Never change a winning team: Gemäß dieser Sportlerweisheit schickte Cheftrainer Kosta Runjaic die Roten Teufel im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue auf den Rasen des Fritz-Walter-Stadions. Die exakt gleiche Anfangsformation wie beim 3:1-Auswärtserfolg am vergangenen Wochenende beim FC St. Pauli sollte gegen die „Veilchen“ den nächsten Dreier einfahren und die Lautrer in der Tabelle ein weiteres Stück nach oben befördern. Gegen die am Freitagabend auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallenen Gäste war allerdings einmal mehr mit einem Geduldspiel zu rechnen und Coach Kosta warnte auch eindringlich davor, den mit dem Rücken zur Wand stehenden Gegner zu unterschätzen.
Vor diesem Hintergrund verlief der Start in die Begegnung nahezu optimal. In der 7. Minute servierte Kerem Demirbay eine Ecke von der rechten Seite. Das Leder zischte durch den Fünf-Meter-Raum, ehe es vom aufgerückten Innenverteidiger Willi Orban mit dem Oberschenkel zum 1:0 über die Linie gedrückt wurde. Der erste Schritt zum erhofften Heimsieg war gemacht und die Roten Teufel blieben auch weiter am Drücker. In der 13. Minute leitete wieder Demirbay einen vielversprechenden Konter ein, sein Pass auf Srdjan Lakic geriet aber ein Stück zu ungenau. Eine Minute später prüfte Amin Younes mit einem Flachschuss FCE-Schlussmann Martin Männel. Die Auer gaben im ersten Durchgang ein einziges Mal ein Lebenszeichen von sich. Rene Klingbeil brachte eine Flanke von rechts vor den Kasten der Lautrer, wo der freistehende Patrick Schönfeld aus zehn Metern über den Kasten köpfte (16.).
Nach dieser Schrecksekunde spielte nur noch der FCK. Demirbay mit seinem schwächeren rechten Fuß (24.) sowie der aufgerückte Dominique Heintz (26.) hatten die nächsten Schusschancen, wenige Sekunden später stellte mit Jean Zimmer das nächste Eigengewächs auf 2:0. Younes hatte im Mittelfeld den Ball erobert, Lakic legte von der Grundlinie zurück auf Ruben Jenssen, dessen Hereingabe Zimmer aus kurzer Distanz einschoss (27.). Der zweite Treffer roch bereits ein wenig nach einer Vorentscheidung, noch vor der Pause wurde die Angelegenheit aber noch deutlicher. Einen Freistoß von Lakic aus rund 20 Metern kratzte Männer wohl gerade noch so aus der Ecke, alle Zweifel beseitigte aber Orban, der per Kopf zum 3:0 abstaubte (41.). Zimmer jagte die Kugel kurz darauf noch an die Latte (43.), die letzte Chance im ersten Durchgang hatte Markus Karl nach starker Vorarbeit von Demirbay (45.).
Unverändert kamen die Roten Teufel nach der Pause zurück auf den Rasen, und auch das Spiel kannte weiter nur die Richtung auf das Tor der Erzgebirgler. Demirbay fehlten bei einem direkt getretenen Freistoß Zentimeter zum 4:0 (57.), dann platzierte Lakic einen strammen Direktschuss genau auf Männel (57.). Auch Innenverteidiger Orban hatte nach seinem Doppelpack Lust auf weitere Treffer. Nach Demirbay-Ecke klärte ein Auer seinen Kopfball kurz vor der Linie (62.). In der 69. Minute strich ein Versuch von Orban ebenfalls nur Zentimeter am Pfosten vorbei, einen weiteren Kopfball des Youngsters entschärfte in der 72. Minute Männel.
Längst waren die Gäste mit dem 3:0 bestens bedient. In der 74. Minute hatte Jenssen nach Vorarbeit von Michael Schulze freie Schussbahn, verzog seinen Versuch aber ein gutes Stück. Drei Minuten später köpfte Lakic nach Flanke von Chris Löwe hauchdünn vorbei. Trotz vieler Chancen wollte das vierte Tor einfach nicht fallen. Das war allerdings auch zu verschmerzen. Der sechste Heimsieg der Roten Teufel in dieser Saison war an diesem Samstag zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
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