„Es ist unser Finale, es ist Flutlicht, es ist Betze und da ist alles möglich!“ Mehr als die Worte von Cheftrainer Franco Foda gab es vor dem wichtigsten Spiel der Saison nicht zu sagen. Noch einmal 90 Minuten oder 120 Minuten alles abrufen, alles geben, und den FCK zurück in die Bundesliga schießen. Das war die Vorgabe an die Mannschaft um Kapitän Albert Bunjaku. Dass sich das Team dabei auf den zwölften Mann verlassen konnte, war schon am Donnerstag im Hinspiel klar geworden. Vor der zweiten Partie setzten die FCK-Fans noch einen drauf. Stunden vor dem Anpfiff versammelten sich die ersten Anhänger am Lautrer Bahnhof. Gemeinsam ging es hoch zum Betzenberg, um den Mannschaftsbus in Empfang zu nehmen. Im Stadion waren es schließlich fast 50.000, die den Roten Teufeln schon beim Warmlaufen mächtig Rückenwind gaben.
Die ein oder andere Überraschung hatte dann Franco Foda bei der Mannschaftsaufstellung parat. Im Vergleich zum Hinspiel stellte der Coach auf insgesamt drei Positionen um. Steven Zellner rückte anstelle von Dominique Heintz in die Startelf. Albert Bunjaku stürmte für Erwin „Jimmy“ Hoffer von Beginn an und auf dem Flügel bekam Christopher Drazan den Vorzug gegenüber Mitchell Weiser. Mit einer Choreographie unter dem Motto „Bastion Betzenberg – Back to Glory“ begrüßte die Westkurve dann ihre Mannschaft. Und das Motto war Programm, entfachten die Lautrer Fans doch von Beginn an eine phantastische Stimmung. Jeder Ballbesitz der Hoffenheimer wurde von einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert begleitet, jeder Ballgewinn der Lautrer frenetisch bejubelt.
Der Erstligist versuchte zunächst über lange Ballstafetten Ruhe in die Partie zu bekommen, was den Kraichgauern anfangs auch einigermaßen gelang. Ein Freistoß von Sejad Salihovic, der knapp am Torwinkel vorbeistrich war die erste Möglichkeit des Spiels. Mit zunehmender Dauer kämpften sich die Roten Teufel aber besser in die Begegnung. Zu klaren Torchancen kamen die Gastgeber anfangs aber nicht. Nach einer Flanke von Alexander Baumjohann in der 21. Minute kam in der Mitte keiner der Lautrer Stürmer heran und bei einem Distanzschuss von Steven Zellner fehlte doch ein gutes Stück (24.). Auch Hoffenheim wurde erst in der 27. Minute wieder gefährlich – aber wie. Kevin Volland tauchte frei vor Sippel auf und konnte vom FCK-Keeper nur auf Kosten eines Foulelfmeters gestoppt werden. Salihovic trat an – und scheiterte am überragend reagierenden Keeper.
In Sachen Lautstärke packte der Betze nach dieser Aktion noch ein paar Dezibel drauf. Eine klare eigene Möglichkeit ließ aber weiter auf sich warten. Firmino versuchte es für die Gäste in der 33. Minute ebenfalls mal aus der Distanz. Dann reagierte Sippel gegen einen Kopfball von Salihovic wieder ganz stark (42.). Zwei Minuten später gab es noch eine vergleichbare Freistoßsituation für Hoffenheim. Dieses Mal konnte Sippel den ersten Kopfball nicht festhalten, der aufgerückte Innenverteidiger David Abraham drückte die Kugel über die Linie und die Badener jubelten kurz vor der Pause über die Führung (44.). Für die Lautrer war das natürlich ein Schock. Jetzt mussten drei Tore her, um noch die Verlängerung zu erzwingen.
Auch nach Wiederbeginn taten sich die Gastgeber aber anfangs schwer. Ein Kopfball von Marc Torrejón nach einer Ecke war zunächst die einzige Torchance (52.). Stattdessen musste Sippel in der 58. Minute noch einmal gegen Volland retten. Ein klein wenig war die Luft aus der Partie bereits entwischen, als die Gastgeber in der 65. Minute einen Freistoß zugesprochen bekamen. Baumjohann zirkelte die Kugel ins Eck – der Ausgleich in der 65. Minute. Sofort war wieder Feuer drin. Die Roten Teufel setzten nach. Der Betze bebte. Endgültig kein Halten mehr gab es zwei Minuten später. Idrissou stieg in der Mitte am höchsten und versenkte die Kugel im Netz. 2:1 dachten alle im Stadion, doch der Linienrichter hatte die Fahne oben. Abseits. Der Treffer zählte nicht.
Der Stimmung tat das dennoch keinen Abbruch. Unaufhörlich trieb die Westkurve die Mannschaft weiter nach vorne. Hoffenheim kam in dieser Phase auch zu keinen großen Entlastungsangriffen. Eine Viertelstunde vor dem Ende gab es dann aber eine Ecke für die Gäste. In der Mitte kam Jannik Vestergaard zum Kopfstoß und traf. Ein Tor mitten ins Herz der Lautrer und irgendwie auch die Vorentscheidung in der 74. Minute. An vier weitere FCK-Tore glaubte niemand mehr so richtig. Stattdessen feierten die Lautrer Fans in den verbleibenden Minuten und nach dem Spiel den Verein. Gänsehaut pur!. Mit dem Aufstieg 2013 hat es nicht sollen sein. Auf ein Neues in der kommenden Saison. Der FCK wird wiederkommen!
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