Riesengroß war der Jubel in Düsseldorf, als die Fortuna im Mai die Rückkehr in die zweite Liga perfekt machte. Zehn Jahre war der Deutsche Meister von 1933 und zweimalige DFB-Pokalsieger von der Bühne des deutschen Spitzenfußballs verschwunden. Dann war es Trainer Norbert Meier vergönnt, die Fortuna nach einem starken Schlussspurt dorthin zurückzuführen, wo der Verein nach seinem eigenen Verständnis mindestens hingehört.
Geht man nach Erfolgen, der Anzahl der Fans und nicht zuletzt dem Stadion, dürfte sich auch die Konkurrenz im Unterhaus auf den neuen Mitbewerber gefreut haben. Allerdings sah der ein oder andere in der laufenden Saison gegen die Düsseldorfer schon ziemlich alt aus. Als Tabellensiebter spielt der Aufsteiger bislang eine sehr solide Rolle und hat bereits vier Siege und 14 Punkte auf der Habenseite.
Dabei zahlt sich aus, dass die Aufstiegsmannschaft nahezu komplett zusammengeblieben ist. Prunkstück der Elf ist nach wie vor die Abwehr. Zumal die schon in der dritten Liga herausragende Defensive durch Christian Weber (AE Larisa), Anderson (VfL Osnabrück) und Johannes van den Bergh (Borussia Mönchengladbach) weiter verstärkt wurde. Dass sich Torwart Michael Melka schon im ersten Punktspiel verletzte, fiel nicht ins Gewicht, da seitdem Michael Ratajczak mit guten Leistungen keinen Anlass für eine Torwartdiskussion bot.
Im Mittelfeld sind Kapitän Andreas Lambertz und Oliver Fink (SpVgg Unterhachung) gesetzt, Spielmacher Marco Christ ist nach überstandener Verletzung wieder dabei. In der Spitze sorgt bislang der frühere Mainzer Ranisav Jovanovic für die nötigen Treffer. Unterstützt wird Jovanovic von einem der beiden Neuzugänge Dimitry Bulykin (RSC Anderlecht) oder Martin Harnik (Werder Bremen), die sich in der laufenden Saison ebenfalls schon in die Torjägerliste eintragen konnten.
Attestiert man den Gästen bisher eine starke Saison, so gilt das umso mehr für den 1. FC Kaiserslautern. Am letzten Freitag in Cottbus feierte die Elf von Cheftrainer Marco Kurz bereits den dritten Auswärtssieg, rangiert punktgleich mit Arminia Bielefeld an der Spitze und ist als einzige Mannschaft im deutschen Profifußball in allen Pflichtspielen noch ungeschlagen. Dieser beeindruckende Lauf hat auch damit zu tun, dass Coach Kurz schon früh auf eine eingespielte Stammelf setzen konnte, die bisher von Verletzungen und Sperren weitgehend verschont blieb.
Nachdem Co-Kapitän Srdjan Lakic schon in der Lausitz sein umjubeltes Comeback feierte, hat der Trainer im Offensivbereich nun noch eine weitere Alternative. Fraglich ist allerdings der Einsatz von Flügelspieler Ivo Ilicevic, der wegen Wadenproblemen etwas kürzer treten muss. Manuel Hornig befindet sich im Aufbautraining, auf Sascha Kotyschs Dienste muss Kurz weiter verzichten.
Alles in allem sind das beste Aussichten auf ein weiteres stimmungsvolles Fußballfest am Betzenberg. Schon zu Wochenbeginn hatte der Kartenvorverkauf die Marke von 30.000 abgesetzten Tickets geknackt und womöglich werden am Freitag zum ersten Mal in dieser Saison 40.000 Zuschauer auf Deutschlands höchsten Fußballberg pilgern. Zu sehen bekommen sie den 46. Vergleich zwischen den Roten Teufeln und Fortuna Düsseldorf, wobei die Lautrer bislang deutlich häufiger das bessere Ende für sich hatten. Die letzte Begegnung im April 1996 gewannen allerdings die Rheinländer – höchste Zeit, den Spieß wieder umzudrehen.