Bestes Fußballwetter, Flutlichtspiel und ein ausverkaufter Betzenberg: Zum 32. Spieltag war in Kaiserslautern alles bereitet für ein weiteres Fußballfest. Schon vor dem Anpfiff waren die weit mehr als 40.000 FCK-Fans bester Stimmung und bereiteten der Mannschaft von Cheftrainer Marco Kurz einen stimmungsvollen Empfang. Der Coach nahm im Vergleich zum 1:0-Sieg auf Schalke zwei Veränderungen in der Startelf vor. Für den verletzten Florian Dick rückte Oliver Kirch in die Startelf und übernahm auch Dicks Position auf der rechten Seite der Viererkette. Außerdem spielte Pierre de Wit für Jan Moravek von Beginn an im Mittelfeld.

Als der Ball dann rollte gehörte den Gastgebern in der 7. Minute auch die erste Aktion. Erwin „Jimmy“ Hoffer setzte zu einem seiner unnachahmlichen Solos an und konnte direkt an der Strafraumgrenze nur durch ein Foul gestoppt werden. Der fällige Freistoß durch Adam Hlousek landete in der Mauer, wobei die Gäste Glück hatten, da einem der Hamburger der Ball an die Hand sprang. Acht Minuten später kam es zu einer vergleichbaren Situation. Dieses Mal wurde Christian Tiffert gelegt, aber wieder fehlte beim Freistoß das nötige Schussglück. St. Pauli, als Tabellenletzter schon fast zum Siegen verdammt, versteckte sich ebenfalls nicht und wurde in der 20. Minute zum ersten Mal richtig gefährlich, als FCK-Torwart Kevin Trapp einen 20-Meter-Schuss von Charles Takyi entschärfen musste.

Diese Aktion gab den Hamburgern offensichtlich Rückenwind und so wurde es bei der nächsten Situation im Lautrer Strafraum brandgefährlich. Die Roten Teufel bekamen den Ball nicht aus der Gefahrenzone und so durften Fin Bartels, Max Kruse und Gerald Asamoah alle mal Maß nehmen. Trapp und das Glück des Tüchtigen verhinderten Schlimmeres.  Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Beim direkten Gegenangriff wurde Leon Jessen über die linke Seite steil geschickt, der Däne flankte fast von der Eckfahne und in der Mitte köpfte Tiffert zum 1:0 ein – in der 28. Minute stand der Betze zum ersten Mal Kopf. St. Pauli war angeknockt und Rodnei nach Tiffert-Freistoß (37.) sowie Srdjan Lakic nach einer Ablage von Hlousek (38.) hatten Möglichkeiten zu einem zweiten Treffer. In beiden Fällen fehlte aber ein gutes Stück und so wäre den Hamburgern beinahe noch eine Antwort gelungen. Asamoah (40.) und Kruse (43.) tauchten jeweils alleine vor Trapp auf, fanden in dem ganz stark reagierenden FCK-Schlussmann jedoch ihren Meister.

Ohne Wechsel ging es nach der Halbzeitpause in die zweiten 45 Minuten. Lakic gab in der 47. Minute einen ersten Schuss auf das Gästetor ab, verfehlte sein Ziel aber deutlich. Gefährlicher wirkten in dieser Phase die Hamburger. Zu einem Abschluss kam allerdings auch nur Mathias Lehmann mit einem strammen Schuss aus der Distanz, der Trapp aber vor keine großen Probleme stellte (57.). Die Roten Teufel brauchten einige Minuten, kamen nach einer knappen Stunde dann aber ebenfalls in der zweiten Hälfte an. Natürlich boten sich auch Räume, weil die Gäste das Risiko weiter erhöhen mussten. Lakic kam in der 59. und 60. Minute zu zwei vielversprechenden Situationen. Zunächst zögerte der Torjäger aber zu lange im Eins-gegen-eins, beim zweiten Versuch erwischte er die Kugel bei einer Direktabnahme nicht richtig. Ein Schuss von Tiffert aus spitzem Winkel ging ein, zwei Meter am langen Pfosten vorbei (63.).

Die Einschläge kamen näher. Nach 68 Minuten nahm Tiffert eine Flanke von Hlousek direkt und zwang Gäste-Schlussmann Benedikt Pliquett zu einer Glanztat. Nach der folgenden Ecke sollte es dann aber doch zum zweiten Mal im Kasten der Paulianer klingeln. Tiffert brachte den Ball nach innen und gegen den wuchtigen Kopfball von Mathias Abel war kein Kraut gewachsen – 68 Minuten waren gespielt und die Roten Teufel führten mit 2:0. Auf den Rängen gab es natürlich kein Halten mehr und obwohl Abel eine weitere Chance nach Tiffert-Freistoß knapp verpasste (71.), gerieten die letzten 20 Minuten zur Dauerparty im Fritz-Walter-Stadion.

Als der eingewechselte Marius Ebbers in der 81. Minute noch eine große Gelegenheit zum Anschluss vom Fuß gab, war den Gästen der Zahn endgültig gezogen.  Zum absoluten Glück fehlte jetzt nur noch der Ausgleich von Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg. Der herbeigesehnte Treffer sollte zwar nicht mehr fallen, dennoch wurde in Kaiserslautern und der Pfalz an diesem Abend noch ausgiebig gefeiert. Der endgültige Klassenverbleib ist jetzt nur noch einen klitzekleinen Schritt entfernt.