Spitzenspiel am Betzenberg: Der Tabellenvierte 1. FC Kaiserslautern empfing den Dritten SV Darmstadt 98 und mit einem Sieg wollten die Lautrer den starken Aufsteiger aus Südhessen im Klassement wieder überflügeln. Cheftrainer Kosta Runjaic vertraute auf die gleiche Anfangsformation wie beim 2:2-Unentschieden gegen den VfL Bochum im letzten Spiel vor der Länderspielpause. Der Rahmen für dieses Topspiel war auf jeden Fall würdig. Gut 36.000 waren ins Fritz-Walter-Stadion gekommen und dank der pausierenden Bundesliga fand das Spiel auch zur attraktiven Anstoßzeit um 20.30 Uhr statt.
Trotz der Tabellenkonstellation sei man der Favorit, hatte Coach Kosta vor der Partie betont, und mit diesem Selbstverständnis gingen seine Jungs die Begegnung auch an. Kapitän Srdjan Lakic hatte nach einem Freistoß von Kevin Stöger in der 8. Minute die erste Minichance. Vier Minuten später ging es schnell über die linke Seite, Ruben Jenssen sah Karim Matmour am Elfmeterpunkt, der die scharfe Hereingabe aber nicht richtig traf (12.). Wieder Jenssen war auch der Initiator der nächsten Möglichkeit. Nach einem Beinschuss für seinen Gegenspieler überbrückte der Norweger mit Tempo das Mittelfeld, Matmour lauerte am Strafraumeck, sein Schuss strich am Winkel des Darmstädter Kastens vorbei (19.).
Gegen die sich bei gegnerischem Ballbesitz weit zurückziehenden Gäste war Geduld gefragt. Gefährlich wurde es meist bei einem gelungenen Zuspiel in die Schnittstelle auf den Außenpositionen. So auch in der 21. Minute, als Stöger auf Chris Löwe durchsteckte. Michael Schulze kam in der Mitte einen Schritt zu spät. Nach dieser Chance sendeten auch die Lilien ein erstes Lebenszeichen. Nach Flanke von Fabian Holland hatte Florian Jungwirth zu viel Platz, konnte seinen Kopfball zum Glück für den FCK aber nicht mehr drücken (29.). Es war das einzige Mal, dass die Darmstädter im ersten Durchgang gefährlich wurden, allerdings war auch bei den Roten Teufel nach dieser Aktion etwas der Wurm drin und es wollte in der Spitze nicht mehr viel gelingen. Folgerichtig ging es beim Stand von 0:0 in die Kabinen.
Die zweiten 45 Minuten begannen beide Mannschaften ohne Wechsel, wobei die Lautrer wieder den besseren Start erwischten. Nach Flanke von Matmour war der Darmstädter Schlussmann Christian Mathenia einen Moment orientierungslos. Amin Younes schnappte sich die Kugel, traf mit seinem Schuss aus der Drehung aber nur das Außennetz (47.). Auf der Gegenseite hatte Gäste-Torjäger Dominik Stroh-Engel in der 58. Minute eine Möglichkeit. Sein Kopfball ging ein gutes Stück am Kasten vorbei. Insgesamt bot sich auf dem Rasen weiter das gleiche Bild. Die Roten Teufel hatten deutlich mehr Spielanteile. Was fehlte, war gegen die massive Defensive der Lilien der letzte entscheidende Pass.
Nach einer Stunde brachte Kosta Runjaic mit Phillip Hofmann für Lakic einen frischen Angreifer, der dann wie seine Teamkollegen zunächst die beste Chance der Gäste erleben musste. Einen Distanzschuss von Tobias Kempe prallte ab von Tobias Sippel, Marcel Heller bekam den Nachschuss platzierte seinen Versuch aber genau auf den FCK-Keeper (65.). Coach Kosta reagierte erneut und brachte Kerem Demirbay für Younes. 20 Minuten waren noch zu gehen. Genügend Zeit für einen erlösenden Treffer. Die Uhr tickte allerdings unerbittlich runter. Es lief bereits die 82. Minute, als Kosta Runjaic seinen letzten Joker spielte und Sebastian Jacob für Stöger brachte. Viel bringen sollte aber auch diese Maßnahme nicht mehr. Nach vier Minuten Nachspielzeit trennten sich der FCK und der SV Darmstadt torlos.
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