Drei Mal in Folge hatten die Roten Teufel zuletzt verloren. Im pfälzisch-badischen Duell gegen den SV Sandhausen war die Vorgabe an die Mannschaft um Kapitän Marc Torrejón entsprechend eindeutig: Ein Sieg musste her, um in der Tabelle nicht weiter an Boden zu verlieren. Cheftrainer Kosta Runjaic nahm im Vergleich zur 0:1-Niederlage vor einer Woche beim FC Energie Cottbus drei Umstellungen vor. Chris Löwe verteidigte nach abgesessener Gelbsperre wieder auf der linken Seite für Dominique Heintz, Alexander Ring begann für Ruben Jenssen im Mittelfeld und in der Spitze lief wie erwartet Simon Zoller nach auskurierter Verletzung erstmals nach der Winterpause auf. Mo Idrissou nahm dafür zunächst auf der Bank Platz.
Gegen einen wieder eher defensiv erwarteten Gegner musste es für die Lautrer vor allem darum gehen, einfache Gegentore nach Möglichkeit zu vermeiden. Doch genau das, was den Roten Teufeln zuletzt häufig zum Verhängnis wurde, passierte auch an diesem Freitagabend. Ein Ballverlust auf der rechten Seite mündete in einen Konter der Gäste. Ranisav Jovanovic bediente Danny Blum, der frei vor Tobias Sippel zum 0:1 einschoss (10.). Zum vierten Mal in Serie sah sich der FCK einem Rückstand gegenüber und musste reagieren. Trotz deutlich mehr Ballbesitz hatten die Gastgeber bislang keine richtigen Torchancen. Aber die kamen jetzt.
In der 21. Minute bediente Florian Dick den im Strafraum lauernden Ring, doch der Schuss des Finnen wurde von einem Sandhausener Abwehrbein noch abgeblockt. Drei Minuten später zog Marcel Gaus dynamisch durchs Mittelfeld, schickte Zoller, doch der Pass war einen Tick zu steil für den Torjäger. Wieder Gaus brachte in der 26. Minute eine Dick-Flanke volley zurück vor den Kasten des SVS. Karim Matmour war etwas überrascht und konnte die Kugel nicht gefährlich auf das Tor der Gäste bringen. Bei einem Distanzschuss von Chris Löwe war schließlich Sandhausens Torwart Manuel Riemann auf dem Posten (33.).
Möglichkeiten waren nun da. Die Roten bestimmten die Partie deutlich, auch wenn sie hinten weiterhin auf der Hut sein mussten. In der 34. Minute tauchte Manuel Stiefler gefährlich im Lautrer Strafraum auf. Der Schuss des Sandhauseners ging zum Glück ein gutes Stück am Pfosten vorbei. In den letzten Minuten bis zur Halbzeit war der ganz große Druck dann aber wieder ein Stück weit verflogen. Erst in der zweiminütigen Nachspielzeit wurde es noc h einmal gefährlich, aber weder Matmour noch Srdjan Lakic konnten mit einer Hereingabe von Ring etwas anfangen. Beim Stand von 0:1 ging es somit in die Kabinen.
Mit Beginn des zweiten Durchgangs wechselte Coach Kosta zweimal aus. Willi Orban und Idrissou kamen neu in die Partie. Jan Simunek und Matmour gingen dafür runter. Die FCK-Fans hatten ein feines Gespür, dass die Jungs zudem noch mehr Unterstützung von den Rängen brauchten und legten ebenfalls eine Schippe drauf. Die Roten Teufel kamen. In der 52. Minute scheiterte Simon Zoller mit einem Schuss aus dem Strafraum an Riemann, dann verpasste er die Kugel nach einer Unsicherheit des Sandhausener Keepers knapp. Die Gäste hatten durch einen Kopfball von Blum, den Sippel stark zur Ecke parierte, noch eine Chance, ansonsten spielte sich das Geschehen fast ausschließlich in der Hälfte des SVS ab.
Bei aller Überlegenheit brauchten die Lautrer aber unbedingt Tore – und die fielen nun auch. Nach Kopfballvorlage von Idrissou war Zoller einen Schritt vor Riemann am Ball und überwand den Schlussmann mit einem gekonnten Lupfer zum 1:1 (60.). Der eine Treffer war aber immer noch zu wenig und so liefen die Roten Teufel weiter unermüdlich an. Nahezu sinnbildlich fiel in der 73. Minute dann das 2:1. Dick wurde auf der rechten Seite gefoult, rappelte sich auf, tunnelte den nächsten Gegenspieler, ehe seine Hereingabe von Daniel Schulz ins eigene Tor abgefälscht wurde. Endlich! Die Lautrer hatten wieder eine Partie gedreht und führten eine gute Viertelstunde vor dem Ende verdient mit 2:1. Gaus mit einem satten Linksschuss und Lakic per Kopf verpassten anschließend binnen einer Minute die Vorentscheidung (81.), so blieb die Partie weiter spannend. Jovanovic hatte in der 88. Minute noch eine gute Kopfballchance für die Gäste, ansonsten ließen die Roten Teufel nichts mehr zu.
