„You’ll never walk alone“ und „Olé Rot Weiß“ klang es noch lange nach Spielende von den Rängen des Fritz-Walter-Stadions. Trotz des verpassten Aufstiegs – Lautrer geben niemals auf und halten zusammen. Dieses Gefühl vermittelten die Fans des 1. FC Kaiserslautern den Verantwortlichen und Spielern bereits lange vor Anpfiff. Mit einem riesigen Fanmarsch, der in der Nähe des Hauptbahnhofes begann, empfing der Lautrer Anhang seine Mannschaft. Auf dem Weg hoch auf den Betzenberg standen die Fans Spalier für den FCK-Mannschaftsbus. Überall, wo sich dieser durch die Massen schob, brandete frenetischer Jubel auf. Als einen „absoluten Gänsehautmoment“ beschrieb FCK-Verteidiger Dominique Heintz den Empfang der Fans auf dem Weg ins Stadion.

Auch im Fritz-Walter-Stadion selbst sorgten die Fans für Gänsehaut pur. Mit einer Choreographie über die komplette Karlsberg Westtribüne begrüßten die Zuschauer die beiden Teams auf dem Rasen. Die Choreo zeigte das überdimensionale FCK-Wappen gemeinsam mit dem Wappen der Stadt Kaiserslautern, umrahmt von den rot-weißen Vereinsfarben. Als Stadionsprecher Horst Schömbs dann das Wort ergriff, wurde es sehr emotional. Im Namen des FCK bedankte sich der Stadionsprecher bei Tobias Sippel für 17 Jahre voller Leidenschaft und Herzblut bei den Roten Teufeln. Auch das Trainerteam und die Einwechselspieler auf der Bank hielten ein Banner mit der Aufschrift „Danke Tobi!“ hoch und würdigten so das Lautrer Urgestein vor dessen 205. Ligapartie. Anschließend peitschten die Zuschauer die Roten Teufel 90 Minuten lang nach vorne. Auch als feststand, dass es nicht zum Aufstieg reichen würde, unterstützten die Fans ihre Mannschaft. Lange nach Abpfiff noch standen die Spieler vor der Karlsberg Westtribüne und bedankten sich bei den Zuschauern für eine unglaubliche Kulisse. Einen ausführlichen Abschiedstext für Tobias Sippel könnt ihr hier lesen.

Wenige Minuten zuvor gab es noch einen zweiten Abschied eines verdienten FCK-Spielers. Alexander  Bugera, der zuletzt für die zweite Mannschaft des FCK seine Schuhe schnürte, beendete seine aktive Karriere. Stefan Kuntz dankte „Bugi“ und überreichte dem gebürtigen Bayer zum Karriereende ein kleines Präsent. Vor der Karlsberg Westtribüne feierten die 49.780 Zuschauer den Verteidiger noch einmal. Alexander Bugera bleibt dem 1. FC Kaiserslautern aber erhalten. Der 36-Jährige wechselt von der Linksverteidiger-Position ins Nachwuchsleistungszentrum. Auch zum Karriereende von „Bugi“ gibt es hier einen ausführlichen Bericht.

An gleicher Position stand kurz zuvor auch Willi Orban. Traditionell mit „Williiiiie“-Rufen von den Zuschauern begrüßt, nahm der FCK-Kapitän einen Preis entgegen. Die Rheinpfalz ehrte die Nummer vier der Roten Teufel als FCK-Spieler des Jahres und überreichte dem zum Zuschauen verdammten Orban auch eine kleine Trophäe.

Apropos Trophäen in Kleinformat: Rund um das letzte Saisonspiel gab es anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des ersten DFB-Pokalsieges des FCK einen Pin zu kaufen. Auch wenn der Pokal zum Anstecken heute kein Trost für alle Anhänger der Roten Teufel sein kann, so ist es doch ein schönes Erinnerungsstück an das Jahr 1990.

Wie zu jedem Heimspiel feuerten nicht nur die „Großen“ den FCK an, sondern auch die jüngsten FCK-Fans gaben auf den Rängen ihr Bestes. Die TEUFELSBANDE traf sich wie immer im Kiebitz und freute sich diesmal über den Besuch von Karim Matmour. Der Mittelfeld-Akteur ließ sich von den Kids interviewen und verteilte danach fleißig Autogramme.

Auch an sportlich traurigen Tagen wie diesen – der FCK denkt immer auch an Menschen, die es schwer haben. In diesem Sinne lud Lotto Rheinland-Pfalz die Lebenshilfe Westpfalz zum Heimspiel gegen Ingolstadt ins Fritz-Walter-Stadion ein. Walfried Weber erklärte: „Jeder Mensch braucht irgendwann in seinem Leben Hilfe, manche mehr, andere weniger. Starke Menschen unterstützen nicht so starke Menschen! Genau diese Idee vertritt und lebt die Lebenshilfe Westpfalz e.V.“

Darüber hinaus übergaben die FCK-Freunde Kadenbach einen Scheck in Höhe von 500€ an das FCK-Charity-Projekt Betze-Engel. Die Summe war an der traditionellen „FCK-Fete“ an Christi Himmelfahrt zusammen gekommen. Sechs soziale Einrichtungen werden mit Nachdruck inhaltlich und aktiv von dem Projekt unterstützt.

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