Zur Hansa-Kogge nach Rostock führte die Reise des FCK am Samstag, 5. Dezember 2009. Am 15. Spieltag der 2. Bundesliga wollte das Team die Erfolgsserie an der Ostsee fortsetzen und mit einem vorgezogenen Nikolaus-Geschenk die deftige Niederlage der Vorsaison vergessen machen. Personell konnte Chefcoach Marco Kurz wieder nahezu aus dem Vollen schöpfen, auch der zuletzt etwas angeschlagene Florian Dick meldete sich rechtzeitig zurück, so dass der Trainer die Startformation der vergangenen beiden Partien aufs Feld schickte. Mit dem Selbstvertrauen von vier siegreichen Spielen in Folge, aber ohne den Gegner zu unterschätzen, gingen die in schwarz spielenden Roten Teufel in die Begegnung.
Die erste Möglichkeit gehörte dem Gastgeber. Nach nur zwei Minuten kam Enrico Kern aus kurzer Distanz zum Schuss, den Tobi Sippel im Lautrer Kasten zunächst noch abblocken konnte, ehe Rodnei die Kugel von der Linie kratzte – Glück für den FCK. Die Hansa Kogge machte zu Beginn mächtig Dampf, doch die Abwehr der Lautrer wie gewohnt sicher. Nach rund zehn Minuten auch der FCK mit den ersten Angriffsaktionen, meist über die Kreativabteilung Sam und Ilicevic auf der rechten Seite, jedoch noch ohne Erfolg. Schrecksekunde für den FCK und seine rund 1.000 mitgereisten Anhänger nach 17 Minuten: Sidney Sam musste verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam Danny Fuchs in die Partie. Der 21-Jährige zog sich ohne Fremdeinwirkung nach erster Diagnose eine Zerrung im Oberschenkel zu.
Bei eisigen Temperaturen entwickelte sich ein Spiel ohne große Torraumszenen, beide Teams standen in der Defensive gut, die Anspielstationen in der Spitze fehlten. Beide Mannschaften gingen zwar engagiert und mit viel Aufwand zu Werke, doch weder Einzelaktionen von Erik Jendrisek und Adam Nemec im FCK-Sturm noch die berüchtigten Standards von Alex Bugera brachten Erfolg. Kurz vor der Pause wurde es dann nochmal richtig gefährlich – auf beiden Seiten. Zunächst entschärfte Tobi Sippel einen gefährlichen Freistoß von Carnell mit einer Glanzparade, dann scheiterte Erik Jendrisek aus guter Position an FCH-Torhüter Walke, ehe Rodnei den folgenden Eckball an die Unterlatte köpfte. Das hätte die Führung sein können, aber so ging es mit einem 0:0 in die Kabinen, wobei sich bestimmt auch die 13.000 Zuschauer ob der Temperaturen auf den wärmenden Pausentee freuten.
Auch in der zweiten Hälfte die Hanseaten mit der ersten Chance, doch Retov scheiterte am starken Tobi Sippel. Ansonsten bot sich den Zuschauern das gleiche Bild wie vor der Pause, das Spielgeschehen verlagerte sich nur selten vom Mittelfeld in den Strafraum. In der 65. Minute wurde es gefährlich im Lautrer Strafraum, als Fillinger zum Schuss kam, Sippel jedoch erneut abwehren konnte. Der FCK kämpferisch stark, nach vorne gab es jedoch kaum ein Durchkommen. Beeindruckend einmal mehr die Anhänger der Roten Teufel, die ihr Team unentwegt und lautstark anfeuerten. Auf dem Feld avancierte FCK-Keeper Tobias Sippel immer mehr zum Mann des Spiels, als er erneut stark gegen Fillinger klärte, der aus kurzer Distanz zum Schuss kam (75.).
Und wenn nach vorne nichts läuft, dann muss ein Bugera-Freistoß her. In der 82. Minute zirkelte „Bugi“ die Kugel von der linken Seite genau auf den Kopf von Adam Nemec, und der Slowake köpfte eiskalt zur Führung für die Roten Teufel ein. Diese ließen in den Schlussminuten nichts mehr anbrennen und bauten mit dem fünften Sieg in Folge den Abstand zum Tabellendritten Bielefeld auf acht Punkte aus.
Statistik
FC Hansa Rostock – 1. FC Kaiserslautern 0:1 (0:0)
FC Hansa Rostock: Walke – Schöneberg (85. Schied), Bülow, Sebastian, Carnell – Retov, Schlitte, Fillinger, Schröder, Pannewitz (Jänicke 85.), Kern (Bartels 70.)
1.FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Amedick, Rodnei, Bugera – Ilicevic (Pavlovic 90.), Bilek (Schulz 69.), Mandjeck, Sam (Fuchs 17.) – Jendrisek, Nemec
Tore:
0:1 Nemec (82.)
Gelbe Karten:
FC Hansa Rostock: Schöneberg
1.FC Kaiserslautern: Bilek, Ilicevic
Schiedsrichter: Metzen – Kunzmann, Glasmacher – Ostheimer
Zuschauer: 13.000