40.381 Zuschauer begrüßten auf dem unter Flutlicht erstrahlenden Betzenberg die Roten Teufel zum neuen Fußball-Jahr. Die Fans bekamen eine auf mehreren Positionen veränderte Lautrer Elf zu sehen. So spielte der lange verletzte Jan Simunek in der Innenverteidigung zum ersten Mal für den FCK in der Bundesliga und in der Spitze kam Neuzugang Jakub Swierczok an der Seite von Dorge Kouemaha zum Zug. Nicolai Jörgensen, Leihgabe von Bayer Leverkusen, nahm zunächst auf der Bank Platz, der unter der Woche von Werder Bremen verpflichtete Sandro Wagner wurde gegen seine Ex-Kollegen wie vereinbart noch nicht eingesetzt. Mathias Abel musste wegen eines Infekts passen, Stürmer Itay Shechter fehlte rotgesperrt.
Noch keine Minute war gespielt, da wurde es im Fritz-Walter-Stadion zum ersten Mal laut. Nach einer Flanke von Alexander Bugera kam Kouemaha vor dem zögernden Werder-Schlussmann Tim Wiese zum Kopfball, die Kugel strich allerdings knapp über die Torlatte. Die Aktion machte deutlich, dass sich die Roten Teufel von Beginn an einiges vorgenommen hatten. Auch in der Folge lief der Ball mitunter flüssig durch die Reihen der Pfälzer und die Gäste gerieten schon früh unter Druck. Was fehlte waren zunächst aber weitere klare Chancen, erst in der 19. Minute musste Wiese bei einem 20-Meter-Schuss von Swierczok das nächste Mal eingreifen.
Die Bremer fanden bis dahin in der Offensive kaum statt und kamen erst in der 23. Minute zu ihrer ersten Gelegenheit – eine, die es aber in sich hatte. Nach Flanke von Mehmet Ekici schraubte sich Markus Rosenberg hoch und setzte seinen Kopfball an den Pfosten. Auch den Nachschuss konnte der Schwede nicht verwerten, ehe Kouemaha im letzten Moment vor Sebastian Prödl rettete. Der Bremer Verteidiger verletzte sich bei dieser Aktion im Gesicht und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Mikael Silvestre. Die Partie wurde nun hektischer und plötzlich waren auch die Gäste präsenter. Ekici, Rosenberg und Torjäger Claudio Pizarro versuchten es jeweils aus der Distanz, brachten FCK-Torwart Kevin Trapp dabei aber nicht in Verlegenheit.
Ab der 40. Minute überschlugen sich dann noch einmal die Ereignisse. Kouemaha scheiterte zunächst nach einer starken Einzelaktion von Swierczok (41.), wenige Sekunden später konnte er Wiese aus spitzem Winkel nicht überwinden. In der 43. Minute spielten Kostas Fourtounis und Alex Bugera über die linke Seite, die Flanke des Linksverteidigers verpasste Swierczok denkbar knapp. Aber auch das war noch nicht der letzte Hochkaräter der ersten Halbzeit. Einen Freistoß von Christian Tiffert verlängert Florian Dick, doch statt im Netz landet der Ball am Innenpfosten und von dort in den Armen von Werder-Keeper Wiese (44.). Auch auf der Gegenseite wurde es nochmal eng. Aleksandar Ignjovski tauchte plötzlich frei vor dem Lautrer Kasten auf, Trapp konnte den Schuss aber mit einer starken Parade abwehren. Es blieb beim 0:0 und mit diesem Ergebnis ging es auch die Kabinen.
Unverändert kamen beide Teams nach 15 Minuten zurück auf den Rasen. Der aufgerückte Simunek (51.) und Swierczok (53.) hatten zwei erste Möglichkeiten für den FCK, auf der Gegenseite fand Rosenberg in Trapp seinen Meister (52.). Richtig gefährlich war das zunächst aber nicht. Anders in der 58. Minute: De Wit kam an der Strafraumgrenze zum Schuss und zirkelte das Leder an die Latte. Wenig später verpasste Kouemaha eine Bugera-Flanke (61.), der FCK war nun wieder am Drücker. Die Fans der Roten Teufel legten noch eine Schippe drauf und Cheftrainer Marco Kurz brachte mit Jörgensen für Fortounis einen weiteren Stürmer.
Langsam aber sicher wurde natürlich die verbleibende Spielzeit immer kürzer. De Wit verzog in der 75. Minute eine gute Freistoßchance, ansonsten mussten die Roten Teufel bei allem Offensivdrang aber stets die agilen Bremer Spitzen Rosenberg und Pizarro im Auge behalten. Wie gefährlich der Peruaner ist, zeigte sich in der 79. Minute, als er urplötzlich frei vor Trapp zum Abschluss kam, mit seinem Schuss aber am herausstürzenden Schlussmann scheiterte. Für die Lautrer wollte dagegen bei allen Bemühungen zunächst keine ganz klare Chance mehr herausspringen. Mit einem Distanzschuss von De Wit in der 87. Minute hatte Wiese ein paar Schwierigkeiten, ehe die Fans bei der letzten Aktion des Spiels dann doch noch einmal den Torschrei auf den Lippen hatten: Swierczok drehte sich an der Strafraumgrenze, zog mit links ab, aber der Ball strich Zentimeter am Pfosten vorbei. Es war wie verhext. Die Kugel wollte einfach nicht rein. So begann das neue Bundesligajahr für den FCK wie das alte geendet hatte: mit einem Unentschieden.
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