Es war angerichtet, und die Bedingungen für das Spitzenspiel des sechsten Spieltages hätten besser kaum sein können. 20. September 2009, Hamburg St.Pauli, Millerntor, ausverkauftes Haus, strahlender Sonnenschein, und der Tabellenführer aus der Hansestadt empfängt den Tabellendritten aus der Pfalz. Beide Teams bisher ungeschlagen in der noch jungen Zweitligasaison. Der FCK konnte zum ersten mal nicht in der bewährten Anfangsformation starten, für den angeschlagenen Erik Jendrisek schickte Cheftrainer Marco Kurz Dragan Paljic von Beginn an aufs Feld.

Wie erwartet machten die braun-weißen St.Paulianer von Beginn an mächtig Druck, lautstark unterstützt vom heimischen Anhang. Doch die Abwehr der in weiß spielenden Lautrer stand sicher und ließ kaum gefährliche Situationen zu. Und wenn doch, dann gab es ja noch einen Tobias Sippel im Kasten. Nach der ersten Drangperiode der Gastgeber machte dann auch der FCK deutlich, dass man sich im Hexenkessel Millerntor keineswegs nur auf die Abwehrarbeit beschränken wollte, zumal die rund 2.000 Anhänger der Roten Teufel auch auf den Rängen lautstark dagegenhielten. Und in der 19. Minute wären die Offensivbemühungen beinahe belohnt worden, als Dragan Paljic im Strafraum nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Elfmeter von Bastian Schulz konnte St.Pauli Keeper Hain jedoch parieren. Schade, das hätte die Führung sein können. Doch nur wenige Minuten später dann Glück für den FCK, als Ebbers von der Strafraumgrenze nur knapp am Tor vorbei schlenzte.

Der FCK überzeugte nun mehr mit kämpferischem Einsatz in der Abwehr, im Spiel nach vorne fehlte noch die Durchschlagskraft. So musste Tobias Sippel in der 30. Minute einen Schuss von Naki aus 14 Metern nur mit einer Glanzparade entschärfen. Doch dann hatten die Roten Teufel Ihre Konterchancen, doch sowohl Adam Nemec (33.) als auch der von Sidney Sam schön freigespielte Dragan Paljic (34.) scheiterten aus aussichtsreicher Position. Der FCK jetzt durch Konter immer wieder gefährlich, vor allem über die rechte Seite, wo Ivo Ilicevic für Wirbel sorgte. Und mit dem Halbzeitpfiff zappelte es dann endlich im Netz der Hanseaten. Nach einer Ecke von Alexander Bugera war es wieder einmal Kapitän Martin Amedick, der per Kopf zur Führung traf (45.). Auch wenn die Gastgeber mehr Spielanteile hatten, ging die Führung für den FCK zur Halbzeit dank der guten Abwehrleistung durchaus in Ordnung.

In der zweiten Halbzeit schickten sowohl Marco Kurz als auch Holger Stanislawski zunächst die Anfangsformationen aufs Feld. Die Gastgeber schafften es jedoch nicht mehr, den Druck der ersten Hälfte aufrecht zu erhalten und die Partie verlor an Fahrt. Die Angriffe des FC St.Pauli wurden meist vom gut stehenden defensiven Mittelfeld der Lautrer unterbunden, die dann schnell nach vorne spielten. So erspielten sich die Pfälzer auch die ein oder andere Möglichkeit, wie in der 54. Minute, als der glücklose Dragan Paljic aus guter Position verzog.  Für ihn kam in der 61. Minute Daniel Pavlovic. Die Hamburger in der Folge natürlich um den Ausgleich bemüht, die Lautrer spielten jedoch zu clever und ließen die Gastgeber nicht ins Spiel kommen. Und nach vorne wurde es immer wieder gefährlich. So auch in der 70. Minute. Nach einer schönen Flanke von Daniel Pavlovic kam FCK-Stürmer Adam Nemec vor Torhüter Hain an den Ball und versenkte die Kugel zum inzwischen verdienten 2:0! Großer Jubel im gut gefüllten Gästeblock, die Party stieg nun auf der Nordtribüne.
Nachdem die Gastgeber in der 84. Minute durch einen Elfmeter von Bruns nochmal auf 1:2 herankamen, galt es für die Lautrer noch einmal bange Schlussminuten zu überstehen. St. Pauli warf nun natürlich alles nach vorne. Doch die Abwehr des FCK und Tobi Sippel brachten den Sieg über die Bühne. Der FCK ist somit punktgleich mit Union Berlin an der Tabellenspitze.

Statistik:
FC St.Pauli – 1.FC Kaiserslautern 1:2 (0:1)
FC St.Pauli: Hain – Morena, Eger, Rothenbach, Drobo-Ampem (Sako 76.) – Bruns, Takyi, Boll (Hennings 57.), Lehmann – Ebbers, Naki (Kruse 58.)
1.FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Amedick, Rodnei, Bugera – Ilicevic, Schulz, Mandjeck (Bilek 74.), Sam (Hesse 72.) – Paljic (Pavlovic 61.), Nemec
Tore:
0:1 Amedick (45.)
0:2 Nemec (70.)
1:2 Bruns (84.)
Gelbe Karten:
FC St.Pauli: –
1.FC Kaiserslautern: Nemec, Pavlovic
Schiedsrichter: Brych – Färber, Cortus – Skorczyk
Zuschauer: 23.161

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