Mit einer Schweigeminute begann der Fußballnachmittag der B-Junioren des FCK. Die beiden Mannschaften und rund 120 Zuschauer gedachten so dem am vergangenen Dienstag überraschend verstorbenen Nationaltorwart Robert Enke. Die Partie selbst begann mit allerhöchstem Tempo. Kaiserslautern ließ sich von Beginn an nicht von der exzellenten Tabellenplatzierung des Gegners beeindrucken und versuchte sofort selbst das Spiel zu machen. Die Gäste aus der Mainmetropole präsentierten sich als selbstbewusster Spitzenreiter der B-Junioren-Bundesliga. Insgesamt erlebten die Kiebitze bei regnerischem Herbstwetter eine ansehnliche, phasenweise hochklassige erste Halbzeit, in der sich beide Teams auf Augenhöhe konfrontierten. Die Hessen bewiesen auch heute, wie stark ihre Abwehrkräfte sind und ließen kaum etwas zu. Die Elf von Karl-Heinz Emig versuchte es oft aus der Distanz, die platzierten Schüsse landeten aber meist beim starken Gäste-Keeper Aykut Oezer. Dennoch erarbeitete sich die FCK-U17 im Verlauf des ersten Durchgangs ein leichtes spielerisches Übergewicht und hätte nach etwa 25 Minuten auch mit 1:0 in Führung gehen können: FCK Kapitän Heintz stoppt zunächst einen gegnerischen Angriffsversuch, behält dann die Übersicht und schlägt den Ball weit in die Hälfte der Frankfurter Eintracht. Heintz überwindet so die überraschte Frankfurter Abwehrreihe und schickt gleich zwei Lautrer auf die Reise. Es sind nur Zentimeter, aber wieder ist Eintracht-Schlussmann Oezer schneller, stürmt aus seinem Kasten und erreicht das Leder noch vor Jan-Lukas Dorow. Mit einem torlosen Unentschieden gingen die Mannschaften und das Schiedsrichter-Team in die Kabinen.
„Was meine Mannschaft dann in der zweiten Hälfte gezeigt hatte, war einfach Klasse“, kommentierte der B-Junioren-Trainer Emig das hohe Engagement, das seine Schützlinge nach dem Wiederanpfiff durch den Aachener Schiri Riesener auf dem nassen aufgeweichten Platz demonstrierten. Druckvoll und aggressiv spielte der FCK-Nachwuchs auf das Tor des Gegners. Doch keine der zahlreichen guten Chancen konnte genutzt werden – entweder hatten die Pfälzer gegen Oezer das Nachsehen, oder aber ihnen versagten vor dem gegnerischen Gehäuse die Nerven. Eine Führung für den 1. FC Kaiserslautern wäre zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen, das erste Tor der Partie erzielte jedoch der Spitzenreiter aus der Mainmetropole. Quasi aus dem Nichts brachte ein Standart Frankfurt in Front. Marius Müller konnte den hart getretenen Freistoß noch erreichen, klatschte das Leder jedoch nach vorne ab, Eintracht-Spieler Murat Bilderici bedankte sich und schob die Kugel ohne Mühe ins Lautrer Gehäuse – 0:1, der ärgerliche Rückstand für die Lautrer (51.). „Die Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen und hat, so wie man den FCK nun einmal kennt, nach dem Gegentreffer nicht aufgesteckt und weiter nach vorne gespielt“, lobte Emig die professionelle Einstellung seiner Spieler, die nun mit Vehemenz auf den Ausgleich drängten. Mit aller Macht versuchten die Roten Teufel die drohende Niederlage abzuwenden, die glanzvoll erarbeiteten Möglichkeiten blieben jedoch auch in den zweiten 40 Minuten ungenutzt. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die über die ganze Spielzeit hinweg alles investiert hat. Es ist schade, dass diese tolle Leistung heute nicht belohnt wurde. Man kann sagen, dass der Sieg der Eintracht äußerst glücklich ist“, bedauerte Emig nach dem Schlusspfiff.
Eintracht Frankfurt gelingt mit dem Glück eines Spitzenreiters die Verteidigung von Rang Eins. Kaiserslautern fällt mit der Niederlage auf den siebten Platz zurück. Ganze zwei Wochen kann sich die U17 des FCK auf den kommenden elften Spieltag vorbereiten. Am Samstag, 28. November 2009, bestreitet die Emig-Elf ein weiteres Heimspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth und kann dann eine neue Serie starten.
Aufstellung FCK:
Müller – Zimmer, Scholl, Heintz, Sellentin – Steckbauer (65. Mißbach), Bienroth, Wagner, Schwehm – Kopf (52. Simon), Dorow