Die beeindruckende Anteilnahme am Tod von Ottmar Walter war bereits in den vergangenen Tagen allgegenwärtig. Bei den Trauerfeierlichkeiten am Donnerstag, 20. Juni 2013, wurde die Erinnerung an den Weltmeister von 1954 in einem würdigen Rahmen gewahrt und allen Trauernden eine Möglichkeit gegeben, sich von „Ottes“ gebührend zu verabschieden.
Bereits am Vormittag waren Familienangehörige, langjährige Weggefährten, Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz, der Stadt Kaiserslautern, des Deutschen Fußball-Bundes und des 1. FC Kaiserslautern auf dem Städtischen Friedhof zusammengekommen, um einem Trauergottesdienst beizuwohnen. Schon hier war die enorme Bedeutung Ottmar Walters sowohl als Fußballer für den 1. FC Kaiserslautern und den deutschen Fußball, aber auch als Mensch und Vorbild zu erkennen. Es waren so viele Menschen gekommen, dass sich die Trauergemeinde bis auf den Vorplatz der Kapelle erstreckte, um den Gottesdienst zu verfolgen.

Zur anschließenden Trauerfeier im Fritz-Walter-Stadion waren sogar noch mehr Menschen erschienen, um ihrer Anteilnahme am Tode Ottmar Walters Ausdruck zu verleihen. Rund 700 Besucher, unter denen sich neben den geladenen Gästen auch die komplette Lizenzspielermannschaft und das Trainer- & Betreuerteam des 1. FC Kaiserslautern befanden, wollten auf dem Betzenberg Abschied von „Ottes“ nehmen.
Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, würdigte in ihrer Rede das Lebenswerk Walters und stellte dabei neben den fußballerischen Stärken insbesondere seine menschlichen Qualitäten heraus: „Ottmar Walter war, ist und bleibt Vorbild und Glücksfall für den FCK, die Stadt Kaiserslautern und das Land Rheinland-Pfalz. Die Weltmeisterschaft 1954 war etwas Einzigartiges und identitätsstiftend für die ganze Nation. „Ottes“ hat wesentlich dazu beigetragen, womit er für Deutschland Geschichte geschrieben hat.“
Anschließend hob auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Bedeutung Walters für Deutschland und den deutschen Fußball hervor: „Der DFB wurde zwar 1900 gegründet, aber erst der Erfolg der Elf von 1954 legte den wahren Grundstein für all das, was den DFB heute auszeichnet. Neben der großartigen sportlichen Leistung waren dies vor allen Dingen die Werte, die Ottmar Walter und seine Mannschaftskameraden jeden Tag vorlebten.“ Als Beispiel nannte Niersbach hierbei den Respekt und die Bescheidenheit, mit denen Ottmar Walter allen Menschen, auch seinen Gegnern auf dem Platz, begegnete. Eindrucksvoll belegt wurde dies durch die Anwesenheit des ungarischen Nationalspielers Jenő Buzánszky, der Ottmar Walter im WM-Finale von Bern gegenüberstand und ihm bis zum heutigen Tage freundschaftlich verbunden blieb.
Der Oberbürgermeister der Stadt Kaiserslautern, Klaus Weichel, betrauerte in seiner Rede den Verlust eines Botschafters der Integrität, der seiner Stadt ein Gesicht gegeben habe: „Kaiserslautern verliert mit Ottmar Walter eine moralische Instanz.“ Das Oberhaupt der Stadt kündigte zudem an, dass die Stadt Kaiserslautern eine Straße nach Ottmar Walter benennen wird.

Die emotionalsten Worte des Nachmittags fand der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, Stefan Kuntz, der vor allem von seiner persönlichen Beziehung zu „Ottes“ berichtete, betonte, was wir alle nun vermissen werden und die Bedeutung der Mitglieder der Walter-Elf für den 1. FC Kaiserslautern hervorhob: „Die Werte, für die Ottmar und seine Kameraden, stehen, bilden bis heute die Grundtugenden des 1. FC Kaiserslautern wie Einsatz, Zusammenhalt und Mannschaftsgeist. Es ist unser aller Aufgabe, diese Werte am Leben zu halten.“ Das Schlimme beim Abschied von „Ottes“ sei nicht die Gefahr des Vergessens, sondern der Verlust der Möglichkeit, sich persönlich mit ihm auszutauschen. Abschließend brachte Stefan Kuntz das auf den Punkt, was wohl jeder der Besucher im Fritz-Walter-Stadion empfand: „Ottes, wir werden Dich alle vermissen!“
Die Möglichkeit, sich in die offiziellen Kondolenzbücher einzutragen, nutzen fast alle im Stadion anwesenden Gäste der Trauerfeier, bevor sie nach etwa zwei Stunden das Stadion verließen. Der FCK gedenkt eines Idols und jeder Rote Teufel wird Ottmar Walter für immer im Herzen tragen.

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