Die Vorgabe vor der Partie gegen den MSV Duisburg war klar. Nicht nur der erste Heimsieg der laufenden Saison sollte unbedingt her, sondern auch der erste Dreier im Fritz-Walter-Stadion im Jahr 2012. Cheftrainer Franco Foda musste dabei allerdings auf Kostas Fortounis verzichten. Der Grieche war vom letzten Länderspiel seiner Nationalmannschaft verletzt zurückgekommen. Für ihn rückte Hendrick Zuck wieder in die Anfangsformation. Zudem kam Neuzugang Marc Torrejón zu seinem Pflichtspieldebüt für den FCK. Der Spanier erhielt in der Innenverteidigung den Vorzug vor Mathias Abel.

Die Gäste kamen derweil als punktloses Schlusslicht in die Pfalz, hatten mit Kostas Runjaic aber einen neuen Trainer auf der Bank. Der Coach kam von Darmstadt 98 nach Duisburg und soll die Zebras aus dem Tabellenkeller führen. Wer aber mit einer extrem defensiv ausgerichteten MSV-Elf gerechnet hatte, sah sich zunächst getäuscht. Die Westdeutschen waren in der Anfangsphase das bessere Team und hatten durch Schüsse von Srdjan Baljak (5.) sowie Daniel Brosinski (12.) auch die ersten Chancen. Tobias Sippel war bei beiden Versuchen auf dem Posten. Auch in der 15. Minute war der Lautrer Schlussmann hellwach und klärte außerhalb des Strafraums gegen Maurice Exslager.

Von den Roten Teufeln war in den ersten 20 Minuten in der Offensive wenig zu sehen. Dann wurden aber auch die Gastgeber gefährlich – und wie. Nach Flanke von Alexander Baumjohann rettete MSV-Keeper Felix Wiedwald zunächst gegen einen Kopfball von Zuck mit einer Glanzparade (20.), kurz darauf strich ein Schuss von Mo Idrissou wenige Zentimeter am Pfosten vorbei (21.). So richtig wolle das Spiel aber noch nicht zu Gunsten der Lautrer kippen, da Duisburg weiter mutig nach vorne spielte. Die beste Möglichkeit für die Gäste in dieser Phase hatte der aufgerückte Andre Hoffmann, dessen Kopfball Sippel stark herunter pflückte (28.). Auf der Gegenseite fehlte bei einem satten Distanzschuss von Baumjohann wieder nicht viel (27.).

Nach diesen Szenen verflachte das Spiel allerdings zusehends und man konnte sich allmählich schon auf ein 0:0 zur Halbzeit einstellen. Bevor es aber so weit kam, packten die Roten Teufel noch einen klasse Spielzug aus. Idrissou bediente den von rechts kommenden Zuck, der Youngster lief perfekt in den freien Raum, tauchte alleine vor Wiedwald auf und ließ dem Torwart mit einem überlegten Linksschuss keine Abwehrchance. 1:0 für die Roten Teufel in der 41. Minute, glänzend herausgespielt und zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt kurz vor der Halbzeitpause.

Ohne Wechsel kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Die Roten Teufel spielten nun auf die Karlsberg-Westtribüne, doch anstatt Möglichkeiten zum 2:0 sahen die Zuschauer eine anfangs wieder aggressivere Gäste-Elf. Bei den Lautrern blieb zunächst vieles Stückwerk und so kam es zu der ein oder anderen brenzligen Situation. Ein Gewaltschuss von Valeri Domovchiyski strich in der 55. Minute knapp am Kasten von Sippel vorbei, in der 61. Minute parierte der Keeper glänzend gegen einen Schuss von Exslager.

Ach nach der folgenden Ecke konnte Sippel einen Kopfball von Lachheb noch abwehren, gegen den zweiten Versuch von Domovchiyski war er dann aber machtlos. 1:1 in der 62. Minute, das hatte sich etwas abgezeichnet. Franco Foda reagierte postwendend und brachte in der 67. Minute mit Mimoun Azaouagh sowie Ilian Micanski zwei frische Kräfte. Zuck und Baumjohann gingen dafür runter. Noch war genügend Zeit, doch die Lautrer taten sich weiterhin schwer, wieder einen größeren Druck zu entwickeln.

Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte Micanski nach einer Flanke von Alushi wieder eine Gelegenheit, bei dem Versuch fehlte allerdings ein gutes Stück. Es war die letzte Aktion von Alushi, der anschließend für einen weiteren Stürmer Platz machte. Mit Kwame Nsor kam ein weiterer Neuzugang zu seinem Debüt für den FCK. Viel besser wurde das Offensivspiel zunächst aber nicht. Stattdessen war es eine Einzelaktion, die den Betze in den Schlussminuten noch einmal beben ließ.  Azaouagh fasste sich in der 81. Minute einfach mal ein Herz und überwand Wiedwald mit einem fulminanten Linksschuss aus 20 Metern zum 2:1. Sofort war auch die Kulisse wieder da und mit der Unterstützung der Fans brachte die Mannschaft den knappen Vorsprung über die Zeit. Es war sicher nicht das beste Heimspiel in dieser Saison, dafür aber gekrönt mit dem ersten Dreier. Und auch die unsägliche Serie ohne Heimsieg im Jahr 2012 ist endlich Geschichte.