Ralf Siebert, seit Dezember 2013 sind Sie als zweiter Vorstandsvorsitzender und Schatzmeister des Fördervereins tätig. Was beinhaltet diese Funktion und welche weiteren Aufgaben betreuen Sie außerdem noch?
Als zweiter Vorsitzender vertrete ich gemeinsam mit Hans Walter den Förderverein und stehe im permanenten Austausch mit dem FCK. In meiner Tätigkeit als Schatzmeister verwalte ich bereits seit März 2011 die Kasse des Vereins und führe ordnungsgemäß Buch über die Einnahmen und Ausgaben und bin als Finanzvorstand der Ansprechpartner für alle Entscheidungen mit Kostenrelevanz. Dazu gehören beispielsweise das Führen und Überwachen der Bankgeschäfte, Überwachung der Mitgliederverwaltung und des Beitragseinzugs, Vorbereitung und Realisierung von Zuschüssen, Auffinden geeigneter Kapitalanlagen, Erschließung von Fördermöglichkeiten, Personalkostenabrechnung und Erstattung von vorgelegten Spesenrechnungen. Ich berichte dem Vorstand des Fördervereins somit über alle wichtigen Entscheidungen. Ferner beschäftige ich mich mit Satzungsfragen und habe die Satzungsänderung der Initiative ausgearbeitet und auf den Weg gebracht.
Zurzeit bin ich übergangsweise auch für die Homepage der Initiative verantwortlich sowie gemeinsam mit unserem ersten Vorstand Hans Walter für das Erstellen und den Vertrieb unseres Rundbriefes. Ebenso organisiere ich mit unserem Historiker Eric Lindon gemeinsame Besuche der Fanregionen, wie zum Beispiel in die Rhein-Nahe-Region oder halte auf Anfrage von Fanclubs Vorträge, beispielsweise bei „Grünesputsche Rodalben“. Weiterhin bin ich verantwortlich für den Personaleinsatz unseres ehrenamtlichen Teams, wobei die Verantwortlichkeiten für die Führungen sowie für den Infostand von den Kollegen übernommen werden.
Sie arbeiten sowohl im Hintergrund als Verantwortlicher für die Finanzen der Initiative, als auch aktiv mit den Fans, zum Beispiel während Führungen. Welcher Tätigkeitsbereich gefällt Ihnen besonders und was bedeutet Ihnen die Museumsarbeit?
Ganz richtig, ich arbeite im Hintergrund als Verantwortlicher für die Finanzen. Allerdings brauche ich auch andere Tätigkeiten, wie die aktive Arbeit mit den Fans. Die Führungen machen sehr viel Spaß und sind eine schöne Abwechslung zu meinen beruflichen Aufgaben. Hierbei erlebe ich die eigene Geschichte neu oder lasse mich von Fans in die damalige Welt entführen, beispielsweise als mir ein Besucher des legendären Spiels gegen Wismut Aue in Leipzig vom Jahrhunderttor unseres Fritz Walters als Zeitzeuge berichtete. Mir bedeutet die Museumsarbeit sehr viel, ich möchte Sie nicht missen.
Seit den Anfängen der Initiative sind Sie im Förderverein tätig und unterstützen dadurch den 1. FC Kaiserslautern. Waren Sie schon immer FCK-Fan oder wurde Ihre Leidenschaft zum Verein durch ein besonderes Erlebnis entfacht?
Ich war schon immer FCK-Fan. Ein anderer Verein stand nie zur Diskussion, obwohl ich in der Jugend den Leichtathletikabteilungen der TSG Kaiserslautern oder des VfR Kaiserslautern angehörte und für sie Wettkämpfe bestritt. Sie wissen ja, die Teufelsangst vorm Erbsenberg.
Ihr Kollege, Herr Walter, beschrieb in seinem Interview das Museum als „kommunikativ“. Welche „kommunikativen“ Veranstaltungen wird es in dieser Saison geben?
Als kommunikative Veranstaltungen haben sich insbesondere unsere Erzählabende erwiesen. Stellvertretend ist hier der Erzählabend mit Ronnie Hellström zu nennen, der ein herausragendes Ereignis für unser Museum war. Die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Am 30. Oktober 2014 wird es wieder einen Erzählabend im Museum geben, zu dem wir alle recht herzlich einladen. Zum Thema „Nachwuchs früher im Vergleich zu heute“ werden der Leiter des FCK-Nachwuchsleistungszentrums, ein beliebter ehemaliger FCK-Profi sowie ein Talent unserer aktuellen Mannschaft in einer Talkrunde über ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse erzählen.
Fußball ist immer mit besonderen Emotionen, Leidenschaft und Erlebnissen verbunden. Bekommt man diese Emotionen auch im Museum zu spüren?
Ja, der Fußball ist eine Sportart, die ganz besonders von Emotionen lebt, von Geschichten, die nur der Fußball schreiben kann. Dies kann man auch im Museum spüren. Vor allem, wenn es ganz ruhig ist, kann man den Geschichten lauschen, die die einzelnen Sammelobjekte zu erzählen haben. Beispielsweise das Trinkgefäß, ein Weinpokal, aus dem Deidesheimer Hof, aus dem schon Fritz Walter, Gorbatschow und Dr. Helmut Kohl bei Ihren legendären Treffen tranken und dabei Pfälzer Saumagen kosteten. Oder den Gully aus der Lauterer Uhlandstraße, dessen Öffnung Fritz, Ludwig und Ottmar Walter im Grundschulalter als Tor diente und der heute im Museum zu bestaunen ist. Hier haben wir selbst als Jugendliche in den Pausen in den 60er Jahren Fußball mit Tennisbällen gespielt, ohne allerdings zu wissen, dass so die Walterbuben ihr Fußballhandwerk erlernten. Mithin erzählen alle Sammelobjekte ihre Geschichten, die unterschiedlicher und schöner nicht sein könnten. Spätestens, wenn ich mir den Einspieler, das 7:4 gegen FC Bayern München betrachte, dann fühle ich mich emotional in die Zeit zurückversetzt. Das Spiel am 20. Oktober 1973 war unbeschreiblich.
Welche Ziele verfolgen Sie in Zukunft mit dem Museumsteam und worauf sind Sie bereits jetzt schon besonders stolz?
Um mit dem zweiten Teil der Frage zu beginnen, kann ich antworten, dass ich auf das bisher Erreichte besonders stolz bin. Als ich 2009 begann, war rückblickend betrachtet der Weg bis heute sehr weit und steinig gewesen und das bisher Erreichte nicht absehbar. In enger Zusammenarbeit mit dem FCK haben wir durch den Einsatz unserer ehrenamtlicher Helfer bisher einen großen Beitrag leisten können. Hierfür bedanke ich mich bei allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern, bei allen Mitgliedern sowie allen Spendern. Ich freue mich jetzt schon, zusammen mit dem FCK die Vorbereitung und Umsetzung der Zukunftsvision unseres Museums anzugehen. Insgesamt können wir sehr stolz auf das Erreichte sein. Die Museumsausstellung hat Charme und kommt bei allen gut an. Hier ist vor allem unsere Kuratorin Astrid Wegner als geistige Triebfeder zu nennen. Ein nächstes kurzfristiges Ziel von uns ist die Finanzierung einer Replik des DFB-Pokals, um unsere Museumsschatzkammer zu erweitern.
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