Zum dritten Spieltag der Zweitliga-Saison 2015/16 ging es für die Roten Teufel nach der Pokalunterbrechung zum 1. FC Union Berlin. Im Vergleich zum Weiterkommen in Rostock kamen Jean Zimmer, Markus Karl und Ruben Jenssen wieder neu ins Team, dafür rückten Sascha Mockenhaupt, Mateusz Klich und Erik Thommy auf die Bank. Für Lukas Görtler, der sich im Training am Freitag das Knie verdreht hatte, rückte Maurice Deville erstmals bei einem Pflichtspiel in den Profikader der Roten Teufel.
Nach einer von Zweikämpfen geprägten Anfangsphase, in der sich beide Teams noch ein wenig abtasteten, bekam der FCK nach zehn Minuten mehr Zugriff aufs Spiel. Mit schnellen Ballgewinnen erlangten die Pfälzer immer mehr Kontrolle übers Spiel und setzten sich mehr und mehr in der gegnerischen Spielhälfte fest. Union versuchte es dagegen nun mehr mit langen Bällen und schnellem Umschalten. Die erste riesige Chance des Spiels hatten nach einer Viertelstunde aber die Roten Teufel. Nach toller Hereingabe von Jenssen kam Alexander Ring im Sechzehner frei zum Abschluss, sein Schuss strich aber über die Querlatte – schade! Fünf Minuten später versuchte es Jean Zimmer aus spitzem Winkel, verpasste das Tor aber knapp am langen Eck. So war es dann erst die dritte große Chance, die für die Führung der Lautrer sorgte. Daniel Halfar bewies tolle Übersicht und fußballerische Klasse, hebelte mit feinem Heber die Abwehr der Unioner aus, Ruben Jenssen blieb ruhig und überwand überlegt mit dem linken Außenrist FCU-Keeper Daniel Haas. Nach 22 Minuten also endlich die FCK-Führung, die sich in den Minuten zuvor schon angekündigt hatte. Mit der Führung im Rücken stellten die Pfälzer danach die Hausherren bei schwül-heißen äußeren Bedingungen immer weiter vor Probleme, Union versuchte mit Kampf und Härte ins Spiel zurückzufinden, war so offensiv aber wenig gefährlich. So ging es mit der hochverdienten 1:0-Führung der Roten Teufel in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Pfälzer direkt wieder das Kommando. Es waren noch keine 60 Sekunden in der zweiten Hälfte gespielt, da bediente Daniel Halfar Alexander Ring in die Schnittstelle. Dieses mal konnte Daniel Haas gegen den frei vor ihm abschließenden Finnen parieren – das hätte aber auch durchaus das schnelle 2:0 sein können. Fast noch größer war zwei Minuten später allerdings die erste richtige Torchance der Eisernen. Thiel brachte den Ball scharf vors Tor, in der Mitte verpassten aber sowohl Wood als auch Skrzybski um Haaresbreite. Puh! Union wurde in der Folge aber stärker und baute nun mehr Druck auf. So bot sich dem FCK aber auch mehr Platz, wie bei einem Konter über Kacper Przybylko, bei dem Haas den Abschluss von Jean Zimmer entschärfte.
Nach 67 Minuten war die Partie dann wieder offen. In der Vorwärtsbewegung leisteten sich die Roten Teufel einen teuren Ballverlust, über zwei Stationen ging es bei Berlin schnell nach vorne, wo Maximilian Thiel Marius Müller keine Abwehrchance lief. Der FCK reagierte wütend und wollte das alte Ergebnis postwendend wiederherstellen. Das Tor machten aber die Hausherren. In der Drangphase der Pfälzer ging es erneut blitzschnell nach vorne, Brandy bediente mit dem Kopf Bobby Wood, der den Doppelschlag der Unioner vollendete. Extrem bitter für die Roten Teufel. Die in der Schlussviertelstunde noch wütender anliefen und nach 78 Minuten die Riesenchance auf den Ausgleich hatten. Der eingewechselte Antonio Colak drang mit viel Dynamik in den Strafraum ein und wurde im Zweikampf unsanft gestoppt. Schiri Kempter zeigte sofort auf den Punkt. Kacper Przybylko trat an, fand jedoch im Daniel Haas seinen Meister, der den fälligen Foulelfmeter parierte. Die Roten Teufel gaben sich aber nicht auf, sondern spielten weiter mit offenem Visier offensiv nach vorne. Nach Colak kam mit Maurice Deville ein weiterer Stürmer zu seinem Zweitligadebüt. Und wie! Nur wenige Sekunden auf dem Platz wuchtete er einen Freistoß von Kapitän Chris Löwe mit dem Kopf in die Maschen! Eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt. Beide Teams spielten in der Schlussphase weiter auf Sieg, da in den hektischen Schlussminuten aber kein Tor mehr fiel, blieb es am Ende einer rassigen und für neutrale Fans sehr unterhaltsamen Zweitligapartie bei der Punkteteilung.
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