Die Hoffnung der Anhänger des FCK auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1951 erhielt schon mit dem ersten Spiel im Ludwigshafener Südweststadion gegen die SpVgg Fürth einen empfindlichen Dämpfer: Die Roten Teufel mussten sich mit einem 2:2-Unentschieden begnügen, Rechtsaußen Horst Eckel hatte dabei die Tore für den FCK erzielt.

Schlimmer war, dass nach diesem Spiel dem FCK kein erstklassiger Torhüter mehr zur Verfügung stand. Torwart Karl Adam hatte in den letzten Oberligaspielen einige Male gepatzt, so dass Trainer Richard Schneider dem jungen, im Jahr zuvor aus Mainz gekommenen Dieter Schaack im Auftaktspiel gegen Fürth den Vorzug im FCK-Tor gab. Enttäuscht und verärgert reiste Karl Adam nach Koblenz ab, wo er ohnehin in der nachfolgenden Saison für TuS Neuendorf den Torhüterposten übernehmen wollte.

Schneider hatte jedoch übersehen, dass nach den damaligen Statuten des DFB der junge Schaack wegen nur eines einzigen Einsatzes während der Oberligasaison noch keine Spielberechtigung für die Endrundenspiele hatte. Die SpVgg Fürth legte Protest ein, Schaack wurde gesperrt und der Spieler wie auch der FCK zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Befürchtung, dass den Lautrern auch noch der eine Punkt aus dieser Begegnung aberkannt werden würde, bestätigte sich zum Glück nicht.

Der FCK stand also ohne Torhüter da und Trainer Richard Schneider trat umgehend den „Gang nach Canossa“ an – er fuhr nach Koblenz und bewegte Karl Adam, für die Endrundenspiele nach Kaiserslautern und ins Tor des 1. FCK zurückzukehren. Karl Adam sollte diesen Entschluss nicht bereuen – in den nachfolgenden Spielen glänzte er wiederholt mit ausgezeichneten Leistungen und fand sogar Beachtung bei Bundestrainer Sepp Herberger.

Sehr schwer wog auch der Bandscheibenvorfall, den sich Ottmar Walter zugezogen hatte und ihn für die letzten Endrundenbegegnungen außer Gefecht setzte. Seine weiteren Heimspiele gegen den FC Schalke 04 und den FC St. Pauli konnte der FCK in Ludwigshafen knapp gewinnen, entscheidend waren aber die Auswärtssiege bei St. Pauli (2:4) und in Fürth (1:3). Der FCK stand damit im Endspiel, die 2:3-Niederlage bei Schalke 04 spielte keine Rolle mehr.

Als Endspielgegner des FCK im Berliner Olympiastadion hatte sich die Mannschaft von Preußen Münster qualifiziert. Die Münsteraner verfügten mit Gerritzen, Preißler, Schulz, Rachuba und Lammers über einen gefährlichen Sturm, den „100 000-Mark Sturm“, während die Lauterer bangen musste, ob der gerade rechtzeitig zum Endspiel am 30.6. wieder genesene Mittelstürmer Ottmar Walter die Belastung dieser wichtigen Partie bestehen würde.

Trainer Richard Schneider vertraute in der Abwehr und Läuferreihe auf Karl Adam, Helmut Rasch, Werner Kohlmeyer, Ernst Liebrich, Werner Liebrich und Heinz Jergens. Um einen zusätzlichen Abfangspieler für den gefährlichen Preußen-Sturm aufzubieten, verzichtete er auf Linksaußen Karl Wanger und nominierte stattdessen Bernhard Fuchs als zusätzlichen Läufer. Wanger akzeptierte diese taktische Maßnahme schweren Herzens, ordnete sich aber vorbildlich der Entscheidung Richard Schneiders unter. Der Sturm des FCK war folglich mit Horst Eckel, Fritz Walter, Ottmar Walter, Werner Baßler und Bernhard Fuchs besetzt.

Das von Schiedsrichter Reinhardt aus Stuttgart vor rund 90 000 Zuschauern geleitete Endspiel sah in der ersten Halbzeit Vorteile und mehr Chancen für Preußen Münster. Fritz Walter fand lange Zeit nicht ins Spiel, auch von Baßler ging wenig Gefahr aus, lediglich Horst Eckel sorgte für Schwung im Lauterer Angriffsspiel. Kurz nach dem Seitenwechsel war es Außenstürmer Gerritzen, der die Preußen nach einer sehenswerten Aktion in Führung brachte. Erst nach der Führung für Münster wurde der FCK stärker und Fritz Walter zeigte sich nun als Kapitän und genialer Kopf der Mannschaft. Sein Zuspiel konnte sein Bruder Ottmar per Flachschuss zum Ausgleich verwerten und in der 74. Spielminute nickte Ottmar eine Flanke von Fritz zum umjubelten Siegestreffer in das Netz der Münsteraner. Die Abwehr des FCK um Werner Liebrich hielt dem Schlussspurt von Preußen Münster bravourös stand und Karl Adam glänzte mit einigen beherzten Paraden. Es blieb beim 2:1-Sieg für den FCK.

