Dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat und David gegen Goliath bestehen kann, dies wollten die Roten Teufel im Achtelfinale des DFB-Pokals am 28. Oktober 2009 bei Werder Bremen untermauern. Als Zweitligist beim Bundesligist und Titelverteidiger von der Weser war der FCK klar in der Außenseiterrolle. Personell musste Cheftrainer Marco Kurz das Team umbauen und auf die Flügelzange verzichten. Sidney Sam fehlte aufgrund einer Muskelzerrung im Oberschenkel, Ivo Ilicevic saß noch immer seine Rotsperre vom Erstrundenspiel in Braunschweig ab. Somit stand Daniel Pavlovic zum ersten Mal in der Anfangsformation, Dragan Paljic lief im offensiven Mittelfeld auf. Auch in der Hansestadt konnten die Roten Teufel wieder auf die Unterstützung der Anhänger zählen, rund 1.500 Fans reisten in den hohen Norden und läuteten das Spiel mit einem rot-weißen Fahnenmeer ein.
Die Gastgeber versuchten den FCK von Beginn an unter Druck zu setzen und hatten nach sechs Minuten durch Moreno die erste Chance, doch Tobi Sippel konnte parieren. Im Gegenzug die erste Möglichkeit für die in rot spielenden Lautrer, als Dragan Paljic nach einem Eckball zum Schuss kommt, aber an Tim Wiese im Bremer Kasten scheiterte. Der Bundesligist bestimmte wie erwartet die Partie und drängte den FCK in die Defensive, der seinerseits auf Konter lauerte. Vor allem über die linke Seite zeigten sich die Hanseaten gefährlich und sorgten für viel Arbeit in der FCK-Verteidigung. Nach einer Viertelstunde kamen auch die Roten Teufel besser in die temporeiche Partie, hatten aber Glück dass Özil in der 27. Minute zunächst nur den Innenpfosten traf und Tobi Sippel den anschließenden Kopfball von Moreno mit einer Glanzparade zur Ecke abwehren konnte (27.). Diese brachte jedoch die Bremer Führung. Petri Pasanen kommt nach einem verunglückten Schuss von Marin noch mit dem Kopf ran und versenkt aus kurzer Distanz zum 1:0 (28.). Tobi Sippel diesmal chancenlos.
Die Hanseaten weiter in der Offensive, vor allem der agile Özil und Marin sorgten immer wieder für Gefahr. Nur selten kommt der FCK zu Entlastungsangriffen. Kurz vor der Pause dann das zweite Bremer Tor, nach einer Flanke von Hunt kommt Borowski vor Sippel an den Ball und köpft das 2:0 (39.). Der FCK zeigte sich im Weserstadion bemüht und kämpferisch, doch gegen eine spielstarke Werder-Elf hatte man in der ersten Hälfte nur wenig entgegenzusetzen.
In der zweiten Hälfte bringt FCK-Coach Marco Kurz Jiri Bilek für Georges Mandjeck und Srdjan Lakic für Dragan Paljic. Das Spiel verlor etwas an Fahrt. In der 50. Minute konnte sich Tobias Sippel nach einem Naldo-Freistoß aus 25 Metern auszeichnen. Der Versuch von Adam Nemec Tim Wiese nach dessen missglücktem Abstoss mit einem Heber zu überlisten (60.) scheiterte ebenso wie die Möglichkeit von Daniel Pavlovic, der sich auf der linken Seite in den 16er durchtanken konnte am Bremer Keeper (62.). Der FCK nun etwas besser im Spiel, die Bremer schalteten einen Gang zurück. Doch statt dem Anschluss für den FCK gelang den Grün-Weißen in der 76. Minute die Vorentscheidung. Flanke Özil auf den langen Pfosten, dort steigt Oehrl am höchsten und erzielt per Kopf den dritten Bremer Treffer. Danach war das Spiel natürlich gelaufen und der FCK verabschiedet sich im Achtelfinale aus dem DFB-Pokal. Der Bundesligist war einfach zu stark.
Statistik:
Werder Bremen – 1.FC Kaiserslautern 3:0 (2:0)
Werder Bremen: Wiese – Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen – Borowski, Marin, Özil (Bargfrede 78.), Frings (Niemeyer 79.) – Hunt, Moreno (Oehrl 46.)
1.FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Amedick, Rodnei, Bugera – Mandjeck (Bilek 46.), Schulz (Müller 79.), Paljic (Lakic 52.), Pavlovic – Nemec, Jendrisek
Tore:
1:0 Pasanen (28.)
2:0 Borowski (39.)
3:0 Oehrl (76.)
Gelbe Karten:
Werder Bremen:Pasanen
1.FC Kaiserslautern: Mandjeck, Bugera, Schulz
Schiedsrichter: Aytekin – Leicher, Schiffner – Grudzinski
Zuschauer: 26.090