Auch nicht Trainer Alois Schwartz, der im Vorfeld einen einstelligen Tabellenplatz von seinem Team eingefordert hatte. Die Erwartungen sollten weit übertroffen werden. Dank eines überragenden Starts in die neue Liga sicherten sich die Amateure schnell Rang eins, wo sie auch vor Borussia Dortmund II und namhaften Traditionsvereinen wie Preußen Münster und Rot-Weiss Essen überwinterten. Die Entwicklung war umso überraschender, da die Talente vor der Serie ihre angestammte Heimat verlassen mussten.
Aufgrund der Sicherheitsauflagen des Deutschen Fußball-Bundes stand zunächst der Umzug von Platz Vier in das Fritz-Walter-Stadion an. „Für unsere Gäste war es immer etwas Besonderes, in der großen Arena anzutreten. Da war jedes Team richtig heiß“, erinnert sich Schwartz. Wohl wissend, dass man zwischenzeitlich auch nach Pirmasens und Trier ausweichen musste. „Unsere einzige Heimniederlage haben wir in Pirmasens gegen Dortmund II kassiert. Und da mussten wir 70 Minuten in Unterzahl agieren“, bemerkt der Linienchef nicht ohne Stolz.
Dass es am Ende doch nicht für den ganz großen Coup reichte, lag in erster Linie an den Dortmundern, die sich in der Rückrunde keine Schwächen erlaubten. Zum anderen wurden die Lautrer von langwierigen Verletzungen absoluter Leistungsträger heimgesucht. So verwundert Schwartz’ Fazit angesichts der Vize-Meisterschaft kaum: „Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Das war eine geile Saison.“
Da geschah es beinahe zwangsläufig, dass sich zahlreiche Akteure für höherklassige Aufgaben empfehlen konnten. So erkämpfte sich Manuel Hornig bereits im Laufe der Hinrunde einen Platz im Profiteam, während Ricky Pinheiro dieses Kunststück in der Rückserie vollzog. Der nächste dürfte Alper Akcam sein, der in der abgelaufenen Saison gleich 17 Mal traf und sich so oben für zwei Jokereinsätze empfahl. „Alper ist für mich der Gewinner. Ich bin gespannt, was er noch leisten wird“, schwärmt der Linienchef.
Und auch Winter-Neuzugang Jiri Bilek, ursprünglich für die erste Mannschaft eingeplant, empfand seine Einsätze in der vierten Klasse keineswegs als Herabstufung. Der verdiente Lohn: Unter Schwartz erhielt er seine Chance in der Zweiten Liga und wusste sie auf Anhieb zu nutzen. Keine Frage: Es werden ihnen weitere Talente folgen. Schließlich wird Erfolgstrainer Schwartz auch in den kommenden zwei Jahren die Rohdiamanten des FCK II schleifen…