In der entscheidenden Phase der Begegnung konnte sich Fritz Walter als überragender Spielgestalter präsentieren, Ottmar Walter hielt trotz seiner Rückenbeschwerden tapfer durch und entschied mit seinen beiden Toren das Spiel, Bernhard Fuchs löste seine Sonderaufgabe ausgezeichnet. Nach diesem packenden Endspiel durfte Fritz Walter zum ersten Mal die Meisterschale aus den Händen des DFB-Präsidenten Dr. Pecco Bauwens in Empfang nehmen, die Fanfarenbläser der ‚Schwarzen Rhythmiker‘ aus Kaiserslautern ließen ihre Siegeshymne durch das Olympiastadion schallen.

Die Rückkehr der Walter-Mannschaft aus Berlin nach Kaiserslautern geriet zum Triumphzug. Per Flugzeug war es am Tag nach dem Endspiel nach Frankfurt gegangen, anschließend brachte die Bundesbahn den neuen Deutschen Meister nach Kaiserslautern. Um 18 Uhr traf der Zug am Hauptbahnhof ein, die Spieler wurden herzlich begrüßt, stiegen in offene Cabriolets um und fuhren durch die mit Fahnen und Transparenten geschmückte Stadt, in der zu diesem Zeitpunkt noch viele Wunden der Bombenangriffe nur sechs bis sieben Jahre zuvor klafften und der Wiederaufbau erst am Anfang stand. Zehntausende aus nah und fern bereiteten den Meisterspielern einen begeisterten Empfang auf dem Weg durch die Bismarckstraße, Fabrikstraße hoch zum Betzenberg.

Nach der entbehrungsreichen Kriegszeit und den Not- und Hungerjahren hatte Kaiserslautern im Sommer 1951 endlich wieder Grund zur Freude. In diesen Tagen konnten das 675. Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte durch König Rudolf von Habsburg gefeiert und die Deutsche Meisterschaft des FCK bejubelt werden.

Bei der Begrüßung und Ehrung des Deutschen Meisters im Stadion Betzenberg bescheinigte Oberbürgermeister Alex Müller seinen „Betze-Buwe“, dass sie der Stadt zu ihrem Jubiläum kein schöneres Geschenk hätten machen können, als das Erringen der Deutschen Meisterschaft.

Es sollte nicht der einzige Einzug der Meisterschale in die Stadt Kaiserslautern gewesen sein…

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Betze News

24.04.2023 11:57
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23.04.2023 15:24
#SSVFCK 0:0 | Das wars in Regensburg. In einer umkämpften Partie zwischen dem @SSVJAHN und dem #FCK mit einer kurzweiligen Schlussphase bleibt es am Ende beim torlosen Remis. #Betze
23.04.2023 15:20
#SSVFCK 0:0 (90.) | Owusu schießt - und @AndreasLuthe macht sich lamg & hält! #Betze
23.04.2023 15:18
#SSVFCK 0:0 (90.) | Es gibt 3 Minuten Nachspielzeit. #Betze
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@MoonDog90 Wir haben das ja gar nicht bewertet, sondern einfach nur die Entscheidung des Schiedsrichters hier getickert.
23.04.2023 15:13
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23.04.2023 15:07
#SSVFCK 0:0 (79.) | Tomiak sieht nach Foul an Prince Osei Owusu die Gelbe Karte. #Betze
23.04.2023 15:06
Laut VAR berechtigte Entscheidung. Regensburg damit nur noch mit 10 Mann.
23.04.2023 15:04
#SSVFCK 0:0 (74.) | Nach Foul an Jean Zimmer zeigt Schiedsrichter Florian Lechner dem Regensburger Benedikt Saller die Rote Karte. Die Entscheidung wird aktuell nochmal vom VAR geprüft. #Betze
23.04.2023 14:56
#SSVFCK 0:0 (69.) | Nächster Wechsel beim #FCK: Robin Bormuth kommt für Marlon Ritter. #Betze
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#SSVFCK 0:0 (63.) | Einer unserer Tweets hängt leider gerade irgendwie fest - nicht wundern, wenn der plötzlich reinploppt. Haben hier den Freistoß von Klement erwähnt, der das Außennetz gestreift hat. #Betze
23.04.2023 14:49
#SSVFCK 0:0 (61.) | Gelbe Karte für Philipp Hercher. #Betze
23.04.2023 14:48
#SSVFCK 0:0 (60.) | Zuck mit der Flanke von der linken Seite auf den langen Pfosten, da steht Hercher (!) - aber der kommt nicht richtig zum Abschluss. #Betze
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23.04.2023 14:43
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