Die Reise unter das Bayerkreuz traten die Roten Teufel am Sonntag, 7. November 2010 an. In der BayArena stand nicht nur ein Wiedersehen mit Sidney Sam, sondern auch eine schwere Partie gegen zuletzt starke Leverkusener auf dem Programm. Personell baute FCK-Chefcoach Marco Kurz sein Team im Vergleich zum Heimsieg gegen Mönchengladbach auf zwei Positionen um. Der Wiedergenesene Florian Dick kehrte auf seine angestammte rechte Abwehrseite zurück, während Oliver Kirch ebenso auf der Bank Platz nahm wie Ilian Micanski, für den Adam Nemec neben Srdjan Lakic im Sturm der Pfälzer auflief.

Die ersten Minuten gehörten eindeutig den Gastgebern, die schon nach zwei Minuten die erste gute Möglichkeit hatten, doch FCK-Keeper Tobi Sippel rettete stark gegen Reinartz, der aus rund acht Metern zum Schuss kommt. Nur wenige Minuten später verfehlte ein Versuch von Derdiyok aus rund 14 Metern das Gehäuse nur knapp. Nach elf Minuten die erste Offensivaktion der ganz in weiß spielenden Gäste. Adam Nemec versucht es aus 20 Metern, aber Bayer-Keeper Rene Adler hält den Ball sicher. Nach einer Viertelstunde die Führung für den FCK: Ein Freistoß von Alex Bugera landet in der Mauer, prallt von dort genau vor die Füße von Florian Dick und der zieht aus fast 30 Metern einfach mal ab – und jagt das noch leicht abgefälschte Leder ins linke untere Eck. Riesenjubel auch bei den rund 3.000 mitgereisten Schlachtenbummlern der Roten Teufel.

In der Folge die Gastgeber mit viel Druck und einigen Möglichkeiten, doch zwei Versuche von Sidney Sam (21., 23.) landen nur neben dem Gehäuse von Tobi Sippel. Die Werkself zeigte sich spielstark, doch der FCK hielt dagegen und hatte nach einer halben Stunde die große Möglichkeit, die Führung auszubauen. Nach einem Traumpass von Jan Moravek ist Adam Nemec auf und davon, umspielt Nationalkeeper Rene Adler, setzt die Kugel dann jedoch nur an das Außennetz (32.). Das hätte das 2:0 sein müssen, zumal nur wenige Minuten zuvor Schiedsrichter Guido Winkmann ein Handspiel von Reinertz im Leverkusener Strafraum als nicht Elfmeterwürdig befand. Stattdessen mussten die Lautrer nur wenige Minuten später den Ausgleich hinnehmen. Nach einem Freistoß legt Stefan Reinartz den Ball auf für Sidney Sam, und der Ex-Lautrer besorgte mit einem harten Flachschuss das 1:1 (38.). Die Gastgeber weiterhin sehr offensivstark und mit zahlreichen guten Aktionen, die FCK-Defensive und Tobi Sippel hatten Einiges zu tun, retteten aber das Remis in die Halbzeitpause. Einen ersten Wechsel musste Marco Kurz jedoch schon vor dem Pausenpfiff vornehmen, für den angeschlagenen Torschützen Florian Dick kam Oliver Kirch ins Team.

Zur zweiten Hälfte schickte Marco Kurz Erwin Hoffer für Adam Nemec aufs Feld. Die Gastgeber blieben jedoch das dominierende Team und setzten die Defensive der Lautrer immer wieder unter Druck. Nach 53 Minuten klärt Tobi Sippel weit vor seinem Strafraum in letzter Sekunde vor Sam. Der FCK kann sich kaum befreien und hat Glück, dass Barnettas zunächst von der Strafraumgrenze knapp verzieht (55.) und kurz darauf mit einem Heber an Tobi Sippel scheitert (58.).  Gerade als der FCK die Partie wieder etwas besser im Griff hatte und den Angriffswirbel der Leverkusener zu Gunsten eigener Offensivaktionen unterbinden konnte, fiel das 2:1 für die Gastgeber. Ein Doppelpass zwischen Augusto und Rolfes hebelt die Viererkette aus. Augusto legt quer auf Helmes, der keine Mühe hat, den Ball über die Linie zu drücken (68.). Der FCK nach dem Rückstand mit mehr Zug zum Tor, Bayer 04 zog sich etwas zurück, doch gegen eine gut stehende Leverkusener-Abwehr gab es kaum Möglichkeiten. Marco Kurz reagierte, brachte Micanski für Bilek. Und zehn Minuten vor Ende war es Jimmy Hoffer, der die große Möglichkeit zum Ausgleich hatte, jedoch frei vor Adler am Leverkusener Keeper scheiterte (80.). Fünf Minuten vor Ende der Partie sorgte erneut Sidney Sam mit einem Volleyschuss in den Winkel für das 3:1 und die Vorentscheidung.

Leider schafften es die Roten Teufel erneut nicht, eine 1:0 Führung auf fremdem Boden in Punkte umzuwandeln. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es somit am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart.