Leverkusen kommt als Tabellenzweiter der Bundesliga mit reichlich Selbstvertrauen in die Pfalz. Trainer-Routinier Jupp Heynckes, der in der Sommerpause für viele überraschend die Nachfolge von Bruno Labbadia antrat, setzt den Weg des erfrischenden Offensivfußballs konsequent fort. Ein Großteil der Mannschaft konnte sich auch schon in der letzten Spielzeit aufeinander einstellen und auch die Neuzugänge Eren Derdiyok (FC Basel) und Sami Hyypiä (FC Liverpool) passen bisher prächtig ins Kombinationsspiel der Werkself.
Dass mit Nationalspieler Patrick Helmes ein Kopf der Mannschaft in der Sommerpause einen Kreuzbandriss erlitt, macht sich bislang nicht negativ bemerkbar. So schoss Derdiyok die Rheinländer mit seinem Tor in Babelsberg zunächst in die zweite Pokalrunde und war auch in der Liga schon drei Mal erfolgreich. Stefan Kießling hat mit fünf Saisontoren sogar noch einen Treffer mehr auf dem Konto.
Angesichts dieser Qualität des Gegners spricht FCK-Chefcoach Marco Kurz natürlich von einem Bonusspiel für seine junge Mannschaft, in dem man nichts zu verlieren habe. Doch nach den jüngsten Erfolgserlebnisse strotzen auch die Roten Teufel vor Selbstbewusstsein. Man wolle mit breiter Brust spielen, gibt Mittelfeldspieler Bastian Schulz zu Protokoll und auch Trainer Kurz macht klar, dass man sich nicht verstecken werde.
Allerdings muss mit Ivo Ilicevic die eine Hälfte der bislang so erfolgreichen Flügelzange wegen seiner Roten Karte aus der ersten Runde in Braunschweig gesperrt zuschauen. Wer gegen Bayer zusammen mit Sidney Sam über die Außen kommen wird, will der Trainer kurzfristig entscheiden.
Ansonsten plagen Kurz keine großen personellen Sorgen. Srdjan Lakic, Manuel Hornig und Sascha Kotysch fehlten bereits in den letzten Wochen und bis auf Georges Mandjeck, der am Montag eine Trainingspause einlegte, haben alle Akteure das harte Auswärtspiel in Hamburg frei von Blessuren überstanden. Auch Erik Jendrisek trainierte nach überstandener Grippe schon wieder voll mit.
Trotz allem ist die Favoritenrolle natürlich klar an den Gast aus Leverkusen vergeben. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen können die Betzebuben aber auch einen der Großen der Bundesliga überraschen. Der Heimvorteil kommt ohnehin dazu. Über 30.000 Zuschauer werden auf dem Betze erwartet und werden die Roten Teufel wie gewohnt nach vorne peitschen. Eines kann Kurz den Fans schon vorab versprechen: "Wir treten an, um einen Pokalfight zu bieten."