FCK-Cheftrainer Marco Kurz übernahm nach dem grandiosen Pokalsieg gegen Leverkusen die Rolle der "Spaßbremse". Es gebe keine Zeit zum Feiern, so Kurz. Stattdessen heißt es Regenerieren, kleine Wehwehchen behandeln und direkt wieder Spannung aufbauen für den prestigeträchtigen Südwest-Schlager gegen Bundesliga-Absteiger Karlsruher SC.
Es ist sicher kein Nachteil für die Roten Teufel, dass auch die Gäste aus Baden unter der Woche im Pokal ran mussten. So unterlagen sie daheim mit 0:3 gegen Borussia Dortmund. Das Pokal-Aus war die erste Niederlage der Karlsruher unter dem neuen Trainer Markus Schupp. Der frühere FCK-Meisterspieler, der erst vor rund zwei Wochen die Nachfolge von KSC-Urgestein Ede Becker antrat, holte in seinen ersten beiden Spielen gleich sechs Punkte und sorgte rund um den Wildpark wieder für Ruhe.
Mit drei Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden gehört der KSC in der Tabelle bislang zur Verfolgergruppe. Das hatten angesichts des enormen Umbruchs im Kader auch viele Beobachter in etwa so erwartet. Die Liste abgewanderter Leistungsträger ist lang und umfasst unter anderem Christian Eichner (1899 Hoffenheim), Stefano Celozzi (VfB Stuttgart) und Sebastian Freis (1. FC Köln). Die drei Spieler zog es ebenso in die erste Liga wie Kapitän und Identifikationsfigur Maik Franz, der in dieser Spielzeit für Eintracht Frankfurt aufläuft.
Demgegenüber nimmt sich die Reihe der Neuzugänge eher bescheiden aus. Christian Demirtas (Mainz 05), Anton Fink (Unterhaching), Gaetano Krebs ( Hannover 96), Macauley Crisantus (Hamburger SV) und Niclas Tarvajärvi (Xamax Neuchatel) sollen die Lücken schließen. Doch so richtig kann man noch nicht abschätzen, wohin die Reise in dieser Saison gehen soll.
Das war beim 1. FC Kaiserslautern vor der Spielzeit ähnlich. Doch nach acht Pflichtspielen ohne Niederlage, Tabellenplatz zwei und dem Einzug in die dritte Pokalrunde ist die Stimmung im Lager der Lautrer jetzt natürlich bestens. Die schnell gefundene Stammelf präsentiert sich bislang als verschworene Einheit, steht hinten bombensicher und überzeugt mit schnellem Spiel in die Spitze.
Auch kurzfristige Ausfälle konnte Marco Kurz bisher bestens auffangen. Gegen den KSC kann der FCK-Chefcoach aber vermutlich wieder seine Wunschformation aufbieten. Ivo Ilicevic darf nach seiner Rotsperre im Pokal wieder wirbeln und Erik Jendrisek sorgte nach überstandener Grippe schon beim 2:1-Sieg gegen Leverkusen wieder für Furore. Ausfallen werden voraussichtlich lediglich, die schon länger pausierenden Srdjan Lakic, Manuel Hornig und Sascha Kotysch.
Doch egal, wer am Samstag von Beginn an aufläuft: Die Spieler fiebern der nächsten Aufgabe bereits entgegen. Es mache einfach Spaß vor dieser Kulisse zu spielen, gaben Akteure und Trainer direkt nach dem Pokalmatch gegen die Werkself zu Protokoll. Und das erste Aufeinandertreffen der beiden Südwest-Rivalen seit der Saison 2006/07 verspricht auf jeden Fall eine stimmungsvolle Angelegenheit zu werden. Über 35.000 Karten hat der FCK alleine bis Donnerstagmittag im Vorverkauf abgesetzt. Die Roten Teufel sind heiß, die Fans sind es ohnehin: Der Betze wird wieder beben!