Personen, die sich mit Leidenschaft, ihrer Kompetenz und ihrem Fachwissen in die Arbeit des Vereins einbringen, sind für dessen Existenz wertvoll und unverzichtbar. Beim FCK zählt Fritz Kuby, der am heutigen Donnerstag, 23. Mai 2024, 90 Jahre alt wird, zu diesen besonders treuen Helfern. Günter Klingkowski, Ottmar Frenger und Hans Walter beleuchten sein Leben für den FCK.
Fritz Kuby wurde am 23. Mai 1934 in Kaiserslautern geboren und wuchs in der Gaustraße auf, wo seine Eltern – in direkter Nachbarschaft zur Brauerei Bender – eine Metzgerei betrieben. Sein Vater war bereits engagiertes Mitglied des 1. FC Kaiserslautern und er zählte – neben anderen bekannten Metzgereien wie Speyerer und Willenbacher – zu den Sponsoren, die in der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg Spieler unseres Vereins zum Mittagstisch einluden und sie mit zusätzlichen Fleisch- oder Wurstrationen versorgten. Für die jungen Sportler waren diese kalorienreichen Zuwendungen lebensnotwendig, wollten sie neben dem Alltag auf dem Fußballplatz an jedem Wochenende Höchstleistungen vollbringen.
Die Familie Kuby war eng mit dem FCK und dem Fußballsport verbunden. Fritz Kuby trat nach der Neugründung des Vereins am 15. April 1946 in den FCK ein. Sein Bruder Karl spielte bis zu seinem Wechsel nach Leverkusen ebenfalls für den FCK, seine Schwester Helene war mit dem 1928 geborenen Kurt Berndt, dem Sohn des Spielertrainers Karl Berndt, verheiratet. Kurt spielte sowohl für den 1. FCK als auch für den VfR Kaiserslautern.
Fritz Kuby folgte dem Aufruf Fritz Walters, der nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft bereits im Herbst 1945 mit dem Aufbau einer neuen Mannschaft begann und die „Lauterer Fußballbuben“ aufrief, sich dem 1. FC Kaiserslautern anzuschließen. Somit zählte Kuby zu den ersten Jugendlichen, die in ihrer zu 60% zerstörten Heimatstadt dem Fußball nachjagten. In der Jugend des FCK spielte Fritz Kuby erfolgreich und wurde für die Südwestauswahl nominiert. Später war er in der Amateurmannschaft aktiv, mit der er von der untersten Liga in höhere Ligen aufsteigen konnte. Lange Jahre zählte Kuby schließlich zum Stamm der AH- und der Traditionsmannschaft des FCK.
Bei der Großfirma GM Pfaff AG absolvierte Fritz Kuby zunächst eine kaufmännische Ausbildung, ehe er sich dem Metzgerhandwerk zuwandte. Um den Betrieb der Eltern übernehmen zu können, legte er die Meisterprüfung im Fleischerhandwerk ab. 1979 wechselte Kuby zu einer Genossenschaft und Innung, deren Geschäftsführer er bis zu seiner Pensionierung blieb. Die 1729 gegründete traditionsreiche Metzgerei Kuby, die älteste Metzgerei in Kaiserslautern, wurde zum Bedauern zahlreicher Kunden geschlossen.
Nach seiner Laufbahn als aktiver Spieler blieb Fritz Kuby dem 1. FC Kaiserslautern als gewissenhafter Rechnungsprüfer erhalten, wobei er in dieses Amt sein ausgezeichnetes Fachwissen einbringen konnte. Diese Tätigkeit übte er – gemeinsam mit Günter Klingkowski und Hartmut Emrich – nicht weniger als 30 Jahre lang zuverlässig aus. 2021 stellte er sich nicht mehr zur Wiederwahl. Im Jahre 2018 brachte er bei der Mitgliederversammlung vor der Abstimmung zur Ausgliederung der Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft nach langer Diskussion die Sache mit der Aufforderung auf den Punkt, nicht länger zu diskutieren, sondern die Ausgliederung als wirtschaftlich sinnvolle Lösung zu beschließen.
Im Spätsommer 2015 besuchte Fritz Kuby gemeinsam mit seinem in die USA ausgewanderten Bruder Karl und dessen Töchtern sowie den ehemaligen Kameraden der FCK-Amateurmannschaft (darunter auch Werner Mangold, Gerhardt Ahrens, Herbert Bauer und Gerhard Ultes) das FCK-Museum. Angesichts der zahllosen Exponate konnten die Gäste lange in Erinnerungen schwelgen und persönliche Erlebnisse wieder aufleben lassen.
Fritz Kuby lebt seit dem Tod seiner Frau im Jahre 2020 alleine und selbstständig, ließ aber den Kontakt zu seinen FCK-Freunden nie abreißen und besucht mit seiner Dauerkarte auf der Nordtribüne regelmäßig die Spiele seines 1. FC Kaiserslautern.
In 78-jähriger Mitgliedschaft hat sich Fritz Kuby als Spieler und als Funktionär in besonderer Weise um den 1. FC Kaiserslautern verdient gemacht. Daher gilt neben allen guten Wünschen für Gesundheit, Wohlergehen und Zufriedenheit an seinem 90. Geburtstag der Dank für seine beispielhafte Vereinstreue und seine Leistungen in unserem Verein. Fritz Kuby ist, wie es ein Weggefährte ausdrückte, ein „FCK‘ler par excellence“.