Herr Schlicke, nach drei Spielen Sperre dürfen Sie gegen den FCK endlich wieder auflaufen. Wie sehr brennen Sie auf Ihren Einsatz?
Wenn man drei Wochen zuschauen musste und nicht mit der Mannschaft auf dem Platz stehen konnte, brennt man natürlich sehr darauf, wieder spielen zu dürfen. Vor allem gegen so eine Spitzenmannschaft wie den 1. FC Kaiserslautern, gegen die das Stadion wahrscheinlich auch ausverkauft sein wird, möchte man als Spieler dabei sein.

Der FSV spielt bislang eine für viele Experten überraschend gute Saison, steht mit 21 Punkten aus 14 Spielen auf Platz sieben. Sind Sie genauso überrascht über den bisherigen Saisonverlauf?
So einen guten Saisonverlauf haben wir natürlich nicht erwartet. Vielleicht hat es sich in der Vorbereitung schon abgezeichnet, da haben wir auch schon einige gute Spiele gemacht. Aber spätestens in den ersten Punktspielen war für jeden zu sehen, dass in der Mannschaft mehr steckt, als uns manche vermeintlichen Experten vielleicht zugetraut hätten. Das bestätigen auch die angesprochenen 21 Punkte, die wir bisher sammeln konnten.

Was macht Ihre Mannschaft in dieser Saison so stark? Was zeichnet sie besonders aus?
In der Mannschaft herrscht ein großer Zusammenhalt, das wirkt sich natürlich deutlich positiv auf unser Zusammenspiel aus. Außerdem haben wir es bisher gut gemeistert, die doch sehr vielen Ausfälle zu kompensieren. Kleinere Steine, die uns in den Weg gelegt wurden oder das Verletzungspech haben wir auf dem Platz fast immer gut ausgebügelt.

Sie haben über 300 Spiele im deutschen Profifußball absolviert und sind Kapitän der Mannschaft. Was raten Sie Ihren jungen Mannschaftskollegen? Was zeichnet einen Fußballprofi aus?
Ich denke, dass es wichtig ist, in jedem Spiel 100 Prozent seiner Leistung abzurufen und Woche für Woche mit viel Kampfgeist und Siegeswillen auf dem Platz zu stehen. Natürlich kann man immer wieder kleine Rückschläge wie eine Verletzung oder eine Sperre erleiden, aber trotzdem sollte man sein Ziel nicht aus den Augen verlieren und dafür auch im Training hart arbeiten.

Der kommende Gegner ist eine Spitzenmannschaft der Zweiten Bundesliga und steht auf dem dritten Platz. Die Roten Teufel wollen den direkten Wiederaufstieg schaffen. Wie beurteilen Sie den Saisonverlauf des 1. FC Kaiserslautern bisher?
Wenn man noch kein Spiel verloren hat, läuft es offensichtlich recht ordentlich. Um das Ziel direkter Wiederaufstieg zu erreichen, ist Kaiserslautern momentan auf dem besten Weg. Für mich gehört eine Spitzenmannschaft wie der 1. FC Kaiserslautern auch in die Bundesliga. Trotzdem hoffen wir natürlich, dass die Serie des FCK am Wochenende vielleicht reißt.

Der FCK hat noch kein Spiel in dieser Zweitliga-Saison verloren. Wie will der FSV Frankfurt den Pfälzern die erste Niederlage beibringen?
Mit einer konzentrierten Leistung und einer hoffentlich guten Unterstützung von den Rängen vor einem ausverkauften Stadion. Gegen Kaiserslautern wird es natürlich eine schwierige Aufgabe, aber bis auf die Niederlage gegen den TSV 1860 München haben wir zuhause eine weiße Weste vorzuweisen. Am Samstag wollen wir natürlich versuchen zu zeigen, dass das nur ein Ausrutscher war.

Was für eine Partie erwarten Sie am kommenden Samstag im Frankfurter Volksbank Stadion?
Wir gehen sicherlich als klarer Außenseiter in diese Partie. Ich denke, Kaiserslautern wird das Spiel machen und wir werden versuchen, aus einer kompakten Defensive heraus Nadelstiche zu setzen. Wir werden versuchen, alles was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, in die Waagschale zu werfen und mal sehen, wie sich das Spiel dann entwickelt.