Im altehrwürdigen Ludwigshafener Südweststadion stand für den 1. FC Kaiserslautern das zweite Testspiel der noch jungen Vorbereitung auf dem Programm. Cheftrainer Kosta Runjaic und sein Trainerteam nahmen jedoch keinerlei Rücksicht auf das Aufeinandertreffen mit dem Oberligisten FC Arminia 03 und hatten nach einer anstrengenden Laufeinheit am Morgen am Vormittag auch noch eine intensive Trainingseinheit auf dem Herxheimer Fußballplatz angesetzt. Mit entsprechend schweren Beinen kamen die Roten Teufel nach Ludwigshafen und dennoch wollten sie den rund 2.200 Zuschauern einiges bieten.
Dies war auch vom Anpfiff an zu erkennen, denn die Mannen in rot übernahmen sofort das Kommando auf dem grünen Rasen und konnten bereits mit ihrer ersten Torchance in Führung gehen. Über den rechten Flügel rollte der Angriff nach vorne, Christopher Drazan leitete eine Schulze-Flanke weiter und Philipp Hofmann schob zur frühen Führung ein (3.). Nur zwei Minuten später hatte der Neuzugang eine weitere Großchance, Arminia-Schlussmann Peter Klug konnte aber parieren, der Nachschuss von Drazan ging knapp über den Querbalken. So musste Philipp Hofmann bis zur 13. Minute warten, eher er das zweite Tor des Tages erzielen konnte. Wieder wurde der Angriff über rechts eingeleitet, beim flachen Zuspiel von Testspieler Nico Granatowski hatte der Stürmer keine Probleme das 2:0 zu erzielen. Der FCK blieb klar tonangebend und konnte fünf Minuten darauf bereits auf 3:0 erhöhen. Bei einer Kontersituation war Christopher Drazan nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld allein auf weiter Flur, ließ den letzten Verteidiger noch aussteigen und schloss überlegt ins lange Eck ab.
In der Folge wurden auch die Gastgeber frecher. Mitte der ersten Hälfte trug der Oberligist einen sehenswerten Angriff vor, den Marius Müller noch abwehren konnte, beim Nachschuss von Tim Amberger war der FCK-Torhüter dann aber machtlos. Beflügelt vom Ehrentreffer wurde die Arminia nun offensiver, der FCK hingegen musste den harten Einheiten des Tages ein wenig Tribut zollen, kam aber auch weiterhin noch zu Chancen. Alles in allem ließ der FCK den Ball gut laufen und konnte vor der Halbzeit den alten Abstand auch wiederherstellen. Nach einer Ecke war Dominique Heintz mit dem Kopf zur Stelle und markierte das 4:1.
In der Pause wechselten die Roten Teufel fast komplett durch, lediglich Nico Granatowski durfte auch im zweiten Durchgang weiter seine Visitenkarte abgeben. Die vielen Wechsel taten dem Offensivspiel der Roten Teufel aber keinen Abbruch, weiter ging es druckvoll auf das Tor der Arminia. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Marc Torréjon die erste Chance der zweiten Hälfte, nach Matmour-Flanke zielte der Spanier aber knapp über das Tor. So war es Stürmer Srdjan Lakic vorbehalten, den Torreigen des zweiten Durchgangs zu eröffnen. Marcel Gaus brach auf dem linken Flügel bis zur Grundlinie durch, der Kroate musste freistehend aus kurzer Distanz nur noch eindrücken. Als nächstes war Sebastian Jacob an der Reihe, der eine Matmour-Hereingabe herrlich mit dem Kopf verwertete – 6:1 nach einer Stunde. Damit war der Offensivdrang der Roten Teufel aber noch lange nicht gestillt, weiter ging es nahezu nur auf ein Tor, die Chancen der Lautrer häuften sich auch in den letzten 30 Minuten.
Rund 20 Minuten vor dem Ende legte Srdjan Lakic dann nach. Mit dem Rücken zum Tor nahm er den Ball mit der Brust an, lupfte den Ball über sich und Gegner, um dann flach ins Eck abzuschließen. Technisch stark gemacht von der Nummer 9 der Roten Teufel. Kurz darauf durfte auch Tobias Sippel sich einmal auszeichnen, einen Distanzschuss von Christoph Sauter parierte der Schlussmann glänzend. So blieb es den Lautrern im zweiten Durchgang vorbehalten, Tore zu erzielen. Zehn Minuten vor Abpfiff schickte Karim Matmour Granatowski auf die Reise, der die Übersicht behielt und Sebastian Jacob bediente – 8:1. Dies sollte aber noch nicht den Schlusspunkt des Testspiels darstellen, diesen besorgte nämlich erneut Srdjan Lakic. Nach Grantowski-Ecke konnte der Arminia-Torwart den Abschluss des Kroaten erst hinter der Linie abwehren.
Trotz zweier Trainingseinheiten und einem ansehnlichen Testspiel in den Beinen war anschließend aber immer noch nicht Feierabend für die Roten Teufel. Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Schütz füllte sich der Platz in Windeseile und die FCK-Profis wurden von zahlreichen Autogrammjägern umringt. Wie bei den Testspielen in der Region üblich erfüllten die Lautrer natürlich noch jede Menge Wünsche nach Fotos und Unterschriften – ein angemessener Abschluss eines rundum gelungenen Abends.
Statistik:
FCK 1. Halbzeit: Müller – Schulze, Orban, Heintz, Fomitschow – Granatowski, Ring, Jenssen, Stöger, Drazan – Hofmann
FCK 2. Halbzeit: Sippel – Zimmer, Torréjon, Schindele, Gaus – Karl – Matmour, Dorow, Jacob, Granatowski – Lakic
Tore: 1:0 Hofmann (3.), 2:0 Hofmann (13.), 3:0 Drazan (18.), 3:1 Amberger (23.), 4:1 Heintz (41.), 5:1 Lakic (56.), 6:1 Jacob (60.), 7:1 Lakic (68.), 8:1 Jacob (81.), 9:1 Lakic (88.)
Schiedsrichter: Marcel Schütz
Zuschauer: 2.200
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