FCK-Cheftrainer Marco Kurz musste vor dem enorm wichtigen Spiel gegen den Tabellenvorletzten aus Mönchengladbach einige verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren. Florian Dick (Muskelfaserriss) und Jan Simunek (Adduktorenteilabriss) standen ohnehin nicht zur Verfügung. Zudem mussten auch die angeschlagenen Rodnei und Ivo Ilicevic passen. In der Innenverteidigung kam somit wie schon im Pokal gegen Bielefeld Mathias Abel zum Zug. Auf der linken Seite spielte Pierre de Wit von Beginn an und als zweite Spitze agierte Ilian Micanski neben Srdjan Lakic. Im defensiven Mittelfeld rückte zudem Jiri Bilek für Bastian Schulz wieder in die Startelf.

Zu Ehren von FCK-Legende Fritz Walter, der am Sonntag seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte, spielten die Roten Teufel an diesem Spieltag mit dem besonderen Fritz-Walter-Ehrentrikot, beim Einlaufen wurden beide Mannschaften von den 49.167 Fans zudem mit einer Gedenkchoreographie an den größten Sohn des Vereins begrüßt. Auf dem Rasen merkte man dann beiden Teams zunächst den gegenseitigen Respekt an, ehe die Gäste in der 6. Minute für den ersten Aufreger sorgten. Marco Reus brachte einen Ball von der linken Seite flach nach innen. Der eingerückte Alex Bugera behielt gegen Igor de Camargo und Mo Idrissou aber die Oberhand. Eine Minute später stellte Thorben Marx FCK-Torwart Tobi Sippel mit einem Kracher aus 20 Metern auf eine Bewährungsprobe, ehe in der Folge die Gastgeber allmählich das Heft in die Hand nahmen.

Nach Flanke von de Wit verpasste zunächst Lakic einen Kopfball haarscharf (11.), dann zeigte Gäste-Keeper Christopher Heimeroth bei einem Freistoß von Christian Tiffert eine Unsicherheit (16.). Wenige Zentimeter fehlten bei einem Versuch von Micanski, der nach einer Ecke im Strafraum an den Ball kam (17.) und bei einem Distanzschuss von Bilek war dann Heimeroth auf dem Posten (18.). Der FCK war jetzt klar Herr im Haus. Nach 27 Minuten zog Tiffert nach einer Bugera-Ecke direkt ab, aber irgendwie lenkte ein Gladbacher die Kugel an die Querlatte, beim direkt folgenden Schuss von Micanski konnte dann wieder Heimeroth parieren (29.). Die Lautrer waren auf einem guten Weg, nur der erlösende Führungstreffer wollte noch nicht gelingen. Dafür stand auch die Defensive sicher und ließ keine nennenswerten Chancen der Gäste mehr zu und so ging es beim Stand von 0:0 in die Kabinen.

Ohne Wechsel begannen die zweiten 45 Minuten. Die Roten Teufel spielten jetzt auf die Karlsberg-Westtribüne, die ersten Aktionen verzeichneten aber wieder die Gladbacher. Bei einem Schuss von Patrick Herrman fehlte in der 48. Minute noch einiges, zwei Minuten später hätte Idrissou aber den Spielverlauf auf den Kopf stellen müssen. Nach einem Fehler von Bilek war Marco Reus frei durch, Sippel parierte, ehe dann der Kameruner den Abpraller am leeren Tor vorbeisetzte. In dieser Situation hatten die Lautrer viel Glück und sie taten gut daran, schnell wieder selbst die Initiative zu übernehmen. Bilek hatte die erste größere Chance nach dem Pausenpfiff (60.), konnte seinen Schuss aber nicht genügend drücken. Wieder eine Minute später war Lakic frei durch, erwischte die Kugel bei seinem Abschluss aber nicht richtig.

Kurz darauf reagierte Marco Kurz und brachte für den fleißigen Micanski mit Adam Nemec einen frischen Angreifer. Dennoch schien es, als hätten sich die Gäste jetzt besser auf den Druck der Roten Teufel eingestellt. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das Geschehen, ehe Christian Tiffert in der 71. Minute einige Meter zu viel Platz hatte. Von der rechten Seite zog er nach innen, nahm Maß und versenkte den Ball mit einem wunderbaren Schlenzer ins lange Eck. 1:0 für den FCK und zwar absolut verdient. Die Gäste mussten nun mehr riskieren und kamen durch Michael Bradley (74.) sowie bei einem gefährlichen Freistoß von Filip Daems auch zu Ausgleichschancen.

Ansonsten ließen die Roten Teufel aber nicht viel zu und hatten selbst Möglichkeiten zum zweiten Treffer. Fast folgerichtig machte Nemec in der 83. Minute dann den Deckel drauf. Von Bugera freigespielt, schoss der Slowake überlegt am chancenlosen Heimeroth vorbei ein und leitete so bereits die Feierlichkeiten der FCK-Fans ein. Für die gab es dann sogar noch eine Zugabe. Nach einem dicken Fehler von Daems landete der Ball bei Lakic, der sich so eine Chance aus fünf Metern selten entgehen lässt (88.). 3:0 und der Schlusspunkt an einem für den FCK endlich wieder rundum erfolgreichen Fußballnachmittag.