26. Spieltag in der Fußball-Bundesliga. Der SC Freiburg war zu Gast auf dem Betze und es sollte unbedingt der erste Heimsieg der Rückrunde her. Im Vergleich zur letzten Partie bei Eintracht Frankfurt nahm Cheftrainer Marco Kurz gleich mehrere Umstellungen vor. Stammtorwart Tobias Sippel und Stürmer Srdjan Lakic mussten wegen einer Grippe bzw. einer Fußverletzung passen.

Für Sippel kam Kevin Trapp zu seinem ersten Punktspiel im Tor des FCK. Statt der Ein-Mann-Spitze mit Lakic setzte der Coach mit Adam Nemec und Erwin „Jimmy“ Hoffer auf zwei Stürmer von Beginn an und im Mittelfeld kehrte zudem Ivo Ilicevic nach auskurierter Verletzung in die Startformation zurück. Da mit Martin Amedick auch der zweite Kapitän zunächst auf der Bank Platz nahm, führte Mathias Abel die Lautrer vor 41.015 Zuschauern als Spielführer auf den neuen Rasen im Fritz-Walter-Stadion.

Die Roten Teufel gingen die Partie mit viel Elan an und kamen schon in den ersten Minuten zu einigen guten Aktionen vor dem Tor der Freiburger. Adam Hlousek feuerte gleich drei gefährliche Freistöße scharf vor das von Oliver Baumann gehütete Gäste-Tor. Der U21-Nationaltorwart war in der 2., 3. und 11. Minute aber jeweils nicht zu überwinden. Die Breisgauer begannen verhalten, konnten mit zunehmender Spieldauer die Offensivaktionen der Lautrer aber immer besser unterbinden. Die Partie plätscherte gerade etwas vor sich hin, als Felix Bastians mit einem Freistoß aus heiterem Himmel die Führung für den Sportclub erzwang. Der Ball des Linksverteidigers segelte in der 21. Minute in Richtung des Elfmeterpunkts, wo Nemec die Kugel unglücklich ins eigene Netz verlängerte.

Drei Minuten später ging es auf der anderen Seite hoch her. Baumann verschätzte sich bei einem Flankenball von der rechten Seite, Hlousek brachte das Leder direkt zurück vor den Freiburger Kasten, wo Ilicevic den Ball an den Pfosten nagelte. Nach dem Abpraller kam Florian Dick in Schussposition, doch sein Schuss strich knapp über die Torlatte hinweg. Nach der Aktion waren die kurz geschockten Roten Teufel aber wieder hellwach. Ilicevic brachte eine nächste Hereingabe flach nach innen, Nemec hielt den Fuß rein und verlängerte dieses Mal ins richtige Tor – 1:1 nach 33 Minuten.

Die Offensive der Badener um den hochgelobten Torjäger Demba-Papiss Cissé war weiter unauffällig. Lediglich in der 37. Minute gab der Senegalese eine Kostprobe seines Könnens, als er einen hohen Ball akrobatisch herunterholte, direkt abschloss und so Trapp um ein Haar auf dem falschen Fuß erwischt hätte. Die richtig zwingenden Chancen hatte weiter der FCK und in der 41. Minute konnten sich die Gäste einzig und alleine bei ihrem Torwart bedanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Nach einer Ecke parierte Baumann zunächst einen Kopfball des aufgerückten Abel, um direkt danach auch noch die Schüsse von Dick und Ilicevic abzuwehren. Somit blieb es zur Halbzeit beim Stand von 1:1.

Die zweiten 45 Minuten begannen auf Seiten der Lautrer ohne Wechsel, dafür aber mit einer Schrecksekunde. Nach einer Unachtsamkeit in der FCK-Hintermannschaft tauchte Cissé plötzlich ganz frei vor Trapp auch, der Keeper kam aber genau im richtigen Moment raus und konnte den Schuss abwehren (47.). Nach einigen Minuten Anlaufzeit kam dann auch das Offensivspiel der Roten Teufel wieder in Gang. Hoffer gab in der 58. Minute aus 20 Metern einen ersten Warnschuss ab und eine Minute später hatte dann Baumann bei einer scharfen Flanke von Ilicevic wieder die Finger dazwischen.

Die Partie war jetzt aber offener als im ersten Durchgang, da auch die Gäste versuchten, entschlossener nach vorne zu spielen. In der 68. Minute setzte Cissé einen Heber auf das Lautrer Tornetz und zwei Minuten später konnte Trapp gegen den am langen Pfosten lauernden Stürmer glänzend parieren. Eine Viertelstunde vor dem Ende gab es wieder auf der anderen Seite Aufregung. Nach einem weiten Ball von Christian Tiffert, stieß Oliver Barth als letzter Mann den nachsetzenden Hoffer in den an der Strafraumgrenze stehenden Baumann. Schiedsrichter Peter Sippel wollte aber kein Foul gesehen haben und ließ nach einer kurzen Behandlungspause weiterspielen.

Zehn Minuten vor dem Ende brachte Cheftrainer Marco Kurz mit Ilian Micanski für Nemec einen frischen Stürmer, noch war genügend Zeit, um den Ball zum erlösenden 2:1 reinzudrücken. Mehr als ein gefährlicher Distanzschuss von Tiffert (81.) sollte den Lautrern zunächst aber nicht mehr gelingen. Hinten wurde es bei einem direkten Freistoß von Mensur Mujdza (87.) und einer weiteren Chance von Cissé (90.) noch einmal brenzlig. Als alles auf das dritte Remis in Folge hinauslief, segelte ein letzter langer Ball in den Freiburger Strafraum. Hoffer holte die Kugel runter und jagte sie zum Siegtreffer unter die Latte. 2:1 in der allerletzten Sekunde! Der Betze stand Kopf. Was für ein Jubel, was für eine Erleichterung, im neunten Anlauf war der erste Rückrundensieg endlich perfekt.