Ratinho, nach etwa sieben Jahren sind Sie zum FCK zurückgekehrt. Was ist das für ein Gefühl, wieder hier beim 1. FC Kaiserslautern zu wirken?
Das ist sehr schön. Irgendwie habe ich das Gefühl, gar nicht lange weggewesen zu sein. Während meiner Zeit als Spieler und Jugendtrainer in der Schweiz bin ich auch zu einigen Heimspielen des FCK auf den Betzenberg gereist, war später auch viel mit meinen Fußballcamps in der Region unterwegs. Ich habe das Gefühl, in die Heimat zurückzukehren.
Wie haben Sie die Zeit nach dem Ende Ihrer Profikarriere im Jahr 2006 verbracht?
Nachdem ich in Luzern meine Karriere als aktiver Fußballer beendet hatte, habe ich dort das Training der U15, später das der U18 und U21 übernommen. Ich habe dann bei St. Gallen die U18 trainiert und war zuletzt Trainer der U17 des Schweizer Clubs SC Kriens. Nebenbei habe ich hier in der Region einige Fußballcamps für interessierte Jungs und Mädchen abgehalten.
Sie übernehmen ab sofort das Training der U17 des FCK, deren bisheriger Trainer, Karl-Heinz Emig, jüngst zum Karlsruher SC wechselte. Haben Sie die Mannschaft schon kennengelernt? Was haben Sie für einen Eindruck von den Jungs?
Ich saß am Samstag beim Internationalen Hallenturnier in Montabaur auf der Tribüne und hatte somit einen ganz guten Blick von oben. Der Eindruck, den die Jungs bei mir hinterlassen haben, war gut – sie wirken sehr ambitioniert. Wirklich kennenlernen werde ich den Kader im Laufe der nächsten Tage.
Welche Erkenntnisse haben Sie aus Ihrer bisherigen Arbeit mit jungen Talenten ziehen können? Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Faktoren für erfolgreichen Jugendfußball?
Man muss eine Synthese zwischen hartem Training und Lockerheit im Umgang mit den Spielern finden. Disziplin ist mir sehr wichtig – auf dem Platz und außerhalb. Ebenso entscheidend ist es aber, dass meinen Spielern die Möglichkeit gegeben wird, Fehler machen zu dürfen, um somit aus diesen dann lernen zu können. Es bringt nichts, wenn ich der Mannschaft einfach nur sage, dass sie einen Fehler gemacht hat. Ich muss ihr auch genau zeigen, wie sie diesen zukünftig vermeiden kann.
Man freut sich hier sehr auf Ihre Rückkehr zum FCK. Sie sind mit Kaiserslautern Deutscher Meister geworden und haben auch heute noch den Status des Publikumslieblings inne. Was bedeutet Ihnen diese Zuneigung, die Ihnen von den Fans entgegengebracht wird?
Das bedeutet mir sehr viel und ich versuche diese Beziehung zu den Fans zu pflegen. Ich habe während meiner Zeit als FCK-Spieler so viel Wärme von den Menschen erfahren und auch nach meinem Engagement in Kaiserslautern hat sich mein Verhältnis zu den Fans kaum geändert. Ich möchte all das, was mir an Zuneigung entgegengebracht wurde, weitergeben – an meine Mannschaft, an den Verein, an die ganze Region.