Seit sechs Partien warten Cheftrainer Marco Kurz und seine Mannschaft auf einen Sieg, nur beim 2:2 gegen Hoffenheim gab es für die Lautrer in diesem Zeitraum einen Punktgewinn. Keine einfache Situation für Spieler und Verantwortliche, trotzdem ist man sich rund um den Betzenberg einig, dass man Ruhe bewahren und den eingeschlagenen Weg weiter konzentriert gehen muss.

Denn an der Leistung hat es zuletzt eher nicht gelegen. Das Problem war vielmehr die mangelnde Chancenverwertung in Kombination mit einigen Fehlern in der Defensive, die dann vom Gegner jeweils prompt bestraft wurden. Entsprechend liegt auch in dieser Woche der Schwerpunkt der Vorbereitung darauf, diese Schwachstellen weiter zu verbessern.

Klar ist aber auch, dass die Mannschaft nach dem Negativlauf der letzten Wochen dringend ein Erfolgserlebnis braucht. Für die guten Kritiken könne man sich nämlich nichts kaufen. Im Fußball gehe es um Ergebnisse und um die Tabelle, bringt es Mittelfeldspieler Christian Tiffert auf den Punkt. Er sei aber zuversichtlich, dass es schon bald klappt.

Die nächste Chance dafür bietet sich den Roten Teufeln am Samstag beim SC Freiburg. Ein Gegner, der eine Saison vor dem FCK die Rückkehr in die Bundesliga geschafft hat und den viele vor der Spielzeit als Mannschaft auf Augenhöhe betrachtet haben. Nach acht Spieltagen ist natürlich noch kein endgültiger Trend abzulesen. Fakt ist aber, dass sich das Team von Trainer Robin Dutt bislang hervorragend schlägt und momentan fünf Zähler mehr auf dem Konto hat als die Lautrer.

Das ist umso bemerkenswerter als die Badener in der Sommerpause mit Mohamadou Idrissou ihren vermeintlich stärksten Spieler nach Mönchengladbach ziehen lassen mussten und zudem seit Wochen von einer schlimmen Verletzungsmisere heimgesucht werden. So fällt die Stamminnenverteidigung aus Kapitän Heiko Butscher (Inennbandriss im Knie) und Pavel Krmas (Waden-OP) für den Rest der Vorrunde aus. Der in den ersten Spielen sehr starke Neuzugang Jan Rosenthal erlitt im Training einen Jochbeinbruch und zu allem Überfluss muss auch der eigentliche Stammtorwart Simon Pouplin (OP am Sprunggelenk) bis zur Winterpause passen.

Der Franzose wird von Kevin Trapps U21-Kollege Oliver Baumann aber bestens vertreten und auch die anderen Ausfälle weiß der Sportclub bislang gut zu kompensieren. So gut, dass man mit zwölf Punkten aus den ersten sieben Partien sogar den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt hat. Auch beim jüngsten 1:2 bei Werder Bremen machte die Mannschaft ein gutes Spiel und wurde ein Stück weit unter Wert geschlagen.

Ein Geheimnis des Freiburger Erfolges ist natürlich die Treffsicherheit von Stürmer Papiss Ciseé, der zusammen mit dem Frankfurter Theofanis Gekas mit sieben Toren die Torjägerliste anführt und auf den die Lautrer Innenverteidiger am Samstag ganz genau aufpassen müssen. Laut Trainer Dutt profitiere man aber auch davon, dass viele Spieler im zweiten Bundesligajahr einfach erfahrener und die Mannschaft insgesamt besser eingespielt sei.

Eben diese Erfahrung ging den Roten Teufeln in ihren ersten Spielen im Oberhaus noch etwas ab und man musste mehr als einmal bitteres Lehrgeld bezahlen. Engagiert und konzentriert arbeiten alle Beteiligten daran, diese Fehler in Zukunft zu vermeiden. Ein Erfolgserlebnis in Freiburg wäre ein wichtiger Schritt.