Die Zufriedenheit nach dem deutlichen Erfolg auf dem Tivoli war bei allen Beteiligten spürbar. Die Mannschaft nahm nicht nur die drei Punkte mit zurück nach Kaiserslautern, sie zeigte auch wieder die Qualitäten, die ihr zur Winterpause die souveräne Tabellenführung beschert hatten. Aus einer bärenstarken Defensive spielten die Roten Teufel immer wieder gefährlich nach vorne und hätten neben den drei Toren von Sidney Sam sogar noch weitere Treffer erzielen können.
An diese Leistung gilt es im Heimspiel gegen den SC Paderborn anzuknüpfen, fordert Cheftrainer Marco Kurz, der seinen Jungs wegen des engen Zeitplans in dieser Woche keinen freien Tag gönnen konnte. Nach einer Spinning-Einheit am Tag nach dem Spiel startete das Team am Mittwoch mit Volldampf in die Vorbereitung auf das anstehende Heimspiel. Nicht mit dabei sein kann leider Pierre de Wit. Beim Neuzugang bestätigte sich der schlimme Verdacht auf einen Kreuzbandriss – der dritte im Verlauf seiner noch jungen Karriere. Der 22-Jährige fällt bis Saisonende aus.
Da sich auch Bastian Schulz wegen seiner Anfang Dezember in Rostock erlittenen Knieverletzung noch in der Rehabilitation befindet, ist es umso wichtiger, dass Georges Mandjeck nach seiner erfolgreichen Teilnahme am Afrika Cup wieder zur Mannschaft gestoßen ist. Der Kameruner wurde schon in Aachen in der zweiten Halbzeit eingewechselt und fühlt sich fit für die kommenden Aufgaben.
Mit den Tücken einer schweren Knieverletzung muss sich auch Andre Schubert, Marco Kurz‘ Kollege beim SC Paderborn, zur Zeit auseinandersetzen. Sein Angreifer Gaetano Manno erlitt in der Partie beim Karlsruher SC ebenfalls einen Kreuzbandriss und steht für längere Zeit nicht zur Verfügung. Mahir Saglik, mit neun Treffern bislang erfolgreichster Schütze der Gäste, muss in den kommenden Wochen ohne die Zuspiele seines Sturmpartners auskommen.
Doch es kommt noch dicker für die Ostwestfalen. Rechtsverteidiger Jens Wemmer zog sich in einem Testspiel unter der Woche eine Knöchelverletzung zu, Innenverteidiger Sören Gonther laboriert immer noch an einer Adduktorenzerrung und auch Torwart Daniel Masuch ist nach einer Beckenprellung nicht wieder vollständig hergestellt. Alle drei drohen für die Partie auf dem Betzenberg auszufallen.
Trotz allem können die Gäste die Reise in die Pfalz relativ entspannt antreten. Als Tabellenneunter gehört der Aufsteiger zu den Überraschungsmannschaften der Saison und hat bereits komfortable zwölf Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang. Siege gegen den FC St. Pauli oder beim KSC sind eindrucksvolle Höhepunkte der gelungenen Rückkehr des SCP in die 2. Liga. Am letzten Spieltag gab es mit der Heimniederlage gegen den FSV Frankfurt nach zuvor vier Partien ohne Niederlage wieder eine kleine Enttäuschung.
Was die Bilanz zwischen dem FCK und den Ostwestfalen angeht, sollten Freunde spektakulärer Fußballfeste besser nicht allzu genau auf die Statistik schauen. In den letzten drei Spielen zwischen den beiden Mannschaften waren die Tore wie vernagelt. Kein einziger Treffer steht seit 270 Minuten zu Buche. Höchste Zeit also, dass diese Torflaute endlich zu Ende geht – aber natürlich auf der richtigen Seite.