Fünf Siege in Folge, dabei nur ein Gegentor kassiert: So erfolgreiche Wochen haben der 1. FC Kaiserslautern und seine Anhänger schon lange nicht mehr erlebt. Zuletzt setzten sich die Jungs von Cheftrainer Marco Kurz dank eines Treffers von Adam Nemec und der tollen Paraden von Tobias Sippel auch bei Hansa Rostock mit 1:0 durch, feierten den sechsten Auswärtssieg und festigten in der Tabelle ihre Spitzenposition. Mit einem weiteren Dreier gegen die TuS aus Koblenz hätten die Roten Teufel schon einen Spieltag vor der Winterpause die Herbstmeisterschaft in der Tasche.

Damit das gelingt, stand auch nach dem Erfolg an der Ostsee nur eine kurze Verschnaufpause auf dem Programm. Akribisch wie immer bereiten Marco Kurz und das Trainerteam die Mannschaft auf die kommende Aufgabe vor. Nicht dabei ist Bastian Schulz, der sich in Rostock bei einem Zusammenprall mit seinem Gegenspieler schwer verletzte. Die Befürchtung eines Kreuzbandrisses bestätigte sich zum Glück nicht. Das hintere Kreuzband ist nur angerissen, trotzdem ist die Vorrunde für den Lautrer Neuzugang beendet. Sidney Sam, der in Rostock schon früh mit einer Oberschenkelzerrung raus musste, hofft dagegen bis Freitag wieder fit zu sein. Die Entscheidung über seinen Einsatz fällt kurzfristig.

Während die Saison beim 1. FC Kaiserslautern bisher einfach passt, ist die Stimmung beim Gegner aus Koblenz angespannt. Seit dem 5. Spieltag sitzt die TuS auf dem Relegationsplatz 16 fest und am letzten Spieltag setzte es im heimischen Stadion eine herbe 1:5-Niederlage gegen den FC St. Pauli. Es sieht so aus, als müsste sich die Mannschaft von Trainer Uwe Rapolder auch im vierten Zweitligajahr auf einen langen Abstiegskampf einstellen.

Dabei wollte Rapolder mit dem in der Sommerpause vollzogenen großen Umbruch im Kader einen Schritt in sicherere Tabellengefilde machen. Offenbar wiegen die Abgänge von Du-Ri Cha (SC Freiburg), Goran Sukalo (FC Augsburg), Marko Lomic (Partizan Belgrad), Branimir Bajic (Denizlispor) oder auch des Ex-Lautrers Rüdiger Ziehl (VfL Wolfsburg II) aber doch schwerer als erhofft. Die mehr als 15 neuen Spieler haben bisher noch nicht den erwünschten Erfolg an den Oberwerth gebracht.

Die Abwehrspieler Benjamin Lense (Hansa Rostock) und Shqipran Skeraj (KF Pristina) oder auch die beiden brasilianischen Mittelfeldakteure Everson (Etoile Sportive) und Melinho (Sigma Olmütz) gehören bislang zu den Stammkräften, richtig für Furore sorgte aber nur der von Crystal Palace geholte Stürmer Shefki Kuqi. Der Bruder des schon im dritten Jahr für Koblenz stürmenden Njazi erzielte schon früh in der Saison sieben Treffer. Seit fünf Partien wartet der bullige Sturmführer nun aber ebenfalls auf ein Erfolgserlebnis.

Geht es nach den Anhängern des 1. FC Kaiserslautern, die sich zudem auf ein Wiedersehen mit dem  ehemaligen Roten Teufel Ervin Skela einstellen können, darf Kuqi gerne noch eine weitere Woche auf seinen achten Treffer warten. Trotz der eindeutigen Tabellensituation ist auf jeden Fall Vorsicht geboten, denn bei ihren Gastspielen auf dem Betzenberg sah die TuS meist gut aus und konnte einmal sogar alle drei Punkte mit ans deutsche Eck nehmen. Marco Kurz wird aber wissen, wie er die Elf auf das Derby einzustellen hat. Die hofft einmal mehr auf eine große Kulisse und auf einen stimmungsvollen Jahresabschluss auf dem Betzenberg.

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