Am Samstag, 12. August 2017, reist der FCK zur ersten Runde des DFB-Pokalwettbewerbs in den Norden der Republik. Gegner ist der SV Eichede, gespielt wird aber nicht im heimischen Ernst-Wagener-Stadion des Oberligisten, sondern im Stadion Lohmühle im gut 30 Kilometer entfernten Lübeck. Anpfiff der Partie ist um 15.30 Uhr.
Die Lage
„Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ – diese alte Fußballweisheit, für die es jetzt drei Euro ins Phrasenschwein geben müsste, hat sich bisher in jeder Pokal-Saison bewahrheitet. So gelang bereits vielen kleinen Vereinen, den vermeintlichen Außenseitern, eine Sensation – im vergangenen Jahr waren es beispielsweise die Sportfreunde aus Lotte, ihres Zeichens Regionalligist, die Bayer 04 Leverkusen bereits in der zweiten Runde aus dem Pokal warfen. Und auch der FCK konnte in der Pokal-Saison 2013/14 für eine ebenso kleine Sensation sorgen, als man im Viertelfinale ebenfalls die Werkself bezwingen konnte und dann im Halbfinale auf den Rekordmeister FC Bayern München traf. Auch der aktuelle FCK-Cheftrainer Norbert Meier kennt sich mit Sensationen aus: Als Übungsleiter des DSC Arminia Bielefeld marschierte er mit den Ostwestfalen, damals Drittligist, in der Pokal-Saison 2014/15 bis ins Halbfinale des prestigeträchtigen Wettbewerbs. Für eine solche Sensation möchte auch der SV Eichede sorgen. Doch der FCK ist von der zuletzt ordentlichen Leistung im Heimspiel gegen Darmstadt 98 beflügelt und möchte nun im Pokalwettbewerb auf dem Platz zeigen, dass noch sehr viel mehr in dieser jungen Mannschaft steckt.
Der Gegner
Mit nur rund 850 Einwohnern stellt der SV Eichede das kleinste Dorf im DFB-Pokal 2017/18 und kokettiert auch gerne mit diesem Fakt. Das Einstimmungsvideo auf Treckern oder das Mannschaftsfoto im Feld passen da gut ins Bild und zum sympathischen Auftreten des Oberligisten. Sportlich unterschätzen wird den SVE deswegen aber niemand, hat der ambitionierte Club in den vergangenen Jahren doch eine beachtliche sportliche Entwicklung hinter sich, die 2013 und 2016 in zwei Aufstiegen in die Regionalliga Nord mündete. Beide Male musste der SVE allerdings bereits im ersten Jahr direkt wieder den Gang in die Oberliga antreten. Auch in Fußballdeutschland machten die Norddeutschen mit ihrer guten und kontinuierlichen Arbeit auf sich aufmerksam, Aufstiegstrainer Oliver Zapel wurde beispielsweise 2016 vom Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach verpflichtet.
Mit einem Durchschnittsalter von rund 23 Jahren gehört der SV Eichede zu den jüngsten Mannschaften der Oberliga Schleswig-Holstein. Bekannte Namen sucht man im Kader vergeblich, stattdessen fällt eher auf, dass viele der Eicheder Spieler bereits in der Jugend ihre Schuhe für den SVE schnürten. Kapitän Nico Fischer kann zumindest in seiner Familie auf geballte Profierfahrung zählen: Vater Andreas Fischer, der über 300 Bundesligaspiele für den HSV und Bayer Leverkusen bestritt, holte 1993 mit Bayer den DFB-Pokal und wird seinem Sohn sicherlich den einen oder anderen Tipp über den Pokalwettbewerb mit auf den Weg gegeben haben. Ansonsten ist die Pokal-Erfahrung im Club nämlich dünn gesät, qualifizierte sich der SV Eichede in diesem Jahr doch erstmals für den nationalen Wettbewerb.
Wer spielt, wer fehlt
Beim FCK lichtet sich das kleine Lazarett so langsam: Gervane Kastaneer kam bereits im letzten Heimspiel zu einem Kurzeinsatz und wird auch für das Pokalspiel zur Verfügung stehen. Auch Defensivspieler Patrick Ziegler ist wieder im Mannschaftstraining mit dabei, ob er eine Option für die Begegnung mit dem SV Eichede ist, bleibt abzuwarten. Giuliano Modica und Kacper Przybylko sind ebenfalls auf einem guten Weg, werden aber in der ersten Runde des Pokalwettbewerbs noch fehlen. Auch auf Innenverteidiger Marcel Correia muss Cheftrainer Norbert Meier nach wie vor verzichten.
Der SV Eichede muss auf zwei Akteure verzichten: Gerrit Schubring (Aufbautraining) und Thorben Wurr (Muskelbündelriss) werden Cheftrainer Dennis Jaacks im Duell mit den Roten Teufeln nicht zur Verfügung stehen. Kapitän Nico Fischer (Faserriss) und Christian Peters (Knieverletzung) kehrten rechtzeitig vor dem Pokalspiel wieder ins Mannschaftstraining zurück, ob es für den Kader reicht, wird Trainer Jaacks nach dem Abschlusstraining entscheiden.
Kurz gesagt
„Der SV Eichede hat eine junge Mannschaft, die in der Blüte ihrer körperlichen Verfassung sind und sicher Vollgas geben werden. Wir sind in diesem Spiel sicher nicht der Außenseiter, werden den Gegner aber ebenso nicht unterschätzen.“ (Norbert Meier, FCK-Cheftrainer)
„Wir haben in den letzten Trainingstagen gut und konzentriert gearbeitet. Wir wollen den Schwung aus dem letzten Heimspiel mitnehmen und auch im Pokal mit guter Leistung überzeugen.“ (Phillipp Mwene, FCK-Abwehrspieler)
„Motivieren muss ich die Jungs sicher nicht, eher ein wenig bremsen. Für uns wird es darum gehen, die richtige Mischung aus Kampfgeist, Angriffslust und taktischer Disziplin zu finden.” (Dennis Jaacks, Cheftrainer SV Eichede)
„Vom Drumherum her ist das sicher mit das Highlight für die meisten von uns.Die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg gegen Kaiserslautern ist zwar sehr gering, aber dadurch haben wir keinen Druck.“ (Nico Fischer, Kapitän SV Eichede)
Gut zu wissen
Schiedsrichter der Begegnung ist Sven Waschitzki, an den Seitenlinien assistieren ihm Bastian Börner und Markus Wollenweber. Vierter Offizieller ist Thomas Gorniak.
Rund 1.000 FCK-Fans werden die Roten Teufel zum ersten Pokalspiel der Saison 2017/18 begleiten. Für alle Betze-Bummler haben wir hier nochmal alle wichtigen Infos zusammengefasst.