Das vorletzte Heimspiel der Saison stand auf dem Programm. Gegen den Abstiegskandidaten FC St. Pauli wollten die Jungs vom Betzenberg ihre beeindruckende Serie im eigenen Stadion weiter ausbauen und auch in der 16. Partie im Fritz-Walter-Stadion ungeschlagen bleiben. Mit einem Dreier sollte zudem die hervorragende Position im Aufstiegsrennen weiter gefestigt werden. Auf die Zuschauer konnten sich die Roten Teufel dabei weiter verlassen. 45.035 Fans strömten auf den Betze, um der Elf um Kapitän Willi Orban in der entscheidenden Phase den Rücken zu stärken.
Im Vergleich zur letzten Begegnung beim SV Darmstadt 98 baute Cheftrainer Kosta Runjaic die Startformation auf drei Positionen um. Für den verletzten Tim Heubach rückte Dominique Heintz in die Innenverteidigung, Karim Matmour spielte für Kevin Stöger im Mittelfeld und in der Spitze bekam Simon Zoller den Vorzug gegenüber Philipp Hofmann. Die Torwartfrage entschied Coach Kosta derweil zugunsten von Marius Müller. Der von seiner Verletzung genesene Tobias Sippel nahm auf der Bank Platz.
Die Anspannung vor dem Spiel war natürlich groß. Schließlich kämpfen nicht nur die Lautrer um die Rückkehr in die Bundesliga, auch die Hamburger brauchen im Kampf gegen den Abstieg jeden Punkt. Entsprechend war die Anfangsphase etwas zerfahren. Ein Distanzschuss von Markus Karl (4.) und ein Freistoß von Marcel Halstenberg (11.), den Müller parierte, waren zunächst die beiden einzigen Torgelegenheiten. Nach etwa einer Viertelstunde übernahmen die Roten Teufel mehr und mehr die Kontrolle. Nach einer Flanke von Matmour setzte Alexander Ring aus kurzer Distanz zum Fallrückzieher an und traf ins Netz (14.). Leider stand der Mittelfeldmann bei der Aktion aber im Abseits, der Treffer zählte entsprechend nicht.
In der 23. Minute startete der FCK einen Superkonter. Zoller wurde auf der rechten Seite geschickt, brachte die Kugel vor den Kasten, wo Matmour knapp verpasste. Zwei Minuten später landete der Ball nach einer Ecke bei Michael Schulze. Dessen Schuss strich knapp am linken Pfosten vorbei (25.). Zu einer ähnlich guten Schusschance kam dann Karl in der 32. Minute. Dieses Mal ging der Versuch knapp über die Querlatte. Die Roten Teufel waren nun klar am Drücker, die Führung lag in der Luft. Das nächste Mal in der 37. Minute, als Kerem Demirbay es aus spitzem Winkel versuchte und ein weiteres Mal vor der Pause in der 43. Minute. Jean Zimmer bediente in der Mitte Zoller, bei dessen Direktabnahme ein Hamburger noch einen Fuß dazwischen brachte.
Ohne Wechsel kamen die Roten Teufel nach der Pause zurück auf den Rasen und viel deutete daraufhin, dass es auch im zweiten Durchgang ein Spiel auf ein Tor werden würde. Doch bevor die Lautrer zu ihrer ersten Möglichkeit nach Wiederbeginn kamen, setzte es hinten die kalte Dusche. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Gäste fälschte Demirbay den Ball unglücklich genau zu Jan-Philipp Kalla ab, der trocken ins kurze Eck einschoss. 0:1 in der 47. Minute. Das hatte sich wahrlich nicht angekündigt, doch es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem Zweikampf zwischen Heintz und Christopher Buchtmann im Strafraum entschied Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer auf Foulelfmeter. Halstenberg nahm die Gelegenheit dankend an und verwandelte sicher zum 0:2 (55.).
Der Spielverlauf war komplett auf den Kopf gestellt. Kosta Runjaic reagierte und brachte mit Philipp Hofmann für Matmour sowie Kevin Stöger für Ring zwei frische Offensivkräfte. Und die Lautrer antworteten mit wütenden Angriffen. Demirbay zwang Robin Himmelmann in der 60. Minute zu einer Parade, den Nachschuss jagte Chris Löwe über den Kasten. Fünf Minuten später zog Coach Kosta den letzten Trumpf und brachte Mateusz Klich für Demirbay in die Partie. Insgesamt hatte der Doppelschlag aber Wirkung hinterlassen. Ganz zwingend waren die Bemühungen der Roten Teufel nicht mehr. Karl und Klich versuchten es jeweils aus der Distanz, allerdings ohne das nötige Schussglück. Richtig gefährlich wurde es wieder in der 82. Minute. Zimmer hatte über rechts freie Bahn, scheiterte aber an Himmelmann, direkt danach wurde ein Schuss von Zoller noch abgeblockt. Es war die letzte Möglichkeit der Partie. Am Ende unterlagen die Roten Teufel gegen den FC St. Pauli mit 0:2.
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