„Wollen wieder Betze-Fußball spielen“

Thomas Gries über …

„Es ist nicht so einfach, die letzten Wochen abzuschließen und jetzt schon die ‚Schublade Zukunft‘ zu öffnen. Wir müssen jetzt erst einmal in die Analyse gehen und jede Entscheidung, die wir getroffen oder auch nicht getroffen haben, bewerten: Was war richtig, was war falsch? Wir müssen Personalentscheidungen hinterfragen und wir müssen uns nach unserem ersten Jahr beim Verein auch selbst hinterfragen. Das sind unsere Aufgaben für die nächsten Tage.“

… die Aufsichtsratssitzung am Tag nach dem letzten Heimspiel:

„Die Aufsichtsratssitzung findet turnusmäßig, auch der morgige Termin, an dem unser ‚Standardprogramm‘ auf dem Plan steht. Wir werden noch nicht die ganze Saison analysieren, das müssen wir wie bereits erwähnt erst noch vorbereiten. All das ist wichtig, um dann auch die neue Saison angehen zu können.“

… das Thema Ausgliederung und dessen Umsetzung:

„Hierbei sind zwei Dinge wichtig. Erstmal muss ich unsere Mitglieder überzeugen, wobei wir die Zustimmung einer 75%igen Mehrheit benötigen. In diesem Prozess müssen wir Mitgliedern auch erklären, was da eigentlich genau passiert. Das Zweite ist die klassische Investorensuche oder Partnersuche. Das dauert, das kann ich auch nicht terminieren. Es ist ein ergebnisoffener Prozess, in dem wir aber sehr zuversichtlich sind. Am Ende des Tages müssen aber eben zum einen die Mitglieder zustimmen und ich muss auch einen Partner finden, der zum FCK passt.“

… das aktuelle Verhältnis zu den Fans:

„In Kaiserslautern ist es eigentlich relativ einfach: Wenn Sie sogenannten ‚Betze-Fußball‘ spielen, was bedeutet, dass sich die Spieler mit dem Verein und der Region identifizieren, entschlossen, mutig und aggressiv sind und körperbetont spielen, dann verzeiht der Fan auch Fehler. Dann geht es auch nicht nur um Tabellenplätze, sondern darum, dass auf dem Betzenberg im Fritz-Walter-Stadion dieser Fußball demonstriert wird. Das haben wir zu wenig gemacht in diesem Jahr. Darum ist zwischen Mannschaft und Fans vielleicht eine Kluft entstanden, die man aber wieder kitten kann. Dafür müssen wir am Ende unserer Analyse eine Lösung finden, wir wir diesen ‚Betze-Fußball‘ wieder auf den Betze bringen. Die Fans sind für den FCK total wichtig. Das zeigt die Heimtabelle der abgelaufenen Saison, in der wir den fünften Platz belegen. Wir müssen für die neue Spielzeit daran arbeiten, eine Mannschaft zusammenzustellen, die auch bei Auswärtsspielen die gleiche Leistung auf den Platz bringt, die sie vor heimischem Publikum zeigt.“

… den Umgang mit den Ultras (Frage von einem Fan über Facebook):

„Wir scheuen die Konfrontation mit den Ultras nicht. Wir haben regelmäßige Treffen mit den Ultras und Pyrotechnik ist dabei häufig ein Thema. Natürlich sagt uns keine Ultra-Gruppe, wann sie vorhat Pyrotechnik zu zünden. Das kommt für uns genauso überraschend wie für jeden Anderen auch. Wir machen in diesen Treffen den Standpunkt des Vereins klar, nämlich das Pyrotechnik nicht geht, da es gefährlich ist und die Gemeinschaft der Fans für etwas bestraft wird, was von Wenigen ausgeübt wird.“

… die Installation eines Sportvorstands:

„Dazu müssen Sie den Aufsichtsrat befragen. Ich weiß davon nichts und das ist letztlich auch nicht unsere Entscheidung.“

… die Personalie Mathias Abel im Zusammenhang mit der Besetzung des Sportvorstands:

„Herr Abel war schon einmal Sportvorstand, als Herr Klatt und ich unser Amt beim FCK übernommen haben. Das hat ganz gut geklappt. Als Mitte der Saison erneut die Überlegung auf den Tisch kam, fanden wir dies nicht passend und haben es entsprechend auch nicht umgesetzt.“

… die finanzielle Ausschüttung im Rahmen der 20-Jahres-Wertung:

„Wir werden mehr Geld erhalten, trotz Platz 13, da haben wir jetzt schon eine ungefähre Annäherung, was das konkret bedeutet. Das wird in unsere Überlegungen mit einfließen, wie hoch unser Budget im nächsten Jahr sein wird.“

