Ein Hauch von erster Liga umwehte den Betzenberg am Abend des 23. September 2009. Mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen kam der aktuelle Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga in das mit 33.712 Zuschauern gut gefüllte Fritz-Walter-Stadion. Auch wenn die von Jupp Heynckes trainierte Werkself natürlich klarer Favorit war, bei einem Flutlichtspiel am Mittwoch Abend und nach den erfolgreichen Auftritten des Teams von Marco Kurz hofften viele FCK-Fans auf eine Sensation und darauf, dass sich die Floskel vom Pokal, der seine eigenen Gesetze hat, wieder einmal bewahrheitet.
In der Startelf der Roten Teufel vertrat Dragan Paljic den rotgesperrten Ivo Ilicevic. Ansonsten konnte Marco Kurz wieder die bewährte Elf aufs Feld schicken. Auch Erik Jendrisek meldete sich gesund zurück.
Der FCK zeigte von Beginn an, dass er sich gegen ein mit europäischen Stars gespicktes Team aus dem Rheinland keineswegs verstecken will und spielte kontrolliert nach vorne.
In der zwölften Minute wurde der Einsatz dann auch direkt belohnt. Nach schöner Vorarbeit von Bastian Schulz und Florian Dick lässt Sidney Sam René Adler mit einem Flachschuss aus acht Metern keine Chance – 1:0 für die Roten Teufel. Nur fünf Minuten später rettete Tobi Sippel mit höchstem Einsatz gegen Bayer-Stürmer Stefan Kießling. Die Stimmung im Stadion bereits jetzt auf dem Höhepunkt.
Beide Mannschaften spielten mit einem hohen Tempo. Leverkusen drängte natürlich auf den Ausgleich, doch die dicht stehende Lautrer Abwehr ließ dies nicht zu. Im Gegenteil – in der 31. Spielminute eine weitere Riesenchance für den FCK, als Georges Mandjeck Erik Jendrisek auf die Reise schickte. Der Slowake kommt zwar kurz vor dem herauseilenden Adler an den Ball, doch dieser konnte die Kugel gerade noch abfälschen. Das wäre das 2:0 für den Außenseiter vom Betzenberg gewesen!
Es ging hitzig weiter und Schiri Lutz Wagner musste das ein oder andere Mal die Gelbe Karte aus seiner Brusttasche holen – dennoch ein Klassenunterschied war bis zu diesem Zeitpunkt nicht zu erkennen.
Eine Schrecksekunde gab es dann nochmal kurz vor der Pause als im Strafraum Eren Derdiyok zu Boden ging. Der Schiedsrichter fiel jedoch nicht auf die Schwalbe herein.
Die Roten Teufel konnten somit mit einer 1:0-Führung in die Kabine gehen.
Unverändert kamen beide Teams zur zweiten Hälfte. Die Gäste aus Leverkusen versuchten nun das Heft in die Hand zu nehmen und hatten auch gleich die erste Möglichkeit, doch Derdiyok schlenzte das Leder aus zwölf Metern am Lautrer Kasten vorbei.
Die Werkself nun mit mehr Spielanteilen, der FCK lauerte derweil auf Kontermöglichkeiten. Ein Freistoß von Alexander Bugera von der rechten Seite war es dann, der den leidenschaftlich spielenden Roten Teufel das 2:0 bescherte. Bugis Hereingabe verwertete Erik Jendrisek und ließ damit den Betze explodieren (62.).
In der Folge ließen die Roten Teufel hinten nicht mehr allzuviel anbrennen. Wenn es mal brenzlig wurde war Tobias Sippel zur Stelle. In der 86. Spielminute trafen die Leverkusener dann doch noch zum Anschlusstreffer. Theofanis Gekas erzielte das 2:1. Für mehr reichte es für den Favoriten aber nicht mehr.
Mit dem Sieg schaffte die Mannschaft um Kapitän Martin Amedick mal wieder eine Sensation auf dem Betzenberg. Mit tollen Fans im Rücken lieferte das Kurz-Team eine starke Partie ab, die bis zur letzten Minute an Spannung ihres Gleichen suchte und wird mit dem Einzug in die nächste DFB-Pokal-Runde belohnt.
Statistik:
1. FC Kaiserslautern – Bayer 04 Leverkusen 2:1 (1:0)
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Amedick, Rodnei, Bugera – Paljic (Pavlovic 56.), Schulz (Bilek 82.), Mandjeck, Sam – Jendrisek, Nemec
Bayer 04 Leverkusen: Adler – Castro, Friedrich, Reinartz, Sarpei (Schwaab 66.) – Vidal (Barnetta 55.), Rolfes – Kroos, Bender (Gekas 71.)- Derdiyok, Kießling
Tore:
1:0 Sam (12.)
2:0 Jendrisek (62.)
2:1 Gekas (86.)
Gelbe Karten:
1.FC Kaiserslautern: Nemec, Rodnei, Bugera
Bayer 04 Leverkusen: Vidal
Schiedsrichter:
Wagner – Glindemann, Steuer – Borsch
Zuschauer:
33.712