Die Losfee hat den 1. FC Kaiserslautern auch in dieser Saison vor eine hohe erste Pokal-Hürde gestellt. Doch im Gegensatz zum Vorjahr, als man bei Carl Zeiss Jena unglücklich mit 1:2 den Kürzeren zog, soll die Reise in diesem Jahr weitergehen. „Wer im Pokal antritt, will nach Berlin“, machte Trainer Marco Kurz schon direkt nach der Auslosung klar.

Atmosphärisch umstellen müssen sich die Roten Teufel im Stadion an der Hamburger Straße nicht. Wie der FCK kann sich die Eintracht auf sein ausgesprochen treues Publikum verlassen. Trotz mäßiger Saison kamen in der vergangenen Spielzeit mehr als 13.000 Fans im Schnitt – das war der zweitbeste Besuch in der 3. Liga. Auch am Freitag rechnen die Niedersachsen mit einem gut gefüllten Eintracht-Stadion, wobei rund 1000 Gästefans dem FCK den Rücken stärken werden.

Es steht ja auch ein echtes Traditionsduell auf dem Programm. Den vier Deutschen Meisterschaften des 1. FC Kaiserslautern haben die Braunschweiger den Titelgewinn 1967 entgegenzusetzen. Mit  dem legendären Aufdruck eines Likörherstellers schrieben die Niedersachsen 1973 als erster Verein mit Trikotwerbung zudem ein Stück deutsche Fußballgeschichte. Beim Versuch, den Rückstand zu den regionalen Rivalen Hannover 96 und VfL Wolfsburg zumindest etwas zu verringern, stehen bei der Eintracht mit Chefcoach Torsten Lieberknecht und Co-Trainer Jürgen Rische zwei alte Bekannte vom Betzenberg in der sportlichen Verantwortung.

Die Tradition ehemaliger Lauterer wird in Braunschweig aktuell durch Torjäger Marco Calamita fortgesetzt. Der Italiener, der in der Saison 2006/07 16 Mal für den FCK II auflief, kam zur neuen Spielzeit von Wacker Burghausen. Calamita ist der prominenteste von insgesamt fünf Neuzugängen, denen gleich zehn Abgänge gegenüberstehen. Nach dem enttäuschenden 13. Platz in der Vorsaison stapeln die Verantwortlichen bei der Eintracht noch tief. Ein einstelliger Tabellenplatz sei das Ziel, so Lieberknecht, dessen Elf mit einem Sieg gegen den VfL Osnabrück und einem torlosen Remis bei Borussia Dortmund II gut aus den Startlöchern gekommen ist.

Ein Gegentor musste die vom FSV Frankfurt geholte neue Nummer eins Marjan Petkovic noch nicht hinnehmen, aber das soll sich am Freitag gefälligst ändern. Mit dem frisch verpflichteten Adam Nemec verfügt FCK-Coach Kurz über eine weitere Alternative im Angriff. Während ein Einsatz für Srdjan Lakic vermutlich noch zu früh kommt, könnte der Slowake Nemec schon in Braunschweig sein Pflichtspieldebüt geben.

Gleiches gilt für Abwehrspieler Rodnei, der im letzten Test gegen Eintracht Frankfurt einen guten Eindruck hinterließ. Aufs Feld führen wird die Mannschaft der neue Kapitän Martin Amedick, der das Amt in der neuen Saison zusammen mit Srdjan Lakic übernimmt. Möglicherweise werde die erste Elf aus dem Frankfurt-Spiel auch in Braunschweig beginnen, sagte Marco Kurz auf der Jahrespressekonferenz des FCK am Dienstag in Zweibrücken. Deren Leistung war zwar nicht unbedingt überzeugend, aber einer verpatzten Generalprobe folgt ja in der Regel eine gelungene Premiere.

Bilanz des FCK gegen Eintracht Braunschweig