Herrliches Frühlingswetter, 46.050 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion und mit Bayer Leverkusen ein absolutes Spitzenteam der Liga zu Gast: Am  28. Spieltag war alles bereitet für einen großen Fußballnachmittag auf dem Betzenberg. Verletzungsbedingt musste Cheftrainer Marco Kurz auf die beiden Offensivspieler Ivo Ilicevic und Jan Moravek verzichten, dafür rückten Jiri Bilek und Srdjan Lakic neu in die Startelf. Im Tor gab der Coach Kevin Trapp den Vorzug, Tobias Sippel nahm auf der Bank Platz.

Frech auftreten, hatte Marco Kurz von seinen Jungs verlangt und die Roten Teufel setzten die Vorgabe von Beginn an um. Giftig in den Zweikämpfen kamen die Lautrer  in der ersten Viertelstunde zu einigen vielversprechenden Offensivaktionen. Den Auftakt machte Adam Nemec, der in der zweiten Minute im Mittelfeld den Ball eroberte und auf links Adam Hlousek in Szene setzte. Der Tscheche suchte einen Abnehmer in der Mitte, aber mit etwas Glück landete die Kugel beim Leverkusener Schlussmann Rene Adler. Wenig später brachte Hlousek einen seiner gefährlichen Freistöße nach innen, der aufgerückte Mathias Abel stieg hoch, setzte seinen wuchtigen Kopfball aber knapp über die Querlatte (10.). In der 17. Minute bediente Christian Tiffert mit einem wunderbaren Pass Hlousek, doch dieses Mal konnte der Tscheche das Leder nicht unter Kontrolle bringen.

Nach diesem gelungenen Auftakt des FCK, kamen allmählich auch die Gäste etwas besser in die Partie. Die Roten Teufel wehrten sich aber geschickt und hatten bei den Angriffen der spielstarken Werkself fast immer noch einen Fuß dazwischen. Es dauerte bis zur 31. Minute, ehe Leverkusen durch einen tückischen Distanzschuss von Arturo Vidal zur ersten richtigen Chance kam. Der Ball strich ganz knapp über das FCK-Tor. Ähnlich knapp war es fünf Minuten später, als Hanno Balitsch von der Strafraumgrenze abzog und den Ball hauchdünn neben den Pfosten setzte. FCK-Keeper Trapp musste nicht eingreifen, zeigte dann aber in der 44. Minute, dass er hellwach war. Simon Rolfes kam im Fünfmeterraum zum Kopfball, scheiterte jedoch mit seinem Versuch am sicher reagierenden Lautrer Schlussmann. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Marco Fritz zur Halbzeit.

Ohne Wechsel schickte Marco Kurz seine Jungs nach 15 Minuten zurück auf den Rasen. Vom Spielverlauf ging es zunächst so weiter wie in der Phase vor dem Wechsel. Der frühere Lautrer Sidney Sam prüfte in der 48. Minute Trapp und tauchte kurz darauf wieder gefährlich vor dem Kasten der Roten Teufel auf. Mit dem Glück des Tüchtigen konnte der Keeper auch diese Situation meistern, Leon Jessen beförderte den Ball schließlich aus der Gefahrenzone (49.). Sechs Minuten später mussten die Gastgeber dann zum ersten Mal wechseln. Nemec verletzte sich bei einem Zusammenprall am Knie und musste raus. Für ihn kam Erwin „Jimmy“ Hoffer in die Partie. Gefährlich blieben aber zunächst weiter die Gäste, doch auch in der 59. Minute fand Sam seinen Meister im ganz stark mitspielenden Trapp.

Marco Kurz reagierte und brachte mit Thanos Petsos für Bilek einen weiteren frischen Mann. Den Roten Teufeln gelang es jetzt wieder besser, die Bayer-Angriffe zu unterbinden, an gefährlichen Offensivaktionen wollte den Lautrern aber weiter wenig gelingen. Die Begegnung ging bereits in die Schlussviertelstunde und ganz allmählich deutete vieles auf ein torloses Remis hin, als Eren Derdiyok auf der linken Seite einige Meter zu viel Platz hatte. Seine Flanke brachte die FCK-Hintermannschaft nicht aus der Gefahrenzone und der freistehende Sam setzte das Leder volley aus elf Metern in die Maschen – 0:1 in der 74. Minute.

Noch waren 15 Minuten zu spielen, aber die Gäste zogen sich fortan weit zurück und schafften es, die Angriffsbemühungen der Lautrer schon im Ansatz zu unterbinden. Eine richtige Schlussoffensive wie in den Heimspielen gegen Dortmund und Freiburg wollte nicht recht gelingen. Eine Hereingabe von Jessen fand keinen Abnehmer (83.) und auch bei einem Lakic-Kopfball nach Tiffert-Ecke fehlte ein gutes Stück (86.). Ansonsten spielten die Gäste die Zeit souverän herunter und entführten am Ende alle drei Zähler vom Betzenberg.