… die sportliche Leitung für die kommende Saison:

„Uwe Stöver ist unser Sportdirektor und ich gehe davon aus, dass er das morgen auch noch ist. Aber ich sagte ja, wir werden eine Analyse machen, in der wir alle getroffenen und nicht getroffenen Personalentscheidungen bewerten und uns selbst auch nicht ausnehmen. Erst wenn wir das gemacht haben, können wir sagen, was wir ändern und was bestehen bleibt.“

Michael Klatt über …

 

… die Zuschauerauslastung beim Heimspiel gegen Nürnberg:
„Insbesondere die Stimmung, die wir heute im Stadion erlebt haben, war einmalig. Ich sehe die 38.500 Besucher im Stadion daher nicht nur vom finanziellen Standpunkt her, sondern insbesondere auch unter dem Aspekt der Atmosphäre auf dem Betze. Das war schon klasse.“

… einen möglichen Bundesligaaufstieg in den nächsten beiden Jahren:

„„Ich bin der Meinung, dass wir zunächst einmal gut beraten sind, das Risikoprofil des Vereins zu reduzieren. Das kann auch darin münden, dass man zunächst einmal demütig etwas kleinere Brötchen backt, aber das den Fans auch von Anfang an mit auf die Reise gibt, damit es keine Enttäuschungen gibt. In den nächsten beiden Jahren ist das mit dem Aufstieg sehr, sehr kurzfristig. Sie wissen ja, dass wir gerade die Themen Ausgliederung und strategische Partnersuche vorantreiben, das ist natürlich ein ganz wesentlicher Baustein für das Projekt Bundesliga. Je schneller wir hier vorankommen, desto realistischer ist es, dass wir angreifen können. Aber im Moment sieht es so aus, wie wir bereits gesagt hatten, dass dieses Unterfangen ein sehr zeitaufwendiger Prozess ist. Deshalb glaube ich, dass wir gut bedient sind, nächstes Jahr definitiv nicht vom Aufstieg zu sprechen.“

… den Einsatz von Pyrotechnik im Heimspiel gegen Nürnberg:

„Pyrotechnik ist nicht in Ordnung. Das ist verboten, das ist gefährlich. Aber ich glaube, wir sollten uns auch viel mehr auf die Fans konzentrieren, die den Verein extrem unterstützen. Dabei geht es um die Unterstützung bei den Heim- und Auswärtsspielen der abgelaufenen Saison, aber auch um die Fans, die beispielsweise über die Petition Betze-Anleihe versuchen, dem Verein zu helfen. Das würde ich eher in den Vordergrund stellen wollen, als das Thema Pyrotechnik. Natürlich habe ich mich nicht darüber gefreut und ich gehe davon aus, dass wir eine Strafe zahlen müssen.“

… das Budget für die kommende Saison:

„In der kommenden Saison haben wir den Vorteil, dass die Fernsehgelder ansteigen, wovon auch wir deutlich profitieren werden. Das Negative ist, dass wir von der DFL eine Eigenkapitalauflage bekommen haben, die uns verpflichtet, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften, was in dieser Saison ja nicht der Fall ist. Das macht es natürlich nicht einfach, ein entsprechendes Budget zur Verfügung zu stellen. Wir haben die neue Saison noch gar nicht durchgeplant. Ich hatte mich sicherheitshalber noch auf das Szenario Dritte Liga vorbereitet, weil das deutlich schwieriger umzusetzen gewesen wäre. Insofern werden wir in den nächsten Tagen die Planungen für die neue Saison angehen.“

… den aktuellen Stand der Suche nach eine strategischen Partner:

„Wir haben schon gute Gespräche geführt. Aufgrund des sportlichen Misserfolgs der letzten Wochen ist das Ganze ein bisschen aufs Abstellgleis geschoben worden, da natürlich viele unserer Gesprächspartner erst mal wissen wollten, in welcher Liga wir spielen. Dritte Liga kam da eigentlich für keinen in Frage. Jetzt gilt es für uns bei den potentiellen Partnern abzuwägen, ob sie auch zum FCK passen.“

… die Stärken des FCK für die kommende Saison:

„Die Stärke des Vereins ist die Mitglieder- und Fanbasis, die uns in dieser schwierigen Saison nicht im Stich gelassen hat. Die Stärke der Mannschaft war die Abwehr, wir waren das zweitbeste Defensivteam der Liga. Im Sturm hat es nicht ganz so geklappt, aber das wissen die sportlich Verantwortlichen deutlich besser als wir, da muss nachgebessert werden.“