Eine der aktuell denkbar schwersten Aufgaben stand für die Roten Teufel am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf dem Programm. Beim amtierenden Deutschen Meister in Dortmund trat der FCK als klarer Außenseiter an. Dennoch fuhr Marco Kurz mit seinem Team ohne Angst ins Ruhrgebiet, schließlich konnte auch in der laufenden Spielzeit in fremden Stadien schon das ein oder andere Ausrufezeichen gesetzt werden. Personell veränderte der Chefcoach die Mannschaft im Vergleich zur vergangenen Partie auf nur einer Position. Für Martin Amedick rutschte Rodnei in die Innenverteidigung neben Mathias Abel.

Der Außenseiter aus der Pfalz machte von Beginn an deutlich, dass man vor den 80.720 Zuschauern keinesfalls als Sparringspartner für die favorisierten Borussen auftreten wollte, und konnte nach zwei Minuten den ersten Torschuss durch Pierre De Wit verzeichnen. Und auch nach einer Viertelstunde konnte man keinen Unterschied zwischen den schwarz-gelben Gastgebern und den ganz in weiß antretenden Roten Teufel ausmachen. Der FCK spielte konzentriert, stand sicher und hatte auch Momente nach vorne. Auch der zweite Torschuss gehörte den Gästen, doch den Freistoßhammer von Florian Dick aus rund 25 Metern konnte Roman Weidenfeller im Kasten des BVB über die Latte lenken. Dann hatte jedoch auch die Borussia ihre Chance, doch ein sehenswerter Seitfallzieher von Lewandowski im 16er streifte nur die Querlatte des FCK-Gehäuses. Kurz darauf forderte die Südtribüne vehement Elfmeter, doch Schiedsrichter Deniz Aytekin ließ nach einem vermeintlichen Foul von Matze Abel an Kagawa weiterspielen. Der Betze blieb aber im Spiel, zeigte gefällige Kombinationen bis ins letzte Drittel, blieb aber im Abschluss zu ungefährlich. Auch der Schlenzer von Olcay Sahan nach 20 Minuten strich knapp über den Kasten. Dem Meister hingegen reichte eine gute Aktion zur Führung. Nach einer schönen Kombination kam Shinji Kagawa aus 15 Metern zum Schuss und netzte links unten zur Dortmunder Führung ein (27.).

Wer dachte, der FCK fügt sich nun in sein Schicksal sah sich getäuscht, denn die Gäste spielten weiterhin gut mit. Nach einer halben Stunde steckte Christian Tiffert die Kugel in die Gasse auf Olcay Sahan, der jedoch erfolglos versuchte, den Ball aus spitzem Winkel vor dem heranstürmenden Weidenfeller nochmals auf den mitgelaufenen Kouemaha in die Mitte zu passen. Und es waren weiterhin die Lautrer, die das aktivere Team waren. Wieder spielte Tiffert auf der linken Seite Sahan frei, dessen Schussversuch aber rechts am Kasten vorbei ging (40.). Mit dem Pausenpfiff dann beinahe das zweite Tor für die Gastgeber. Nach einer Ecke kam Hummels zum Kopfball, aber Sahan konnte auf der Linie klären. So ging es mit der knappen Dortmunder Führung in die Kabinen.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es in die zweite Hälfte, in der die Gastgeber die erste Chance hatten. Doch Kevin Trapp parierte stark gegen Kuba. Nach 51 Minuten reagierte Marco Kurz, brachte Itay Shechter für Oliver Kirch. Die erste gefährliche Situation im BVB-Strafraum entwickelte sich nach einer Ecke, doch die Lautrer konnten die kurzfristige Verwirrung im Strafraum nicht nutzen. Man mochte schon wieder die fehlende Torgefahr der Pfälzer monieren, da fiel nach einer gespielten Stunde der Ausgleich. Olcay Sahan nahm die Kugel an der Strafraumgrenze volley aus der Drehung und der Ball senkte sich unhaltbar für Weidenfeller ins rechte Eck. Ein wahrlicher Sonntagsschuss! Riesenjubel bei den rund 4.000 mitgereisten Lautrer Schlachtenbummlern. Der BVB verstärkte jetzt natürlich den Druck nach vorne, drängte auf die erneute Führung. Glück für den FCK, dass ein Kopfball von Hummels nur an den Pfosten prallte, ehe Kevin Trapp klären konnte (72.). Und der FCK-Keeper stand gleich nochmal im Mittelpunkt. Schmelzers Schuss aus der zweiten Reihe landete bei Lewandowski, der am Elfmeterpunkt völlig frei vor dem Lautrer Keeper stand, der jedoch glänzend mit dem Fuß abwehren konnte (74.).

Eine Viertelstunde war noch zu spielen, da bot sich plötzlich den Gästen die Chance zur Führung. Eine gefühlvolle Flanke von Kostas Fortounis landete auf dem Kopf von Itay Shechter, doch den Kopfball des Israelis aus kurzer Distanz konnte Weidenfeller auf der Linie festhalten. Es entwickelte sich jetzt das erwartete Szenario, der BVB drängte, der FCK hielt das Unentschieden und lauerte auf Konter. Und hatte Glück, dass der eingewechselte Götze nur das Lattenkreuz traf (82.). Acht Minuten vor Schluss der nächste Wechsel beim FCK, Thanos Petsos kam für Pierre De Wit. Dortmund jetzt das dominierende Team, suchte die Lücke in der kompakten FCK-Abwehr, die jedoch nur wenige Möglichkeiten zuließ und sich zudem auf einen sicheren Kevin Trapp verlassen konnte. Und so blieb es letztlich beim für den FCK verdienten 1:1 Unentschieden.