Freitagabend, Betzenberg und ein mit 49.780 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefülltes Fritz-Walter-Stadion: Der Rahmen war bereitet für ein großes Spiel. Die Roten Teufel empfingen den alten Rivalen 1. FC Köln und wollten mit einem Dreier wieder an den Geißböcken vorbei auf den dritten Tabellenplatz springen. Im Vergleich zum jüngsten 1:1 beim SV Sandhausen nahm Cheftrainer Franco Foda zwei Veränderungen vor. Für den verletzten Markus Karl spielte Mimoun Azaouagh und für Mitchell Weiser rückte Kostas Fortounis in die Startelf.

Als Schiedsrichter Deniz Aytekin die Partie dann freigab, waren die Lautrer direkt hellwach. Mit gutem Pressing und schnellem Spiel in die Spitze erarbeitete sich die Elf ein klares optisches Übergewicht. Und schon nach zwei Minuten wurde es im Strafraum der Kölner zum ersten Mal gefährlich. Nach Kopfballvorlage von Mo Idrissou kam Albert Bunjaku gegen FC-Schlussmann Timo Horn einen Schritt zu spät. Bis zur nächsten guten Gelegenheit dauerte es dann bis zur 20. Minute. Chris Löwe flankte von der linken Seite, Idrissou kam zum Kopfball, setzte die Kugel allerdings genau in die Arme von Horn.

Das gleiche Spiel dann wenige Sekunden später. Dieses Mal war es Azaouagh, der die Flanke servierte. Idrissou lauerte am langen Eck, konnte dem Ball aber nicht die entscheidende Richtung geben (21.). Mit zunehmender Spieldauer konnten sich die Gäste zwar befreien, mehr als einige Entlastungsangriffe brachte das Team von Trainer Holger Stanislawski  zunächst aber nicht zustande. Zwingender blieben die Roten Teufel. In der 32. Minute flankte Florian Dick, wieder gewann Idrissou das Kopfballduell und verfehlte das Ziel um etwa einen Meter. Die Einschläge kamen allmählich näher. Auch bei einer Direktabnahme von Baumjohann fehlte anschließend nicht viel (38.).

Drei Minuten später sollten die FCK-Fans dann endlich jubeln dürfen. Azaouagh brachte den Ball aus dem Mittelfeld. Fortounis und Baumjohann spielten für die Kölner Defensive einfach zu schnell, am Ende stand Idrissou frei und überwand Horn mit einem Linksschuss ins lange Eck (41.). 1:0 für die Roten Teufel nach dem vielleicht sehenswertesten Angriff der Lautrer in der bisherigen Saison. Das sah richtig gut aus.  In der 44. Minute hätte Azaouagh sogar fast noch nachgelegt. Bei seinem trockenen Flachschuss fehlten Zentimeter und so gingen die Lautrer unter Beifall beim Stand von 1:0 in die Kabine.

Personell unverändert kamen die Roten Teufel nach der Pause zurück auf den Rasen. Franco Foda hatte auch keinen Grund zu wechseln und seine Jungs machten direkt da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Ein Freistoß von der rechten Seite wurde schnell ausgeführt. Baumjohann zirkelte die Flanke präzise auf den zweiten Pfosten, wo Jan Simunek aus kurzer Distanz einköpfte (50.). 2:0 für den FCK. Was für ein Auftakt in die zweite Halbzeit. In der 57. Minute hätte Bunjaku bereits alles klar machen können. Der Kapitän kam im Strafraum zum Abschluss, er ging volles Risiko, jagte die Kugel aber ein gutes Stück über den Kölner Kasten.

Wenige Sekunden wurde es wieder brandgefährlich, als ein Schuss von Baumjohann im letzten Moment von den Kölnern geblockt wurde (58.). Die Roten Teufel waren dem dritten Treffer nahe. Doch der fiel noch nicht. Und was machten die Kölner? Nicht viel bislang, doch in der 62. Minute wurde es zum ersten Mal auch vor dem Lautrer Tor richtig eng. Mato Jajalo kam frei zum Schuss, fand seinen Meister jedoch im ganz stark reagierenden Tobias Sippel. Für einige Minuten witterte der FC noch einmal eine Chance und kam nun zu mehr Aktionen in der Offensive.

Franco Foda reagierte und brachte Mitchell Weiser für Bunjaku und der ehemalige Kölner führte sich blendend ein. Zuerst stellte er mit einem tollen Distanzschuss Horn auf eine Bewährungsprobe (76.), dann legte er von der Grundlinie ab auf Idrissou. Wieder war Horn auf dem Posten (77.). Weisers dritte starke Aktion brachte schließlich die Entscheidung. Unwiderstehlich ging er über den rechten Flügel in den Strafraum, servierte eine butterweiche Flanke über Horn hinweg und Idrissou hatte keine Mühe zum 3:0 einzuköpfen (79.). Bei den Lautrer Fans gab es natürlich kein Halten mehr. Sie feierten nicht nur eine der besten Saisonleistungen der Roten Teufel, sondern auch drei Tore und natürlich die immens wichtigen drei Punkte. Durch den hochverdienten 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln holte sich der FCK am 28. Spieltag den dritten Tabellenplatz wieder zurück.