düsseldorf für Furore. Zum Leidwesen der Pauli-Fans konnte Thy sein Torekonto trotz vieler Versuche nicht aufstocken. Thy absolviert an diesem Spieltag sein letztes Spiel für den FCSP, er wechselt zum SV Werder Bremen. „Ich glaube, es wird emotional am Sonntag. So langsam realisiert man, dass es hier zu Ende geht. Deshalb versuche ich die letzten Tage noch zu genießen“, sagt der Stürmer. Und erneut hat ein Kicker aus Hamburg gute Gründe, gegen die Roten Teufel mächtig Gas zu geben.

Jetzt wird es spannend, denn auf dem dritten Platz der Torschussstatistik taucht plötzlich ein Innenverteidiger auf. Lasse Sobiech (31), einst Deutscher Meister mit Borussia Dortmund, ist einer der torgefährlichsten Defensivspieler der Liga, er traf in dieser Spielzeit viermal. „St. Pauli ist eine spielstarke Mannschaft, die Tempo in allen Mannschaftsbereichen besitzt. Sie sind sehr geduldig und effektiv bei Ballgewinn. Natürlich haben sie auch Spieler die herausragen wie Lennart Thy. Aber nichtsdestotrotz brauchen wir uns nicht verstecken. Wir sind in dieser schwierigen und durchwachsenen Saison zusammengewachsen“, analysiert FCK-Coach Fünfstück den kommenden Gegner.

Ähnlich wie bei den Roten Teufeln fehlt den Hamburgern ein echter Torjäger und das macht sie gefährlich. Stellt man Stürmer Thy kalt, schießt eben ein anderer die Tore – sie sind nicht auszugucken. Und Trainerfuchs Ewald Lienen hat vor dem letzten Saisonspiel eine weitere Spezialität entdeckt: Mit Standards will er die Pfälzer ärgern und ließ in der letzten Trainingswoche vermehrt Flanken, Eckbälle und Freistöße trainieren.

Die personelle Lage
Als Schwäche könnte man den Hamburgern die aktuelle Verletztenliste auslegen. Sören Gonther (Fersenbeinstauchung), John Verhoek (doppelter Bänderriss), Fafa Picault (krank), Jeremy Dudziak (Adduktorenzerrung), Marc Rzatkowski (Knieprobleme) und Leroy Mickels (Knieprobleme) sind derzeit außer Gefecht. In der letzten Woche bissen Keeper Himmelmann, Waldemar Sobota und Enis Alushi auf die Zähne, ihr Einsatz scheint derzeit aber nicht Gefahr zu sein.

Beim FCK hat sich das Lazarett vor dem letzten Spieltag ebenfalls vergrößert. Neben Tim Heubach, Chris Löwe, Marcus Piossek und Kacper Przybylko wird Markus Karl wohl auch fehlen. „Markus Karl musste leider das Training früher beenden, was hier der Stand ist, können wir erst nach einer Untersuchung der Ärzte sagen“, sagt der Trainer.

Prognose
Es ist der letzte Spieltag, die Entscheidungen in der oberen Tabellenhälfte sind gefallen. Und gerade diese Konstellationen ergeben oftmals die schönsten Spiele. Beide Teams haben im Grunde nichts mehr zu verlieren und können „befreit aufspielen“ wie es so schön im Fußball-Jargon heißt. „Die Marschroute ist klar, wir wollen keine Punkte mehr abschenken. Wir sind den mitreisenden Fans und uns als Mannschaft schuldig, dass wir noch einmal alles geben und Punkte mitnehmen“, betont FCK-Kapitän Daniel Halfar.

Die Teams können sich voll und ganz auf das eine Spiel konzentrieren, ohne das nächste im Hinterkopf zu haben – beste Zutaten für einen spielerisch wertvollen und für die Zuschauer hoffentlich torreichen Saisonabschluss. Wohlgemerkt immer mit einem Tor mehr für den 1. FC Kaiserslautern. Beim Blick auf Bilanz gegen den FC St. Pauli sollte das eigentlich kein Problem sein. Gegen kein anderes Team in der Liga schoss der FCK mehr Tore. 27-mal rappelte es in 13 Duellen. Die norddeutschen Medien bezeichnen den FC St. Pauli gerne mal als „Lieblingsgegner“ der Roten Teufel. Ob das an der Bilanz von 21 Siegen in 33 Spielen für die Roten Teufel liegt? Wenn der FCK diese am Sonntag weiter aufbessert, fragen wir mal nach.

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23.04.2023 15:24
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@MoonDog90 Wir haben das ja gar nicht bewertet, sondern einfach nur die Entscheidung des Schiedsrichters hier getickert.
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#SSVFCK 0:0 (79.) | Tomiak sieht nach Foul an Prince Osei Owusu die Gelbe Karte. #Betze
23.04.2023 15:06
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#SSVFCK 0:0 (74.) | Nach Foul an Jean Zimmer zeigt Schiedsrichter Florian Lechner dem Regensburger Benedikt Saller die Rote Karte. Die Entscheidung wird aktuell nochmal vom VAR geprüft. #Betze
23.04.2023 14:56
#SSVFCK 0:0 (69.) | Nächster Wechsel beim #FCK: Robin Bormuth kommt für Marlon Ritter. #Betze
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#SSVFCK 0:0 (60.) | Zuck mit der Flanke von der linken Seite auf den langen Pfosten, da steht Hercher (!) - aber der kommt nicht richtig zum Abschluss. #Betze
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