Cheftrainer Marco Kurz hatte von seinen Jungs eine Reaktion auf die schwache Leistung im Nürnberg-Spiel gefordert und veränderte gegen den Aufsteiger aus der Hauptstadt die Anfangsformation auf zwei Positionen. Florian Dick übernahm nach abgesessener Gelbsperre wieder seine Position auf der rechten Abwehrseite. Zudem spielte Kostas Fortounis wieder von Beginn an, Itay Shechter blieb dafür zunächst draußen. Die Partie begann vor 36.856 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion dann ganz nach dem Geschmack der Gäste. Olcay Sahan hatte aus spitzem Winkel eine erste Schusschance (3.), ehe die Roten Teufel schon in der sechsten Minute jubeln durften. Kapitän Christian Tiffert brachte eine Flanke von der rechten Seite vor das Tor der Herthaner, wo Abwehrspieler Roman Hubnik ebenso unglücklich wie unhaltbar ins eigene Netz köpfte.
Die Führung hatte allerdings nicht lange Bestand. In der 13. Minute spielten die Lautrer zunächst einen Konter über Sahan, der Abschluss von Fortounis wurde geblockt und im direkten Gegenzug waren die Berliner erfolgreich. Christian Lell ging über rechts in den Strafraum, legte klug zurück auf Raffael, der mit einem Schuss ins lange Eck Kevin Trapp keine Abwehrchance ließ (13.). Vier Minuten später tauchte Adrian Ramos frei vor dem FCK-Schlussmann auf, dieses Mal konnte Trapp aber parieren. Mit dem Anfangselan der Gastgeber war es nun etwas dahin, doch nach einigen Minuten konnten sich die Roten Teufel wieder besser in Szene setzen. Den Auftakt machte ein Distanzschuss von Pierre De Wit, den Hertha-Keeper Thomas Kraft sicher entschärfte (20.). Dann landete ein Freistoß von Tiffert bei Dick, der die Kugel im Fallen aber nicht auf den Kasten bringen konnte (31.).
Beim besten Lautrer Angriff in der ersten Halbzeit fehlten kurz darauf wenige Zentimeter, als Tiffert eine starke Flanke von Alexander Bugera ganz knapp neben den Pfosten köpfte (34.). Und weitere drei Minuten später hatten die Zuschauer erneut den Torschrei auf den Lippen. Bedient von De Wit scheiterte Dorge Kouemaha zunächst an Kraft, der Nachschuss von Oliver Kirch ging dann hauchdünn am Tor vorbei. Der FCK war am Drücker und eine abermalige Führung wäre verdient gewesen. Aber auch ein Distanzschuss von Fortounis in der 45. Minute verfehlte sein Ziel. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die Kabinen.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit brachte Marco Kurz mit Itay Shechter für Kirch einen zweiten Stürmer. Die Lautrer spielten nun auf die Karlsberg-Westtribüne und während die Mannschaft direkt nachsetzte, gaben auch die FCK-Fans nun mächtig Gas. In der 48. Minute wurde Kouemaha nach einem Alleingang im letzten Moment gestoppt, dann verzog Bugera mit einem Distanzschuss denkbar knapp. Der Druck war also gleich wieder da, was sich auch im Ecken-Verhältnis immer deutlicher ausdrückte. In der 68. Minute feuerte wieder Bugera einen Freistoß scharf vor den Berliner Kasten, Kraft wehrte ab und Fortounis hämmerte das Leder aus dem Hintergrund knapp über den Querbalken. Zwei Minuten später fand Kouemaha mit einem Versuch von der Strafraumgrenze in Kraft seinen Meister.
Von den Gästen war fast gar nichts mehr zu sehen, doch langsam aber sicher lief den Roten Teufeln auch die Zeit davon. Nach einer Hereingabe von Fortounis in der 78. Minute verpasste Sahan hauchdünn. Kurz darauf forderten die Zuschauer nach einem Zweikampf zwischen Shechter und Andre Mijatovic Elfmeter, aber Schiedsrichter Michael Weiner ließ weiterspielen. Ein Kopfball des aufgerückten Martin Amedick nach einer Ecke von Tiffert (87.) ging ebenfalls knapp vorbei, doch die Lautrer rannten unentwegt weiter an. Was fehlte war an diesem Nachmittag allerdings das Schussglück und die Kaltschnäuzigkeit in Tornähe. Ohne jegliche Nachspielzeit pfiff Weiner nach 90 Minuten ab. Der FCK musste sich gegen Hertha BSC mit einem 1:1-Unentschieden begnügen.