93 Pflichtspiele haben die Roten Teufel bislang gegen Werder Bremen bestritten, elf davon im DFB-Pokal. Unvergessen ist der legendäre 3:2-Erfolg im Endspiel 1990, der dem FCK zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den heiß begehrten Cup sicherte. Aber auch der 3:0-Sieg im Halbfinale 2003 ist allen Lautrer Fans noch in bester Erinnerung. Drei Jahre später musste der FCK dann den bitteren Gang in die zweite Liga antreten, während die Bremer schon in der folgenden Saison das Double an die Weser holten. Es folgten erfolgreiche Jahre, in denen sich die Grün-Weißen in der Bundesligaspitze etablierten, auch in der Champions League regelmäßig ihre Visitenkarte abgaben und zum Abschluss der letzten Spielzeit zum sechsten Mal den DFB-Pokal gewannen.
Trotz des Abgangs von Spielmacher Diego zu Juventus Turin ist der Kader der Norddeutschen auch in der aktuellen Saison gespickt mit deutschen und internationalen Stars. Im Kreativbereich kann Werder-Trainer Thomas Schaaf mit den Nationalspielern Mesut Özil und Marko Marin oder Rückkehrer Tim Borowski nach wie vor auf erstklassiges Personal setzen. Gleiches gilt für die Defensive um Nationalverteidiger Per Mertesacker und den aus seiner Lautrer Zeit noch bestens bekannten Torwart Tim Wiese. Und in der Spitze wissen die Bremer mit Claudio Pizarro einen der herausragenden Offensivspieler der Bundesliga in ihren Reihen, der alleine in dieser Saison schon wieder sechs Mal getroffen hat.
Dass es die junge Elf vom Betzenberg aber auch mit einem scheinbar übermächtigen Gegner aufnehmen kann, hat sie in der zweiten Pokalrunde gegen Bayer Leverkusen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die 0:2-Niederlage am letzten Freitag gegen Fortuna Düsseldorf – die erste nach zuvor elf ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge – wollen Spieler und Trainer „analysieren und dann schnell abhaken“. Auf jeden Fall sollen die gemachten Fehler im Pokalspiel möglichst nicht wiederholt werden.
Allerdings wird Cheftrainer Marco Kurz seine Startelf wohl mehr umbauen müssen, als ihm das lieb ist. Ivo Ilicevic ist nach seinem Platzverweis aus der ersten Runde ohnehin gesperrt und da Sidney Sam seit Freitag an einer Oberschenkel-Verletzung laboriert, droht die Flügelzange der Roten Teufel komplett auszufallen. Ob der Trainer das gewohnte System trotzdem beibehalten wird, will er noch nicht verraten.
An der Favoritenrolle der Gastgeber gibt es so oder so nichts zu deuteln. Wenn aber alles zusammenpasst, dann ist in so einem Spiel auch immer eine Überraschung möglich. Mit dieser Hoffung werden rund 1.500 Lautrer Fans die Elf im Weserstadion anfeuern, der Rest drückt von zu Hause die Daumen. Es wäre schließlich nicht die erste Sensation in der an Überraschungen reichen Pokalgeschichte. "Es wird schwer, aber möglich", sagt Marco Kurz. Die große FCK-Gemeinde glaubt daran.