Hallo Jean! Das war ja wohl ein hammermäßiges Spiel am Montag gegen den TSV 1860 München. Habt Ihr das schon verarbeitet und aufgearbeitet?
Am Dienstag waren wir erstmal ausradeln, haben aber auch intern schon darüber geredet. Ich denke, dass wir am Donnerstag dann das Spiel nochmal genauer analysieren. Aber wir haben natürlich alle schon viel über den Spielverlauf gesprochen und auch gelacht und gegrinst (lacht), das war schon der Hammer, was da am Montag abgelaufen ist. Aber ich denke, wir haben das fürs Erste bereits gut verarbeitet.
Die Partie gegen die Münchner Löwen war Dein drittes Heimspiel in der Zweiten Liga und Dein siebtes Zweitligaspiel insgesamt. War die Begegnung zum Auftakt dieser Saison bislang eines Deiner persönlichen Highlights?
Ich würde sagen, dass es in meiner noch kurzen Karriere drei absolute Highlights gab. Das Pokalhalbfinale gegen den FC Bayern München, als ich Philipp Lahm 90 Minuten lang das Leben schwer gemacht habe, dann das Spiel beim FC St. Pauli als Ruben Jenssen in der Nachspielzeit den Ball zum 3:2 ins Tor gedroschen hat und dann natürlich das Spiel am Montag. Das war absolut riesig, ich denke, dass es sowas in der Geschichte der letzten fünf bis zehn Jahre so nicht gab, dass man mit zehn Mann einen 0:2-Rückstand noch dreht.
Das Motto für die neue Saison lautet: „Der Betze rockt“, was er am ersten Spieltag definitiv gleich getan hat. Alles ist auf Rockabilly ausgelegt, der FCK ist jung, wild und dynamisch. Das sind alles Eigenschaften die auch auf Dich zutreffen. Wie gefällt Dir das Motto?
Ich finde das Motto ist sehr gut gewählt, weil es auch zu unserer Mannschaft in diesem Jahr passt. Wir haben ein paar erfahrene Spieler dabei, die aber vom Kopf her noch sehr jung sind und von daher verstehen wir uns alle sehr gut. Generell passt das Motto hierher auf den Betzenberg.
Zur neuen Saison geht es zum Aufwärmen durch den alten Spielertunnel, direkt vor der Karlsberg-Westtribüne entlang, an den Fans vorbei und dann aufs Feld. Glaubst Du, das gibt nochmal einen Extra-Schub Motivation?
Am Montag war es auf jeden Fall schon so. Wenn man im Tunnel noch wartet und die Motorengeräusche und das Einlauflied über die Lautsprecher hört, dann will man unbedingt raus aufs Feld. Wenn man dann noch direkt vor den Fans vorbeilaufen kann, dann hört man auch die Motivationsrufe und man merkt, dass die Fans hinter dem Team stehen, das gibt nochmal extra Aufwind. Ein Kompliment auch nochmal an alle Fans, die am Montag im Stadion waren, weil das war wirklich totale Unterstützung, selbst als wir 0:2 zurück lagen. So soll es sein!
Jetzt geht es gegen Sandhausen, das sein Auftaktspiel verloren hat. Was habt Ihr Euch da vorgenommen?
Zunächst stand bislang noch die Regeneration im Fokus, aber ab spätestens morgen liegt die Konzentration dann auf dem nächsten Spiel. Da müssen wir versuchen, die Euphorie mitzunehmen, dürfen aber auch nicht überdrehen. Es wird mit Sicherheit ein komplett anderes Spiel, Sandhausen wird versuchen, defensiv zu stehen und destruktiv zu agieren. Das hat letztes Jahr für sie geklappt, aber dieses Jahr werden wir alles daran setzen, dass wir unser Spiel durchsetzen können.
Zum Abschluss nochmal was Persönliches: Du bist einer der wenigen Spieler, die mit schwarzen Schuhen auflaufen. Willst Du damit bewusst dem Trend zu bunten Schuhen entgegentreten oder hat das einen anderen Grund?
Auf der einen Seite bin ich schon immer etwas gegen den Strom geschwommen und wenn alle mit bunten Schuhen spielen, fällt man mit schwarzen „Oldschool“-Schuhen dann schon wieder auf. Aber ich habe bislang fast immer schwarze Schuhe getragen und fühle mich in denen, die ich aktuell habe, sehr wohl. Das Leder ist auch ein etwas anderes als es die normalen Lederkickschuhe haben und sie passen optimal, von daher ziehe ich das mit dem Schwarz auch durch.
Trotzdem hast Du jetzt zumindest rote Schnürsenkel drin, passt Du dich da doch an?
Ja, ich habe mir das Trikot angeschaut und dachte mir da kann ich mich schon ein bisschen annähern. Die Hose und die Stutzen sind ja auch rot und dann passen die Schnürsenkel auch gut mit rein. (lacht)
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