Was hat die Fans des 1. FC Kaiserslautern im Jahr 2012 bewegt? Und was haben die Fans bewegt? Wir lassen die vergangenen 12 Monat noch einmal aus Sicht der Fans im Schnelldurchlauf Revue passieren: Los ging es für rund 60 Anhänger bereits im Januar.  Sie machten sich auf den Weg ins Trainingslager der Roten Teufel und begleiteten das Team ins spanische Campoamor. Während die Profis auf dem Trainingsplatz schwitzten, ließen es sich die Anhänger bei dem ein oder anderen Getränk gut gehen und vergaben ihrerseits Pokale für mehr oder weniger sportliche Höchstleistungen. Neben dem Besuch der Trainingseinheiten und der Testspiele stand auch wieder ein gemeinsamer Abend mit dem Team auf dem Programm, bei dem sich Fans und Spieler intensiv austauschten. Kaum zurück aus der spanischen Sonne wurde es dann aber wirklich sportlich. Das traditionelle Hallenturnier der Fanclubs im Schulzentrum Süd konnte in diesem Jahr die „Prinzengarde“ aus Rockenhausen gewinnen. Ein halbes Jahr später sicherten sich die „Rot-Weißen-Freunde“ aus Hütschenhausen den Titel beim Sommerturnier im Sportpark Rote Teufel.

Leider gab es in der Rückrunde der vergangenen Saison für die Fans wenig zu bejubeln. Dennoch reisten die Anhänger ihrem Team quer durch die Republik hinterher. Und dies oftmals mit dem Zug, den auch 2012 organisierte die Fanbetreuung des FCK gemeinsam mit der Fanvertretung wieder zahlreiche günstige Sonderzüge. Zudem wurden gemeinsame, teils mehrtägige, ICE-Fahrten angeboten, die bei den Fans sehr gefragt waren und die immer für jede Menge Spaß unter den Teilnehmern sorgten. Auch im kommenden Jahr versucht die Fanbetreuung des FCK, wieder zahlreiche günstige Sonderzüge und ICE-Fahrten anzubieten. Diese schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern fördern auch den Zusammenhalt unter den Fans. Dieser wurde auch 2012 wieder durch zahlreiche Fantreffen gestärkt. Regelmäßig kamen die Fanclubs der Regionen bei den Regionssitzungen zusammen und organisierten sich unter der Leitung des Fanbeirats. Dieser wurde im zu Ende gehenden Jahr neu gewählt, wobei sich in manchen Regionen der Vorsitz änderte. An dieser Stelle geht nochmals ein großer Dank an Otto Roth und Jürgen Krauss, die nach vielen Jahren Fanarbeit ihr Amt als Regionsvorsitzender nun zur Verfügung stellten. Beide haben die Fanarbeit des FCK in den vergangenen Jahren maßgeblich mitgestaltet.

Das verlorene Rheinland-Pfalz-Duell beim FSV Mainz 05 Ende Februar 2012 war Anlass für die Fans, eine Aussprache mit der Mannschaft und den Verantwortlichen zu suchen. Bereits am Abend des Spiels wurde intensiv auf dem Betzenberg diskutiert, ehe sich das komplette Team und der Trainerstab am kommenden Tag den Fans in der Karlsberg Fanhalle Nord  stellten. So positiv dieser Austausch auch war, so gab es leider auch eine negative Begleiterscheinung. Im Rahmen der Trainingseinheit an diesem Sonntag kam es zu einem Zwischenruf mit antisemitischem Hintergrund durch einen Fan. Grund genug für Verein und Anhänger, nochmals deutlich klarzustellen, dass Rassismus und Diskriminierung beim FCK keinen Platz haben. Die Fans reagierten umgehend und zeigten beim kommenden Heimspiel die Flaggen aller Länder, aus denen die Spieler der FCK-Mannschaft stammen. Und auch der Verein reagierte und organisierte gemeinsam mit dem AWO-Fanprojekt Kaiserslautern die Aktionswochen „Rot-Weiß-Bunt“. Die Ausstellung „Tatort Stadion“ sowie mehrere Podiumsdiskussionen mit Experten und Vereinsvertretern standen im Mittelpunkt der Aktionswochen, für deren Durchführung das Fanprojekt Kaiserslautern später mit dem Julius-Hirsch-Preis durch den DFB ausgezeichnet wurde.   

Die große soziale Ader der FCK-Fanclubs, die nun schon seit Jahrzehnten ebenfalls zur Tradition gehört, wurde auch 2012 wieder deutlich. Neben zahlreichen Spenden der Fanclubs für soziale Einrichtungen gab es auch mehrere Aktionen von Fanclubs bei Heimspielen. So sammelte die „Frenetic Youth“ beim Spiel gegen Werder Bremen Kleidung für bedürftige Menschen, während der Fanclub „Colletivo West“ rund um die Partie gegen den HSV eine Typisierungsaktion für die Stefan-Morsch-Stiftung organisierte. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an alle Fanclubs, die sich sozial engagieren und zeigen, dass die Fans der Roten Teufel auch an diejenigen denken, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Die Saison 2012/13, die von vielen Fans unter das Motto „Liebe kennt keine Liga“ gestellt wurde, wurde wie üblich mit dem Fanspiel eingeleutet, für das in diesem Jahr die Fanregion Südpfalz zuständig war. In Weingarten erlebten die Fans einen schönen Tag rund um die Roten Teufel, bei dem das Spiel der FCK-Profis gegen eine Fanauswahl und die große Autogrammstunde mit dem gesamten Kader im Mittelpunkt standen. Bei der Fanversammlung im September konnten die Fans noch einmal in den intensiven Dialog mit der Vereinsführung und der Fanbetreuung treten, die Veranstaltung hat sich inzwischen etabliert und wird auch künftig durchgeführt. Neben der Unterstützung der Mannschaft, sowohl akustisch als auch optisch durch einige schöne kleinere Choreographien, stand zum Ende des Jahres dann ein anderes Thema im Mittelpunkt. Das Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“, das letztendlich in einer überarbeiteten Form von den Vereinen unterzeichnet wurde, sorgte für Fanproteste, Stimmungsboykott und auch für viele Diskussionen unter den Fans. Und wird sicherlich auch 2013 noch für Diskussionen sorgen. Und auch sonst wird das Leben als FCK-Fan garantiert wieder bewegende, spannende, schöne und traurige Momente bieten. Nur eines wird es garantiert nicht, nämlich langweilig.